Das "Na'vi Sprachbuch"

Started by AP Nova, January 22, 2011, 10:53:35 AM

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Plumps

Noch einmal dazu, weil ich im nìNa'vi nì'aw Bereich gesehen habe, daß es dir keine Ruhe läßt ;) ... und mir auch nicht :P

Nach nochmaligem Durchforsten linguistischer Seiten und Erklärungen denke ich, daß es aus linguistischer Sicht besser/korrekt ist, die Fälle im Na'vi (um die es hier geht) mit Agens (-ìl), Patiens (-it) und Subjektiv (keine Fallmarkierung) zu bezeichnen.

Ich weiß nicht, wer zuerst die Begriffe Ergativ, Akkusativ oder Na'vi als Ergativsprache gebracht hat – das muß aber im Zuge der linguistischen 'Grabungen' Ende 2009 geschehen sein, als es noch keinen Kontakt mit Frommer gab und man sich nur auf die kleinen Ausschnitte und Schnipsel verlassen konnte. Es wundert mich allerdings, daß sich die Bezeichnung so lange gehalten hat, denn Frommer hat in der allerersten ausführlichen Beschreibung im Language Log (19.12. 2009) die 6(!) Fälle als
Quote from: K. Pawl, 19 December, 2009Subjective, Agentive, Patientive, Genitive, Dative, Topical
bezeichnet. Frommer selbst verwendet die Bezeichnung Ergativ sehr selten und wenn dann nur auf direkte Fragen, in denen die Bezeichnung vorkam. Ich denke, daß es darüber im Oktober letzten Jahres beim Treffen ein paar Diskussionen gab, weswegen sich Taronyu dazu entschlossen hatte, das Bezeichnungssystem zu ändern.

Die Verwirrung über das Thema Subjektiv vs. Absolutiv kommt daher (wie du ja sicher richtig bemerkt hast), daß man in den Ergativsprachen, das Subjekt eines intransitiven Satzes und das direkte Objekt eines transitiven Satzes mit dem gleichen (d.h. unmarkierten) Fall markiert, was ja im Na'vi nicht zutrifft.
Würde man Na'vi wie eine echte Ergativssprache behandeln, hieße es entweder
1) oe hahaw und oel tspang yerik
oder
2) oet hahaw und oel tspang yerikit
Wobei blau korrektes Na'vi kennzeichnet, braun jedoch nicht, weil im 1. Beispiel das direkte Objekt (yerik) unbezeichnet bleibt, während im 2. Beispiel das Subjekt eines intransitiven Verbs (hahaw) mit einem Fall versehen wird.
Deshalb trifft es der Absolutiv nicht wirklich für Na'vi.

Da es im Na'vi eine Unterscheidung zwischen dem Subjekt eines intransitiven Verbes (das dann ja unmarkiert bleibt) und dem direkten Objekt eines transitiven Satzes (das dann mit einer Endung der t-Familie versehen wird) gibt, bezeichnet Frommer den unmarkierten Fall als den Subjektiv und verbindet das Subjekt und direkte Objekt eines transitiven Verbes mit den Bezeichnungen Agens und Patiens.

Ich stimme aber Tirea auch dahingehend zu, daß das wirklich eher sprachwissenschaftlichen Charakter hat. Man kann den Interessierten an der Sprache die korrekten grammatikalischen/linguistischen Begriffe beibringen, oder man überträgt das System auf die vorhandenen Begebenheiten der Muttersprache (im Fall Deutsch wäre das dann Nominativ, Akkusativ) oder aber man läßt die grammatischen Begriffe ganz weg und sagt, tspang ist ein Verb, das eben die Endungen aus der l-Familie für den erfordert, der die Handlung macht und die Endungen aus der t-Familie für den/dasjenige, der/das die Handlung erfährt/erleidet.

Das heißt für dich als Verfasser des Sprachbuches unterm Strich, daß du dich entscheiden mußt, was du mit deinem Werk erreichen möchtest oder besser: wen du damit ansprechen willst. :)

Fachbegriffe haben den Vorteil, daß man sie, wenn man sie einmal begriffen hat, sehr allumfassend für einen Mechanismus benutzen kann, für den es sonst (wie in jetzigem Fall :D) sehr lange braucht, um ihn zu erklären. Sie haben aber auch den Nachteil, daß der 'Laie' schnell abgeschreckt wird oder erst gar nicht versteht, worum es geht.

Ich weiß nicht, ob dir das in deiner Entscheidung weiterhilft ;) Ich hoffe es zumindest und wünsche mir doch, daß du die Arbeit am Sprachbuch weiterführst :)

Plumps

Und noch mal ich :P

Bin erst gestern dazu gekommen, mir die neue Version noch einmal anzuschauen. Über einige Formulierungen stolpere ich immer noch, aber das ist erstmal nicht wichtig ;)

Was allerdings falsch angekommen ist, ist die Sache mit -.
Wenn - auf i- trifft, fallen diese in der Tat nicht zusammen. Wir haben ein Beispiel mit tsun fko yivom fìioangit hier.

Du hast, glaube ich eher an diese Nachricht gedacht, die sagt (was du auch im Sprachbuch schon erwähnt hast), daß Vokale mit dem selben Lautwert zusammenfallen, z.B. - + ìlva => fìlva.

AP Nova

Da hast du Recht, ehrlich gesagt war ich mir bei der Stelle auch unsicher, nur leider habe ich mir da nicht vermerkt, welche "Quelle" mich zu dieser Änderung veranlasst hat. Also gelten da normale Lautregeln, was ich ändern werde. Außerdem habe ich mir gerade überlegt, dass ich in der Fälle-Sektion auf die alternative Benennung (SPA statt NAE) hinweise, NAE aber weiter beibehalte. Die neue Version sollte dann spätestens heute Abend verfügbar sein.

AP Nova

Ich habe die überarbeitete Version gerade hochgeladen, das ging leider gestern im Verlauf des Tages unter.

Zusätzlich wurde noch hinzugefügt, dass "kx" leniert wird, worauf Plumps mich hinwies, an dieser Stelle Danke dafür. Wenn Leute Fehler finden, ist es immer gut, wenn sie mir diese mitteilen, um die Qualität des Sprachbuchs sicherzustellen. Denn oft fallen mir noch Regeln ein, bei denen ich aber keine Idee habe, wann genau die bekannt wurden und wie ich danach suchen könnte, weshalb ich die dann nur aus meiner Erinnerung einbauen kann, was nicht immer stimmen muss.