Frommersche Neuigkeiten (Blog-Eintrag, 30.04.2015)

Started by Plumps, February 02, 2010, 04:19:16 AM

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Plumps

Quote from: AP Nova on September 27, 2010, 12:11:27 PM
Wie verwendet man "lawk"? Transitivität kann ich da kein bisschen reinbringen.
"pol lawk poti" = "Er spricht über ihn"?
"pol lawk tsat pori" = "Er spricht das über ihn"?
Sprich ist im Akkusativ das, worüber gesprochen wird, oder ist das, was gesprochen wird, im Akkusativ und das, worum es geht, als Topic?

Beispielsatz von Frommer:
Poel oeti larmawk. 'She was talking about me.' – ,,Sie redete über mich."
Also, das, über das/den gesprochen wird, ist im Akkusativ... Ich bin mir nicht sicher, was mit einem Topic passieren würde, z.B. ,,sie erzählte mir über ihn/das Thema" könnte ich mir als normale Variante mit Dativ vorstellen poel oeru txeleti/poanit larmawk, oder?

Plumps

Und gleich noch einen Eintrag hinterher (28. September)

Die Auslese:

leyn, v (transitiv) = wiederholen, noch einmal tun/machen
nìToitsye, adv. = deutsch ['offizielle' Form von K. Pawl]
no, adv. = im Detail, genau, gründlich, umfangreich
no, adj. = detailiert, präzise {von Dingen}
leno, adj. = gründlich, datail-orientiert, genau {von Menschen}
no, n. = Gründlichkeit, Hang zur Detailgenauigkeit, Liebe zum Detail [Danke an xMine]
Ätxäle si oe pivawm... = ,,Darf ich fragen..."
soaiä, n. {gen.} = der Familie; unregelmäßiger Genitiv von soaia, ,,die Familie"
supe, inter. = wer? welche Menschen? {Pluralform von tupe bzw. pesu}
'ongokx, v. (intransitiv) ['‹1›ong‹2›okx] = geboren werden
nokx, v. (transitiv) = gebären
nìtrrtrr, adv. = gewöhnlich, täglich, in regelmäßiger Weise [bekannt, bestätigt]
txin, adj. = hauptsächlich, Haupt-, wichtigste, primär
tìn, n. = Tätigkeit, die einen beschäftigt hält
txintìn, n. = Beruf, Beschäftigung, Tätigkeit; 'hauptsächliche Tätigkeit in der Gesellschaft'
numeyu, n. = Schüler, Student [bekannt, bestätigt]
'emyu, n. = Koch [Elemente bekannt, bestätigt]
vewng, v. (transitiv) = aufpassen auf, sich kümmern um, verantwortlich sein für
   Oel vewng frrnenit. = Ich kümmere mich um die Kleinkinder.
   Oel vewng aysgnelit. = Ich kümmere mich um Abfälle {i.S. als Beruf, ich kümmere mich um die Entsorgung von Müll}

Nachtrag von gestern: in einer von Frommers Antworten kam folgendes Wort vor:
mok, n. = der Vorschlag


edit: Bedeutung von tìno erweitert

edit: in dict-navi aufgenommen (29. Sept)

AP Nova

Bei "tìmok" dachte ich auf den ersten Blick, dass es sich um "t<ìm>ok" handeln würde... Und eine doppeldeutige Form mehr...

Plumps

Quote from: AP Nova on September 28, 2010, 07:32:00 AM
Bei "tìmok" dachte ich auf den ersten Blick, dass es sich um "t<ìm>ok" handeln würde... Und eine doppeldeutige Form mehr...
Stimmt, da hast du recht.
Aus welchen Gründen auch immer, ich dachte zu erst an eine Form von mokri, hatte das erste ì übersehen :D Yeah, langsam wird es ausgeklügelter.
Sonst mit den Übersetzungen zufrieden?

Plumps

And they keep on coming ;D

Dritter und letzter Eintrag (29. Sep) rund herum um das gegenseitige Kennenlernen. Hier die Vokabel-Auslese – xMine macht sicher wieder einen wunderbaren Job mit der Übersetzung des gesamten Eintrags ;)

teng, v. (intransitiv) [k‹1›‹2›äteng] = Zeit verbringen (mit), unternehmen (mit jemandem)
'ìn, v. (intransitiv) = beschäftigt sein, tätig sein, eifrig sein {neutrale Bedeutung}
fkrr, adv. = in letzter Zeit [Elemente bekannt, bestätigt]
sulìn, v. (intransitiv) [s‹1›ul‹2›ìn] = (gern) beschäftigt sein mit (positiv)
vrrìn, v. (intransitiv) [v‹1›rr‹2›ìn] = beschäftigt sein mit, überwältigt/überfordert sein von einer Aktivtät (negativ)
tìk'ìn, n. = Freizeit, die Abwesenheit von 'ìn
sulìn, n. = Hobby, Freizeitbeschäftigung, freudebringende Aktivität
'o', adj. = spaßig, lustig, aufregend
ayuvan letokx = Sportarten, körperliche Aktivitäten
'o', n. = Spaß, Aufregung
'o', adv. = spaßig, lustig, auf lustige Art und Weise
ftia, v. (transitiv) = studieren, lernen [bekannt, Transitivität geklärt]
fnan, v. (transitiv) = gut sein (bei/in etwas)
wätx, v. (transitiv) = schlecht sein (bei/in etwas)

Ein großes YAY! für Karyu Pawl! :D


edit: Betonung von tìk'ìn
edit: in dict-navi eingetragen (29. Sept)

Plumps

Unser Bruder Kemaweyan hat uns eine weitere Information von K. Pawl zukommen lassen:

Quote from: PawlFula tsayun oeng pivängkxo ye'rìn ulte ngari oel mokrit stayawm, oeti nitram sleyku nìtxan.
wörtl.: ,,Diese Sache, daß wir (beide) bald sprechen können und ich deine Stimme hören werde, macht mich sehr froh."

Demnach haben wir neben futa (fì'u-t-a) und furia (fì'u-ri-a) nun auch

fula < fì'u-l-a

und die Formel: X-(ì)l oeti sleyku Gefühl, um auszudrücken ,,X macht mich ..." (glücklich, traurig usw.), wobei X die Ursache des Gefühls ist und das Gefühl jedes Adjektiv, das einen inneren emotionalen Zustand beschreibt, sein kann. Im obigen Beispiel ist also X der gesamte Teilsatz (,,... daß wir bald sprechen können und ich deine Stimme hören werde ..."), der deshalb durch ein fì'u eingeleitet werden muß, um eine Ursache für das Gefühl zu haben.


Plumps

#186
Die ersten Neuigkeiten vom Workshop sickern durch ;)

In diesem Beitrag zitiert Prrton einen Satz von Karyu Pawl zu einem Bild eines Forummitglieds als:

    Eana relìri leiam nga sayrìp nìtxan nang!


Quote from: Prrton on October 04, 2010, 05:59:19 PM
Es gibt zwei Dinge, die besonders interessant sind (für mich).

(1) Er beinhaltet ein neues Adjektiv «sayrìp» (,,gutaussehend/attraktiv" (hauptsächlich für Männer)), (2) Er bedeutet ungefähr ,,Es ist schön für mich zu sehen, daß du so unglaublich gutaussehend in deinem blauen Foto aussiehst." (Er kommentierte nicht über die nicht-blaue Version des Fotos, aber ich würde es nicht persönlich nehmen.) ;)

Die Grammatik benutzt den Topic -ìri und der ist am ,,Foto". Die Folge «mì rel» (oder «relmì», ,,im Bild/auf dem Foto") erscheint nirgends in dem, was er sagte. Das ist eine gute Erinnerung daran, nicht immer ,,wörtlich" zu übersetzen versuchen.

Ich fragte ihn nach dem Verhältnis zwischen «sayrìp», «sevin» und «lor» (die wir beide schon eine längere Zeit haben).

    lor, adj. allgemein ,,schön/angenehm für die Sinne" (von Dingen oder Merkmale am Menschen)
    sevin, adj. ,,hübsch" (hauptsächlich für weibliche Personen)
    sayrìp, adj. ,,attraktiv/gutaussehend" (hauptsächlich für männliche Personen)

Also, danke ma Hufwe ta'em und ma Kxeyey (und natürlich ma K. Pawl), für das neue Wort!
übers. von Plumps

Plumps

Wm.annis hat die ersten Ergebnisse zusammengefaßt ... Ich lasse ihn lieber selbst ,sprechen' ;)

Quote from: wm.annis on October 06, 2010, 06:59:40 PM
Anstatt jeden mit einem massiven Informationsflut zu überfordern, werden wir über die nächsten zwei Wochen verteilt Beiträge im ,,Language Update", die jeweils ein paar Punkte behandeln, erstellen. Es wird Leuten die Chance geben, alles Neue aufzunehmen, als auch anderen Teilnehmern die Chance, sich einzuschalten, wenn sie sich an andere Kleinigkeiten erinnern. Einige von uns haben Notizen gemacht, aber niemand von uns hat alles mitbekommen.

Ihr werdet euch daran erinnern, daß es eine Abstimmung gab, bei der ihr über 7 Fragen für Frommer abstimmen konntet. Mitglied Lance R. Casey hat die Ergebnisse gesammelt und sortiert, in einer PDF, die hier einsehbar ist. Wenn ihr etwas wie ,,(#12)" am Anfang eines Abschnittes seht, bezieht sich dies auf Frage 12 der Abstimmung. Denkt daran, daß einige Beiträge aufgrund der Ergebnisse der Abstimmung dieselbe Nummer haben können.

Eins kann ich sagen, das Frommer als Teil einer anderen Frage erwähnte, aber Sinn macht, hier einfach anzukündigen: Es wird keine neuen Infixe geben. Jegliche neue Grammatik, die er erschafft, wird andere Wege nutzen.


Zeitangaben und Verwandtschaft (#4, #1)
Wir haben über diese Themen diskutiert, aber beide sind Camerons Territorium, so daß Paul nicht wirklich viel entscheiden konnte (wie wir es erwartet hatten). Ein klares Detail, an das ich mich erinnere, ist, daß er dafür war, die Namen der Monate aus dem Englischen zu übernehmen – für rein menschliche Verwendungen – da diese lateinischen Namen sehr weit verbreitet auf unserem Planeten sind. Jegliches andere Vokabular für Zeit muß mit der nötigen Vorsicht für den kulturellen Kontext der Na'vi behandelt werden.


Transitivität und Infixe der existierenden Verben (#2)
Er zeigte eine Liste aller Verben, die Infixpositionen und Transitivität klärt. Er wird diese Liste Taronyu senden, um sie in das Wörterbuch einarbeiten zu können. Ich versuche auch eine Kopie zu bekommen, um sicher zu gehen, daß die Wiki-Vokableseite ebenfalls auf dem neuesten Stand ist.  

Obwohl Frommer die Einfachheit des Punktes auf der Mittelzeile mag, um die Infixposition anzuzeigen, ist es aufwendig für ihn, sie in seinen eigenen Aufzeichnungen des Na'vi Vokabulars zu verwenden. Also hat er ein eigenes System entwickelt. Es braucht zwei Ziffern, um die Infixposition anzuzeigen, die erste zeigt, in welche Silbe die Infixe der Position 1 gehen, die zweite, in welche die der Position 2 (einfach genug). Zum Beispiel 'efu ist 12 – die erste Silbe ('e-) bekommt die Infixe mit Position 1, und die zweite (-fu) bekommt die Infixe der Position 2. Das ist das gewöhnliche Muster für unzusammengesetzte Verben mit zwei Silben, so wie das beliebte taron.  

Ein anderes Beispiel: 'awstengyem verbinden hat 33 – alle Infixe werden in die dritte Silbe -yem gesetzt (das heißt, dieses Verb ist zusammengesetzt).  Einige interessante Beispiele:

tsunslu 12 [=> ts‹1›unsl‹2›u]
zoslu 22 [=> zosl‹1›‹2›u]
tungzup 12 [=> t‹1›ungz‹2›up]
emza'u 23 (transitive) [=> emz‹1›a'‹2›u]
kllfro' 22 (intransitive) [=> kllfr‹1›‹2›o']

Beachtet, daß es nicht vollständig vorhersehbar ist, wo ein zusammengesetztes Verb die Infixe eingesetzt bekommt.


selbst/eigenes (#2)
Die Frage hier ist die Mehrdeutigkeit bei ,,er kochte sein Essen" – bezieht sich ,,sein Essen" auf jemand anderes Essen oder sein eigenes (rückbezüglich auf das Subjekt des Satzes). Viele menschliche Sprachen haben Wege, dies zu unterscheiden. Jetzt hat Na'vi das auch: sno (Genitiv sneyä) sein/ihr (sg.)/ihr (pl.) eigene/-r/-s.  Beachtet, dieses Wort wird nicht in der Anzahl geändert. Frommers Beispiele:

pol 'olem peyä wutsot Er kochte sein (d.h. jemand anderes) Essen.
pol 'olem sneyä wutsot Er kochte sein eigenes Essen.

Es gab einige Diskussionen darüber. Es gibt ein paar offene Fragen, über die er noch nachdenken will. Erstens, kann man andere Wörter aus der Wurzel sno ableiten?  Zweitens, könnte sno/sneyä jemals mit den ersten oder zweiten Personalpronomen verwendet werden?  D.h., was ist besser: oel 'olem oeyä wutsot oder oel 'olem sneyä wutsot? – einige Sprachen bevorzugen das erste Schema, einige das zweite. Frommer scheint zögerlich zu sein, sno mit etwas anderem als der dritten Person zu benutzen (,,sein/ihr/ihr eigenes"), aber er hat sich darüber ein paar Notizen gemacht. Bleibt erst einmal bei oel 'olem oeyä wutsot.

übers. von Plumps




nìsung:

Ich setze das mal noch dran, weil es sich nicht ganz für einen eigenen Eintrag lohnt:

Taronyu hat zwei neue Wörter bekannt gegeben:

rìp, n. = pa'li-Leine, Zügel
ìpxa, n. = Farn, Farnkraut

Außerdem, wer es noch nicht mitbekommen haben sollte. Im Wörterbuch sind folgende Wörter aufgenommen worden:

hay, adv. = nächster, der Nächste {Prrton sagte dies immer, wenn der nächste an der Reihe bei der Vorstellungsrunde sein sollte}
Europa, n. = Europa (Lehnwort) [achtet auf die Na'vi-Aussprache: e.u.ro.pa, nicht das deutsche ,,eu"]
Sweriye, n. = Schweden (Lehnwort)
pxorpam, n. = Ejektiv (also die Konsonanten kx, px und tx)
Skxaypxe, n. = Skype (Chatprogramm) {ich kann die Ejektive, ehrlich gesagt, nicht verstehen, und auch das letzte -e ist mir schleierhaft}
näk, adv. = durch trinken, in flüssiger Weise {kommt von einem verrückten Satz, der sicher bald veröffentlicht werden wird :P }
som, n. = die Hitze
wew, n. = die Kälte
len, n. = das Ereignis, das Geschehen; oder neu-Deutsch: das/der Event ::)


edit: Infixpositionen in zoslu korrigiert; 8.10. '10

Plumps

Lance R. Casey hat hier die restlichen der Top 7 abgehandelt:

Quote from: Lance R. Casey on October 07, 2010, 04:24:20 PM
Hier folgen die Antworten der restlichen ,,Top 7" der Offenen Fragen, wie in der PDF numeriert, die hier eingesehen werden kann. (Frommersche Beispiele sind mit blau gekennzeichnet.)


Um Erlaubnis fragen/Erlaubnis erteilen (#5)

Wie vorgeschlagen, kann tsun für beide benutzt werden. Zum Beispiel:

   – Tsun oe kivä srak?
   – Srane, nga tsun kivä.

Außerdem ist es möglich, daß tung erlauben in solchen Fällen genutzt werden kann, aber die Details davon, sowie die volle syntaktische Umgebung des Verbs, werden noch genau [von Frommer] ausgelotet. Bleibt erst einmal bei tsun.


Phonologische Fragen (#6a)



  • Stops am Ende eines Wortes werden im Sprachfluß artikuliert, wenn sie von einem Vokal gefolgt werden (d.h. nicht am Satzende, vor Sprechpausen usw.). Mit anderen Worten, das unterstrichene t ist im Satz #1 artikuliert [d.h. vollständig ausgesprochen], in #2 jedoch nicht:

       1. Pot oel tse'a.
       2. Oel tse'a yerikit. Oeru tìng oeyä tskot.

  • Die Folge äa ist erlaubt und ist stabil (z.B. kinäa zìsìt sieben Jahre). Die umgekehrte ist eher seltener, da der Genitivsuffix für Wörter, die auf a enden, -yä ist, allerdings wäre es auch in Ordnung. Außerdem, vom durch Infixe veränderten Verb veykrreiyìn veranlassen überfordert zu sein (yeah!) in einem der letzten Na'viteri Beiträge, *iì ist offensichtlich unstabil genug, um vermieden zu werden.
  • Na'vi hat keine natürlichen doppelten oder langen Vokale, aber sie können durch Silbenanhängung entstehen. Geschrieben wird das durch einen Bindestrich gekennzeichnet: oe-eo vor mir, zekwä-äo unter dem Finger, fya'o-o irgend ein Weg
  • Im bekannten Satz fìskxawngìri tsap'alute sengi oe, ist die Form des Hilfsverbs si kein Fehler, sondern eine Variante. Besonders wenn das Pejorativ-Infix ‹äng› vom Vokal i gefolgt wird, kann es (NB: aber muß nicht) zu ‹eng› werden.


Synonyme (#6b)

Für die fünf genannten Beispiele haben wir:


  • na vs. pxel (wie): Diese sind Synonyme, aber na ist gebräuchlicher.
  • hawnu vs. tìhawnu si (beschützen): Der Unterschied zwischen diese ist syntaktisch, nicht semantisch. Das heißt, sie bedeuten dasselbe, werden aber unterschiedlich im Satz verwendet: das erste ist ein transitives Verb, wohingegen das zweite, da es eine si-Konstruktion ist, als intransitives Verb behandelt wird, bei dem der Empfänger der Handlung in den Dativ gesetzt wird.
  • nìn vs. tìng nari (schauen): Nìn ist ein transitives Verb, das typischerweise mit einem direkten Objekt benutzt wird: ,,(etwas) anschauen", aber nicht mit der andauernden Bedeutung von ,,beobachten"; mehr ,,richte deine Aufmerksamkeit jetzt darauf". Tìng nari ist intransitiv mit der Erklärung von oben. Außerdem, bei einem einfachen ,,sie dir das an", tsat nìn wäre wahrscheinlicher als tsaru tìng nari (und es ist auch kürzer).
  • way vs. tìrol (Lied, Gesang): Way bezieht sich auf alte oder zeremonielle Lieder, wohingegen tìrol eher allgemein ist, aber es bezieht sich nur auf rein gesungene Lieder, keine instrumentalen, wie man von der Ableitung erwarten würde (rol singen). Außerdem haben wir ein vorläufiges ja für das Verb way si, das ,,ein way singen" wäre.
  • kin vs. X-ru lu tìkin (brauchen, es ist notwendig): Hier gibt es eine klare Unterscheidung von Bedeutung und Verwendung. Kin ist ein transitives Verb, das benutzt wird, um zu sagen ,,Ich brauche diese Sache", während die Dativkonstruktion mit tìkin gebraucht wird für ,,es ist notwendig, daß ich das/dies tue". [eine Umschreibung für ,,müssen", Anm. d. Übers.] Beispiele:

       Oel kin syuvet fte rivey Ich brauche Nahrung, um zu leben.
       Awngaru lu tìkin a nume nì'ul Wir müssen mehr lernen. (,,Wir haben das Bedürfnis. Welches Bedürfnis? Das mehr-zu-lernen-Bedürfnis.")

    Demnach, zu sagen ,,X muß Y tun", gebraucht das Schema X-ru lu tìkin a Y. Wenn X ausgelassen wird, wird der Satz unpersönlich ([unsere deutsche Konstruktion:] ,,es ist notwendig, daß ich das Kochen bis 17 Uhr erledigt habe").

übersetzt von Plumps

edit: Erleuterung von X-ru lu tìkin verbessert...

Plumps

Wm.annis hat hier die nächsten Informationen preisgegeben:

Quote from: wm.annis on October 08, 2010, 08:07:46 PM
Dieser Beitrag beendet die Samstag-Morgen Sitzung [02. Oktober], auch wenn ich ein paar andere Details mit aufgenommen habe, die nirgends anders passen. Er ist ein etwas gesprächiger, weniger über Grammatikdetails.


Redewendungen

Wir hatten eine ausführliche Diskussion über Redewendungen. Nichts wurde wirklich fest entschieden, aber eine Reihe von Punkten kam auf.

1. Sie sollten die Kultur reflektieren.
2. Sie sollten nützlich für tägliche Anwendung sein.
3. Die Form ist ebenfalls wichtig.  Er gab das Beispiel eines persischen Sprichworts, ,,nicht alles was rund ist, ist eine Walnuß", das besser in Persisch klingt, weil die Worte für ,,rund" und ,,Walnuß" ähnlich klingen. ,,Nicht alles was Gold ist, funkelt" ist ähnlich.
4. Es kann vorkommen, daß einige Redewendungen nicht offensichtlich aus ihren Wörtern interpretierbar sein werden. Für ein Beispiel denkt an ,,Wenn man vom Teufel spricht..." Es ist nicht der komplette Satz. Wir können kulturellen Hintergrund erwarten, die eine Redewendung im Laufe der Zeit verändern/kürzen, was nicht klar sein muß, wenn man die Hintergrundgeschichte nicht kennt.


Was wir wollen

Vor der Mittagspause sollte jeder im Raum schnell sagen, was wir am meisten von Paul wollen. Viele Leute sagten eine Sache: Wörter. Und nicht nur neue Wörter, sondern uns bereits existierende Wörer besser verstehen lehren (wir haben von vielen noch immer keine Beispiele). Aber ein paar andere Dinge kamen hinzu, sowohl in dieser Sitzung als auch in späteren Diskussionen. Viele Leute wollten mehr Anfängermaterial, sowie mehr Hörmaterial, das für Beginner geeignet ist.

Später am Tag fragte er uns, ob wir mehr, dafür aber kleinere Blog-Einträge  oder lieber große hätten. Jeder wollte mehr kürzere, was ihn überraschte. Ich vermute, die meisten würden lieber etwas kleines Neues aller paar Tage haben. Diese wären sicher leichter für ihn zu schreiben und dem Rest von uns die Möglichkeit geben, in handhabbaren Stückchen zu lernen.


Einige Wörter

Einige Vokabelhappen, die über das Wochenende aufkamen —

sa'sem bedeutet die (beiden) Eltern, nicht ein Elternteil
Eo Eywa oe 'ia ,,Ich verliere mich selbst vor Eywa", [das Mantra von Mo'at bei Grace' Sterbeszene – Anm. d. Übers.]
nìhay ,,als nächstes, nächster" (Adverb, wie in, ,,als nächstes werden wir über Verben reden")
nìnäk ,,durch/mithilfe von Trinken" — jede Flüssigkeit, nicht nur Alkohol
tìlen (n) ,,Ereignis, Geschehen" egal, ob geplant oder zufällig

Es gab ein paar andere, abe wir warten noch auf Bestätigung einiger Details.


Ich sollte erwähnen, daß wir das Wochenende zur Zeit in neun Abschnitte geteilt haben. Also wird es noch 6 Beiträge geben. Sie werden mehr grammatikalische Details haben.
—übers. von Plumps

edit: Dank an Zineketaye

Plumps

Und das nächste von wm.annis hinterher :P

Quote from: wm.annis on October 09, 2010, 07:59:31 PM
Heute haben wir drei Updates der Ausstehenden Fragen.


Sìltsan vs. Lefpom (#10)

Die Bedeutung von sìltsan ist ,,seinen Zweck erfüllen/seinem Zweck entsprechen."  Aristoteles würde sagen, es sei für etwas, das ,,in seiner Art gut" ist. Es heißt außerdem gut im Sinne von ,,moralisch gut".  Lefpom ist mehr ,,angenehm" oder ,,vergnüglich."


Regeln von 'Ke' (#11)

Es gab mehrere Fragen über ke, von denen nicht alle geklärt wurden.  Dennoch:

Bei si-Konstruktionen wird ke vor das si gesetzt, po pamrel ke si (mit einer Betonungsverschiebung von pamrel zu ke).  Notiz: das ist wie der verneinte Befehl rä'ä, wie bei txopu rä'ä si sei nicht ängstlich/hab keine Angst.

Wenn ke jedoch an einem anderen Wort hängt (fteke, zenke) bleibt es an diesem, fteke pamrel sivi.

Dies war nicht Teil der ausstehenden Fragen, kam jedoch am Sonntag auf. Jemand wollte sagen ,,nicht jeder hat verstanden" und sagte *ke frapo tslolam.  Frommer korrigierte das zu ke frapo ke tslolam. Ich fragte, ob dies mit anderen Pronomen benutzt werden könne, aber tatsächlich hat dies mit dem Pränomen fra- ,,alle, jeder" zu tun. Man kann nur das fra- verneinen, aber ebenso wie mit den negativen Pronomen und Adverbien (kawtu, kawkrr, etc.), muß man ebenfalls das Verb verneinen.

 Ke fratawtute ke tsun kivame Nicht jeder Himmelsmensch kann sehen..


Nang (#17)

Ich hoffe, jemand wird Details hinzufügen. Ich habe das vage Gefühl, daß ich etwas verpaßt habe.

Nang wird genutzt, um etwas zu kommentieren, das bereits extrem ist. Wörter, die auf txan basieren, handeln natürlich von Extremem.  Kì'eyawns Notizen sagen hier ,,angenehme Überraschung", was eine Feinheit ist, die meinem Notizmachen entgangen ist. Ich denke außerdem nicht, daß wir an irgendwelche anderen Wörtern gedacht haben, die Extreme anzeigen, auf die sich nang beziehen könnte.
—übers. von Plumps




Außerdem haben wir hier noch etwas (ebenfalls von wm.annis), was sicher noch in einem der Beiträge Erwähnung finden wird. Da ich es aber an anderen Stellen schon gesehen habe, denke ich, es kann schon darauf hingewiesen werden.

Quote from: wm.annis on October 09, 2010, 05:43:11 PM
Wir haben außerdem entdeckt, daß wir einen schrecklichen Fehler aufrecht erhalten haben: die Partizip-Infixe ‹us› und ‹awn› sind Infixe der Position 1, nicht prä-1. Das heißt, Na'vi-Partizipien können keine Zeitformen oder Aspekte annehmen.
—übers. und Hervorhebung von Plumps

edit: Dank an Zineketaye

Plumps

Unsere dieswöchige Na'vi of the Week Kì'eyawn hat den nächsten Teil der »Antworten aus dem Wald« bereitgestellt:

Quote from: Kì'eyawn on October 10, 2010, 05:32:13 PM
Konditionale – Möglichkeitsformen

Im Englisch gibt es if/then Aussagen [dt.: falls/dann]:

Wenn du jagst, dann werden wir Nahrung haben.

Im Englisch [wie im Deutschen] ist der Konditional (der ,,wenn/falls"-Teil) in der Gegenwart geschrieben, und das Ergebnis davon (der ,,dann"-Teil) in der Zukunft geschrieben.

Na'vi benutzt dafür txo und tsakrr:

Txo nga tivaron, tsakrr layu moeru syuve.

In Na'vi ist der Konditional im Subjunktiv (‹iv›) und das Ergebnis in der Zukunft (‹ay›) oder unmittelbaren Zukunft (‹ìy›); z.B.: pxan livu txo nì'aw oe ngari / Tsakrr nga Na'viru yomtìyìng, aus dem Jagt-Lied (Hunt Song).  Aber wir haben auch das Beispiel Txo new nga rivey, oehu! (,,[ Komm ] mit mir, wenn du leben willst").  Also ist es möglich, daß der Subjunktiv optional [d.h. frei wählbar] ist.

So, wie Englisch [und Deutsch] das ,,dann" weglassen kann, fällt im Na'vi tsakrr oft weg:

Wenn du jagst, werden wir Nahrung haben.
Txo nga tivaron, layu moeru syuve.

Man kann außerdem die Teilsatzanordnung umkehren:

Wir werden Nahrung haben, wenn du jagst.
Layu moeru syuve txo nga tivaron.

Aber einige falls/dann Aussagen sind Möglichkeitsformen, d.h., sie beziehen sich auf Angelegenheiten/Ereignisse, die auf etwas anderes hinweise, als was wirklich ist:

Würdest du jagen, hätten wir Nahrung.
(d.h., aber du du tust es nicht, also haben wir keine Nahrung)

Wir wissen bis jetzt noch nicht, wie Na'vi diese Konstruktionen behandelt. Aber Karyu Pawl denkt darüber nach, daß es ein neues Wortpaar geben wird, das wie txo/tsakrr funktioniert, das jedoch nur für irreale Aussagen genutzt wird.  Wir werden außerdem darauf warten müssen, wie sich die Verben in diesen Situationen verhalten werden.

sä-

Das Präfix sä- ist nicht produktiv, d.h. man kann es nicht an jedes Wort hängen, das man will.  Aber bei einem Wort, das es nutzt, übernimmt es eine ,,instrumentalisierende" Rolle:  Eine säspxin ist das Instrument, durch das man spxin wird; ein säfpìl ist, wie eine Person fpìl; etc.

pe+/-pe

Wir haben Fragewörter wie pesu/tupe, peseng/tsengpe; nun wissen wir, daß pe+/-pe frei genutzt werden können, um ,,welche, -r, -s/was" zu bedeuten:

Pa'lipe lu ngaru?
Welches Direpferd gehört dir?

Peikranit tsìme'a oel?
Welchen Banshee habe ich gerade gesehen?

Achtet darauf, daß pe+/-pe nicht die Betonung eines Wortes ändert (es gab früher ein paar gegensätzliche Informationen, was das angeht)

Also, pe+ lì'u > pe'u/'upe

Wir wissen außerdem, daß pe+ und das Pluralpräfix ay+ sich zu pay+ verbinden können.

Payswizawit mìyunge ngal?
Welche Pfeile wirst du nehmen?
—übers. von Plumps

edit: Fehler im letzten Beispielsatz korrigiert, Dank an Zineketaye

zineketaye

#192
Antworten aus dem Wald - Teil 6 (tuté, alo, slu, kan)

Nachdem die Serie der Beiträge bereits fortgeschritten ist, springe ich hier einmal ein. Dieser Bericht ist von Prrton:

Quote from: Prrton
(1) Einige Klarstellungen über Betonungen.

Tuté

Wir wussten schon lange, dass der Unterschied zwischen den Worten tute (Person) und tute (Frau) in der Betonung der ersten Silbe einerseits und der zweiten Silbe andererseits besteht. Normalerweise werden im Na'vi keine Akzent- oder andere Unterscheidungszeichen verwendet, ausser ì und ä, mit denen diese Laute grundlegend von i und a unterschieden werden. Aber die Schreibweise tuté für ,,Frau" wurde von K. Pawl offiziell anerkannt.


Alo

Bis zu diesem Sprach-Workshop haben wir das Wort alo (Mal, Zug, Fall, eine aus einer Reihe wiederholter oder wiederkehrende Aktionen) als alo auf der zweiten Silbe betont. K. Pawl hat dies zu alo korrigiert. Dass passt dann auch besser zu dem Verhalten in den Worten 'awlo, melo, pxelo, hayalo, etc.



(2) Wortreihenfolge bei Slu

Wegen der flexiblen Wortfolge im Na'vi ist es möglich, Sätze wie Taronyu slu tsamsiyu zu bilden. Dabei kann unklar bleiben, welches Hauptwort zu welchem wird, wenn zu viel vom Kontext fehlt oder die Situation unübersichtlich ist. Im Falle von Po slu tsamsiyu wissen Sprecher und Zuhörer schon vorher, wer po ist, anderenfalls wäre kein Pronomen im Spiel. In diesem Szenario gibt es keine Mehrdeutigkeit. Aber wenn es irgendwie an Klarheit über die Aussage mangelt, kann man das Ergebnis der ,,Werdung" mit slu und ne einrahmen.


 Taronyu slu ne tsamsiyu.
 Der Jäger wird zum Krieger.

    oder

 Ne taronyu slu tsamsiyu.
 Der Krieger wird zum Jäger.

Ne ist die übliche Lokaladpositon für Richtungsangaben. Wir sind damit bereits vertraut. Nun wurde ihre Rolle für diese grammatikalische Konstruktion (speziell mit slu) metaphorisch erweitert. Sie kann vor oder hinter den Satzteil gestellt werden, welcher das ,,Ergebnis" des Werdens darstellt: Taronyune slu tsamsiyu ist eine weitere zulässige Form, um ,,Der Krieger wird zum Jäger" auszudrücken.


(3) ,,Im Begriff sein" etwas zu tun – Absichten in der Vergangenheit.

Es wurde schon viel über -ìmìy- gesagt und gefragt. Es erscheint einmalig im Filmdialog, als Neytiri sich vor Eutykan rechtfertigt, warum sie Jake zum Heimatbaum gebracht hat. Als sie ihn das erste Mal im Wald sah, wollte sie ihn töten, aber sie unterließ es auf ein Zeichen von Eywa (der atokira' berührt ihre Pfeilspitze). Im Workshop wurde aufgedeckt, dass diese Kombination von -ìm- + -ìy- fehlerhaft war. Wie man es auch dreht und wendet, es wird niemals ,,ordentliches" Na'vi daraus und es sollte von denen unter uns, die versuchen, sich korrekte Grammatik anzueignen, niemals verwendet werden.

Wie dem auch sei, es gibt eine zulässige Art dies in Na'vi zu sagen. Das Verb kan (zielen) kann modal in allen Zeiten verwendet werden, um die Absicht des Subjektes, etwas zu tun, auszudrücken. Neytiris Text hätte wohl besser wie folgt sein sollen:

 Oe pot k‹arm›an tsp‹iv›ang...
 Ich beabsichtigte, ihn zu töten ...

Die Syntax von kan als Modal entspricht der bei new, dass heißt, es kann kan + V‹iv› oder kan futa V‹iv› sein.

 Oel keran futa frapo pivähem txon'ongsre.
 Ich möchte, dass Alle vor Einbruch der Nacht ankommen.

 Po kayan ngivop mipa pxesìrolit txo por tsun srung sivi peyä meylan.
 Er wird drei neue Lieder erschaffen wollen, wenn seine beiden Freunde ihm aushelfen.


Dann gibt es noch den wohlbekannten Infix für zukünftige Absichten -s-, der im Na'vi mit -ìy- und -ay- kombiniert wird, um -ìsy- and -asy- zu bilden. Er ist nur für die Zukunft relevant und zeigt die Absicht des Sprechers hinsichtlich seiner bevorstehenden Handlungen an. Wenn ein Sprecher diese Infixe verwendet, ist sein Wille unzweifelhaft festgelegt.

Die Frage, wie man in der Vergangenheit ,,im Begriff sein" ausdrücken kann, wenn es keine zugehörige Absicht auf Seiten des Subjektes gibt (beispielsweise: Ich war im Begriff, von der Klippe zu stürzen ...) ist bei K. Pawl noch in der Überlegung.



----  übersetzt von zineketaye
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zineketaye

#193
Antworten aus dem Wald - Teil 7 (Häufung beschreibender Adjektive, Gerundium, Nationen)

Der nächste Beitrag aus der Reihe stammt im Original von wm.annis. Ich hoffe, ich habe seinen manchmal vereinahmenden Stil nicht über Gebühr geglättet ...


Quote from: wm.annis

Häufung beschreibender Adjektive (#23)

Während dieser Sitzung sprachen wir viel über einen kleinen, hübschen Vogel. Die Frage ist, wie man mehrere Attribute einem einzelnen Hauptwort zuordnen kann. Bis jetzt ist nur belegt, dass man das Nomen zwischen den beiden Adjektiven einschließen kann.

 lora yayo ahì'i

Diese Form ist weiterhin akzeptabel.  Wenn man entweder (1) die Adjektive auf die gleiche Seite des Nomens oder (2) mehr als zwei Adjektive verwenden will, muss man die Adjektive herauslösen und einen beschreibenden Gliedsatz bilden.

 yayo a lu lor sì hì'i

Für den Fall dass nicht alle von Euch die Kommentare in Frommers Blog regelmäßig lesen sei erklärt, dass dies auf eine Frage zurückgeht, die ich zu einer bestimmten Wendung kurz vor dem Workshop gestellt habe. (Aussage dort: Wenn man einem Nomen ein Adverb und ein Adjektiv zuordnen will, muss dass Adjektiv an das Nomen grenzen (Anm. des Übersetzers))
Wenn man also ein Adverb auf ein beschreibendes Adjektiv anwenden will, ist es ,,ziemlich idiomatisch" dieses in einen beschreibenden Gliedsatz herauszuziehen:


 yayo a lor lu nìtxan ein sehr hübscher Vogel

Dennoch kann man ein Adverb neben einem Adjektiv verwenden – so lange es sich nicht zwischen Nomen und Adjektiv drängelt: yayo alor nìtxan.


Zusammengesetzte Aussagen mit Gerundium

In dieser Sitzung ging es allein um die Freuden, die das Essen von Larven mit sich bringt.  :)


Die Aufgabe war, ,,teylu (zu) essen macht Spaß" auszudrücken. Im Englischen können wir eine Konstruktion mit Gerundium verwenden, denn obwohl ein Gerundium einem Substantiv ähnelt kann es immer noch ein direktes Objekt annehmen.  Nach längeren Diskussionen wurde beschlossen, Argumente (Subjekte, direkte Objekte) für das Gerundium im Na'vi auszuschließen. Wenn man einen zusammengesetzten Ausdruck wie das Englische "eating teylu" benötigt, muss man eine Formel mit fwa/a fì'u verwenden:


 Fwa yom teylut 'o' lu.
 Eating teylu is fun.
  Das Essen von teylu macht Spaß.

Aber das bloße Gerundium ist ebenfalls in Ordnung:

 Tìyusom 'o' lu
 Eating is fun.
 Essen macht Spaß.


Bezeichnungen von Staaten und Sprachen

Paul bevorzugt Namen, die sich den einheimischen Bezeichnungen der Sprachen und Länder klanglich annähern. Deshalb steht Sweriye für Schweden, und nicht Switìn oder so ähnlich.

---- übersetzt von zineketaye
Edit: Deutsche Version im ersten Gerundium-Beispiel vervollständigt.
       Dank an Plumps für die freundliche Begleitung.
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Antworten aus dem Wald - Teil o10 (Partizipien, Kausativ und Reflexiv, meine Güte!)

Es folgt der vorletzte Beitrag der Reihe, diesmal von omängum fra'uti:

Quote from: omängum fra'uti

Am Sonntagnachmittag gab es unter dem lieblichen Dach des Waldes einiges über Partizipien, Kausative und Reflexive zu besprechen, und wie diese zueinander stehen und noch einige andere seltsame Dinge.


Partizipien

Zuallererst: Wir (in der Sprachgemeinschaft als großes Ganzes) sagen seit langer Zeit, dass Partizipien an der Position 0 (prä-1) stehen. Dies fällt auf eine weit zurückliegende Missdeutung eines Eintrags in Frommers language log zurück, und ist in Wirklichkeit gar nicht der Fall. Die Partizip-Infixe (<us> und <awn>) gehören zur Position 1 und können nicht mit irgend einem anderen Infix der Position 1 kombiniert werden. Dies bedeutet, dass es keinerlei Partizipien irgendeiner Art der Vergangenheit, Zukunft, des Perfekt oder des Imperfekt gibt (Gleichwohl kann ich mir vorstellen, dass man über attributive Wendungen ähnliche Ergebnisse erhalten kann – Zum Beispiel syuve a fkol yalmom im Vergleich zu yawnoma syuve gegessene Nahrung). Auch die Kombination von Infixen der Position 2 mit Partizipien ist nicht zulässig. Selbstverständlich können Partizipien aber mit Infixen der Position 0 kombiniert werden.

smäpusona tute
Sich-selbst-kennende Person

Partizipien mit Hilfsverben (si) werden genau so gebildet wie beim normalen Gebrauch des Verbs – der partizipielle Infix geht in den verbalen Teil, und beide Teile werden gemeinsam betrachtet. Beim Schreiben werden die Worte durch einen Bindestrich verbunden, um die Zusammengehörigkeit darzustellen. Beachtet die Stellung des attributiven Affix -a- in den folgenden Beispielen.

srung-susia tute
tute asrung-susi
Helfende Person


Reflexive Kausative

Damit gibt es letztlich nur zwei Infixe der Position 0 (prä-1): den Kausativ und den Reflexiv. Können diese kombiniert werden? Ja, können Sie, in einer bestimmten Anordnung: <äp><eyk> stellt den reflexiven Kausativ dar und bedeutet, jemand bringt sich selbst dazu, etwas zu tun.

po täpeykìyeverkeiup nìnäk
Ich bin gut drauf dass er sich anscheinend zu Tode trinken will*
(Diese offiziell umfassendste mögliche Verschandelung eines Verbs entstand in Gruppenarbeit. Die Kolorierung ist der extremen Verhunzung des Verbs geschuldet.)

Zu einem etwas leichteren Beispiel ...

po kllkxäpeykem
Er ließ sich aufstehen*


Antipassiver Kausativ
Wenn ein normalerweise transitives Verb in der Art eines Antipassivs verwendet wird (po taron im Vergleich zu pol yerikit taron) wissen wir, dass das Subjekt keinerlei Fallmarkierungen erhält, wie es auch bei einem intransitiven Verb wäre. Was passiert demnach, wenn man die kausative Form verwendet?  Letztlich verhalten sich transitive und intransitive Verben beim Kausativ ein wenig unterschiedlich. Aber das Verb ist immer noch transitiv, und wird auch behandelt wie ein transitives Verb. Die Person, die sie zu einem Tun veranlasst, steht im Agens, und die Person, die zum Tun veranlasst wird, bleibt im Dativ. Das Patiens wird nicht verwendet.

oel poru teykaron
Ich machte ihn jagen*


---- übersetzt von zineketaye
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zineketaye

Antworten aus dem Wald – Teil o11 ((Ni)tengfya, Geschlechter, Modal und Infixe)

Der letzte Teil wurde wiederum von wm.annis geschrieben:

Quote from: wm.annis

Dies ist der Letzte der Berichte aus dem Workshop. Ich hoffe, in ein bis zwei Tagen eine umfassend aktualisierte Fassung der Grammatik-Referenz mit allen Neuigkeiten fertig zu haben. Möglicherweise gibt es noch ein paar Aktualisierungen von Frommer zu manchen unserer Berichte, aber die meiste Arbeit ist getan.



Nìtengfya und Tengfya

Diese Worte sind nicht gleichbedeutend. Tengfya behandelt die situative Ähnlichkeit:

  Sunu oeru teylu tengfya sunu por fkxen So wie ich teylu mag, mag er fkxen.

Hingegen konzentriert sich nìtengfya auf Handlungen, die in gleicher Weise ausgeführt werden:

  Po sì oe tìkangkem soli nìtengfya Sie und ich arbeiteten in gleicher Weise.



Geschlechter

Zunächst: Olo'eyktan bedeutet nicht männlicher Anführer. Paul wiederholte nochmals, dass die geschlechtsanzeigenden Suffixe -e und -an nicht produktiv sind.

Dann noch zur Grammatik: es gibt keine Mehrzahlformen von poe und poan. Verwende (ay)fo.



Modal und Infixe (#27)
Bei der Kombination aus Modal (-verb) und kontrolliertem Verben erhält nur das Modalverb Kennzeichnungen für Zeit und Aspekt. Dem kontrollierten Verb bleiben nur die Infixe der Position 0 (prä-1, also Reflexiv und Kausativ), und natürlich der Subjunktiv. 


"Er brachte mich dazu, dich zum essen von teylu bringen zu wollen"
Ich war hier nicht dabei, aber irgendein verrücktes Genie fragte Paul, wie man "Er brachte mich dazu, dich zum essen von teylu bringen zu wollen"* sagen könnte – nur unter Einsatz von Infixen. Ich hätte zu gerne Pauls Gesicht gesehen. Es stellte sich heraus, dass dies nur unter Einsatz von Infixen nicht zu schaffen ist. Diese Kette stellt die Entwicklung dar:

  Pol oeru teyluti yeykolom  Er brachte mich dazu, teylu zu essen.
  Pol oeru neykew futa oel yivom teyluti  Er brachte mich dazu, teylu essen zu wollen.
  Pol oeru neykew futa oel ngaru yeykivom teyluti Er brachte mich dazu, dich zum essen von teylu bringen zu wollen.

Wenigstens wissen wir jetzt, wie mit dem Kausativ von new umzugehen ist.


---- übersetzt von zineketaye

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Plumps

wm.annis hat Karyu Pawl folgende Konstruktion ›abgeluchst‹ :P



So ADJ/ADV wie N/PRN
Für diese Konstruktion hat er [= Frommer] eine Abwandlung von fìtxan entwickelt — nìftxan, das mit na verwendet wird:

Quote from: Frommer
Oe lu nìftxan sìltsan na nga.

I'd also like to allow an optional –ri form in place of na:
{Ich würde außerdem eine wahlweise -ri Form anstelle von na erlauben}

Ngari lu oe nìftxan sìltsan.

That wouldn't work all the time. For example:
{Das würde jedoch nicht immer funktionieren. Zum Beispiel:}

?Utralìri lu fìpo nìftxan tsawl.

That places too much emphasis on utral, which is only the standard of comparison and presumably hasn't yet figured into the conversation. In this case na utral would be preferable.
{Das würde zu viel Betonung auf utral richten, was lediglich die Vergleiche ist und vermutlich noch nicht vorher im Gespräch erwähnt wurde. In diesem Falle wäre na utral zu bevorzugen.}

Ich fragte nach einer Erklärung für die Verwendung des Topics, ,,Also ist nìftxan ... na ... immer mit dem Topic möglich für alte Informationen (Pronomen, Unterhaltungsgegenstände, die wir bereits besprochen haben und aus irgend einem Grund für den Vergleich heranziehen wollen)?"  Seine Antwort, ,,Korrekt."

Wir können diese Konstruktion außerdem mit Adverbien benutzen.


Die Weiterführung: weiter machen, fortführen zu tun
Nach Diskussionen, die sowohl Tirea Aeans Vorschlag von salew, als auch Frommers eigenen Vorzug für 'ì'awn beinhaltete, führte eine weiterführende Frage über Zustände (grammatikalisch gesprochen) dazu, dass er ein neues Verb erschuf, var:

Quote from: FrommerI've been thinking about this for a while, and I've decided to go with a new verb, var. As a main verb it means 'to persist in a state, to continue to perform an action.' As such, it can take the place of mi with a repeated verb. For example, instead of this:
{Ich habe darüber schon eine Weile nachgedacht und mich für ein neues Verb entschieden, var. Als eigenständiges Verb, bedeutet es ,,einen Zustand bewahren, eine Handlung weiter ausführen, fortfahren, etwas zu tun, weitermachen". Als solches kann es den Platz von mi mit dem wiederholten Verb einnehmen. Zum Beispiel, anstelle von diesem:}

-Pol trram yerikit tarmaron. ,,Er war gestern dabei, Hexapeden zu jagen."
-Fìtrr mi teraron. ,,Er jagt heute noch immer (Hexapeden)."

könnte man auch einfach sagen:

-Pol trram yerikit tarmaron. ,,Er war gestern dabei, Hexapeden zu jagen.."
-Fìtrr var. ,,Macht er heute immer noch." {wörtl.: heute tut er diese Handlung, nämlich jagen, immer noch}

As a helping verb, it functions in place of salew/'ì'awn that we discussed earlier:
{Als ein helfendes Verb, fungiert es anstelle von salew/'ì'awn, die wir bereits besprochen haben:}

Var nivume ko! ,,Laß(t) uns weiter lernen!"



übersetzt von Plumps: ich habe die Originalzitate von Frommer stehen lassen und die Übersetzung in geschweiften Klammern {...} hinzugefügt.

Plumps

Ich wollte ein bißchen Zeit verstreichen lassen, bevor gleich die nächste Neuigkeit kommt.
Im Zuge eines Übersetzungsprojektes hatte ich das Glück, daß Karyu Pawl sich bereit erklärte, über unsere Übersetzungsvorschläge zu schauen. Dabei kam die Konstruktion zum Vorschein, die wir benutzen können, um zu sagen (z.B.) ,,fünf Jahre lang", ,,für fünf Jahre" usw., d.h. eine zeitliche Dauer.

Quote from: Frommer, 1 Dec '10, 9:56First of all, the way you express duration is to add -o to the time word:
{Zuerst, die Art, um eine [zeitliche] Dauer auszudrücken, ist indem man -o an das Zeitwort anhängt}

zìsìto amrr = ,,fünf Jahre lang", {für fünf Jahre}

ayzìsìto = ,,Jahre lang"

Im Grunde war es die ganze Zeit vor unserer Nase, denn Norm sagt im Labor zu Grace:
     Zìsìto amrr ftolia ohe, slä zene fko nivume nìtxan.
     ,,Ich habe 5 Jahre lang studiert/gelernt, aber man muss viel lernen."
In allen Verschriftlichungen dieser Zeile tauchte bisher nur zìsìt auf (auch ich höre es ständig im Film ohne das -o), aber Frommer bestätigte mir, daß es in diesem Zusammenhang zìsìto heißen muß.

Außerdem, für all diejenigen, die es interssiert. Das Lehnwort Yeysu ist für ,,Jesus" bestätigt worden.

Plumps

Sì'eyng a ftu Na'rìng #°12: Transitivität und Verben des Sprechens.

Quote from: wm.annis on December 16, 2010, 05:35:05 PM
Ich kann nicht glauben, dass ich das vergessen habe.  Es war eine ziemlich wichtige Frage zu der Zeit.  So wichtig, dass sie in einem vollkommen anderen Teil meines Notizbuches aufgeschrieben wurde.  Sie wurde deshalb für die Hauptauflistung der Beiträge übersehen.  Ich habe letztens wieder darüber nachgedacht und erkannte, dass es nicht in meiner Grammatik steht. Was zu der Erkenntnis führte, dass es übersehen wurde.  (Diejenigen von euch, die die Duskussion hören wollen, sollten sich die Ultxa6.mp3 ab 50:45 min anhören.)

Transitivität bei Verben des Sprechens
Dies rührte von einem Diskussionsbeitrag her, den ich gerade nicht finden kann.  Das Problem war, wenn ich sage ,,sie fragte mich das", welchen Fall sollte das ,,mich" erhalten?  Es gab Teilnehmer, die für den Topical waren, obwohl viele dachten, der Dativ wäre die beste Wahl. Dies war die Entscheidung: bei einem Verb des Sprechens, bekommt die Person, die angesprochen wird, die Dativfallendung:

  Pol oeru polawm tsat Sie fragte mich das.

Zweite Entscheidung: Wenn ihr einen san... sìk Satz benutzt, zählen Verben des Sprechens als intransitiv zum Zwecke der Grammatik.

  Po oeru polawm san nga kä peseng? Sie fragte mich: ,,wohin gehst du?"

Wenn ihr aber ein substantivesches Direktes Objekt benutzt, wird das Verb als transitiv behandelt, wie im obigen Beispiel mit tsat, oder:

  Srake nìngay ngal poltxe fì'ut? Du hast das wirklich gesagt?

Ich habe auch die Wiki-Treffen-Notizen aktualisiert.

AP Nova

Das scheint mir nun keine so weltbewegende Neuigkeit zu sein, nach meiner Erfahrung reden die Leute seit Monaten so. Ich habe noch nie gesehen, dass die angesprochene Person in den Topic gesetzt wurde und wenn ich mich richtig erinnere wurde bei "san ... sìk" immer brav der Ergativ weggelassen, wahrscheinlich ging das sogar schon aus anderen Beispielen von Frommer hervor.