Na'viteri - Blog von Karyu Pawl - Übersetzung (06.06.2019)

Started by xMine, June 26, 2010, 04:03:45 PM

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Plumps

:o Ich wusste gar nicht, dass es eine deutsche Variante der Pandorapedia gibt...

Auf der andere Seite :( Wenn ich schon das erste lese, was dort steht unter ,,Trinkgefäß" und ,,Materialien und Bauweise": ,,Muschel der weichtierähnlichen Kreatur wird gereinigt, vom Körper getrennt und gekocht."  >:( Da geht mir schon wieder die Hutkrempe hoch. Das "shell" auch ,,Panzer, Hülle oder Schale" heißen kann, ist da wohl keinem bekannt, was? Das hat Ausmaße als ob die das einfach durch google.translate gefeuert haben. Sowas nennt sich dann offizielle Seite – erbärmlich! >:(

Danke für den Hinweis, ma Roland ;) Da scheine ich ja doch nicht so sehr daneben gelegen zu haben.

Tìtstewan

Ich weiß. Die deutsche Version ist eine Katastrophe... Ich wäre dafür, die Wörter so zu übersetzen, wie bisher. "Babytrage" gefällt mir besser als die Pandorapedia-Version. Falls die Unsicherheit groß ist, könnte man ja Pawl fragen.

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Plumps

Quote from: Na'viteri.org
Aylì'fyavi Lereyfya 2 — Kulturelle Begriffe 2 — und mehr
Posted on August 30, 2015 by Pawl   

Kaltxì, ma frapo—

Dieser Post führt die kulturellen Begriffe vom letzten Mal fort und füllt hoffentlich ein paar wichtige Lücken in unserem Lexikon. Irayo nìfrakrr an das LEP und andere Mitglieder der Na'vi Community für einige sehr nützliche Diskussionen, Vorschläge und Beispiele. Und ein besonderes irayo an zwei unserer sulfätu lì'fyayä, Prrton und Stefan, die die Beispiele unten sehr freundlich und schön aufgenommen haben. Seysonìltsan, ma mesmuk!

seyn (n.) ,,Stuhl, Sitz, Bank; jedes Hilfsmittel oder Vorrichtung, die Sitzen ermöglicht"

Das Wort kommt von sä'o ,,Werkzeug" und heyn ,,sitzen":

sä'o + heyn > säheyn > seyn

Da Stühle gemütlich oder ungemütlich sein können:

hoan (n., HO.an) ,,Gemütlichkeit, Komfort"

lehoan (adj., le.HO.an) ,,gemütlich, heimisch"

nìhoan (adv., nì.HO.an) ,,gemütlich, in gemütlicher Weise"

kelhoan (adj., kel.HO.an) ,,ungemütlich"

Sko frrtu, frakrr mì helku ngeyä lu oeru hoan nìtxan, ma tsmuk.     

,,Ich fühle mich immer sehr heimisch als ein Gast in deinem Haus, Bruder."

Längu fìseyn kelhoan nìngay. Tsun oe hiveyn tsawsìn 'a'awa swawtsyìp nì'aw.     

,,Dieser Stuhl ist sehr ungemütlich. Ich kann nur ein paar Augenblicke auf ihm sitzen."

Wo es Stühle gibt, gibt es auch Tische. Also:

fyan (n.) ,,konstruiertes Gerät, um etwas vom Boden und sauber zu halten"

fyanyo (n., FYAN.yo) ,,Tisch, erhöhte, zweckmäßige Oberfläche"

Ihr seid bereits mit dem Wort yo ,,Oberfläche" vertraut. Fyanyo ist eine spezielle Art von yo. Beachtet jedoch, dass yo umgangssprachlich anstelle von fyanyo benutzt werden kann.

A: Oeyä tstalìl tok pesenget?
B: Lu yosìn.     

A: ,,Wo ist mein Messer?"
B: ,,Es ist auf dem Tisch."

Einige andere Wörter, die mit fyan oder yo gebildet werden:

yomyo (n., YOM.yo) ,,Teller, Platte (für Essen)"

yomyo lerìk (n., YOM.yo le.RÌK) ,,Blattteller"

(Umgangssprachlich wird yomyo lerìk oft zu rìk gekürzt.)

fyanyì (n., FYAN.yì) ,,Ablage, Regal, Bord"

Fyan verbindet sich auch mit kur ,,hängen", um diese kulturellen Begriffe zu bilden:

kurfyan (n., KUR.fyan) ,,Korb, Tragekorb oder hängende Ablage"

snokfyan (n., SNOK.fyan) ,,Ablage für persönliche Gegenstände (ähnlich einem Kleiderschrank)"

kurfyavi (n., KUR.fya.vi) ,,Haken (um ein Stück aufzuhängen)"

Diese letzten beiden Begriffe entwickelten sich wie folgt:

sno + kurfyan > snokurfyan > snokfyan

kurfyan + vi > kurfyanvi > kurfyavi


seyto (vtr., sey.TO) ,,schlachten, (ein Tier) ausnehmen" (i.S. den Schlachtkörper eines toten Tieres zu zerteilen und zu verarbeiten)

Seyto darf nicht mit ,,abschlachten", i.S. ein Tier brutal zu töten, verwechselt werden. Es gibt einige Überschneidungen mit pxìmun'i ,,zerteilen, in Stücke schneiden", aber das Wort ist eher allgemein und kann benutzt werden, um alles mögliche zu schneiden; seyto bezieht sich speziell auf das zerschneiden eines Tieres. Achtet auch auf die Betonung auf der letzten Silbe.

Awngal fìyerikit nìwin siveyto ko.     

,,Lasst uns schnell diesen Hexapeden schlachten."

säseyto (n., sä.sey.TO) ,,Schlatwerkzeug, Schlachtermesser"

yaney (n., ya.NEY) ,,Kanu, Paddelboot"

spulyaney (n., spul.ya.NEY) ,,Kanupaddel"

Dieses Wort kommt offensichtlich von spule ,,vorantreiben, antreiben" + yaney.

lal (adj.) ,,alt (Gegenteil von mip, nfp)"

txanlal (adj., TXAN.lal) ,,uralt, sehr alt"

Poleng ayoeru koaktel vurit atxanlal.     

,,Die alte Frau erzählte uns eine uralte Geschichte."

Ein Wort zu lal vs. spuwin: Beide bedeuten ,,alt" und sind generell nicht für Leute (d.h. keines der beiden kann für ,,betagt" benutzt werden—das Wort ist koak). Es gibt also Überschneidungen, aber es gibt auch Unterschiede. Spuwin hat die Bedeutung von ,,alt" i.S. von ,,vorherig" im Gegensatz zu ,,momentan", wo eine älteres Ding von etwas anderem ersetzt wurde. In einem Blog aus 2011 gab ich das Beispiel: Tsatsko lu spuwin ulte ke lu mi txur, das als ,,Jener Bogen ist alt und nicht mehr stark." Die Andeutung war, dass der Bogen von einem neuen ersetzt wurde: Es war ein voriger Bogen des Besitzers, nicht der momentane. In gleicher Weise wäre die Übersetzung der letzten Zeile von the Whos "Won't Get Fooled Again," (hört irgendjemand jüngeres als ich eigentlich noch the Who? J )—also "Meet the new boss, same as the old boss"—,,alt" in diesem Falle wäre definitiv spuwin.

Auf der anderen Seite, deutet lal etwas an, das nicht neu ist und das es schon für eine lange Zeit gibt, egal ob es ersetzt wurde oder nicht. Für konkrete Objekte hat es oft die Bedeutung von ,,abgenutzt, zerbrochen, zerfleddert, nicht mehr brauchbar" etc. (Eine Person lal zu nennen, wäre sehr beleidigend.) Aber für nicht-konkrete Objekte meint es eine lange Existenz, so wie in lala säfpìl, ,,eine alte Idee".

tsankum (n., TSAN(G).kum) ,,Vorteil, Nutzen, Gewinn"

In normaler Sprache tendiert tsankum dazu als tsangkum ausgesprochen zu werden, aber wird nicht so geschrieben.

Tsakemìri tsankum lu law.     

,,Der Vorteil dieser Handlung ist klar."

fekum (n., FE.kum) ,,Nachteil, Hindernis, Kehrseite, Schattenseite"

Tìtaronìri längu tìkakpam fekum. Kin fkol frainanfyat.     

,,Es tut mir leid sagen zu müssen, dass Taubheit ein Nachteil für die Jagd ist. Man braucht alle Sinne."

Ableitungen:

tsankumnga' (adj., TSAN(G).kum.nga') ,,vorteilhaft, günstig, förderlich, von Vorteil"

fekumnga' (adj., FE.kum.nga') ,,unvorteilhaft, ungünstig, nicht förderlich, nicht von Vorteil"

tìmungwrr (n., tì.mung.WRR) ,,Ausnahme"

Fwa tawtute slu Na'viyä hapxì lolu tìmungwrr apxa.     

,,Es war eine große Ausnahme für einen Menschen, Teil des Volkes zu werden."

tìmungwrr si (vin.) ,,eine Ausnahme machen"

Ninat tìmungwrr sìlmi fte Ralu tsivun kivä hu tarpongu.     

,,Ninat hat gerade eine Ausnahme gemacht, sodass Ralu mit der Jagdgesellschaft mitgehen kann."

tarpongu (n., TAR.po.ngu) ,,Jagdgesellschaft"

nawfwe (adj., naw.FWE) ,,fließend (für das Sprechen)"

Dieses nützliche Wort erfordert ein wenig Erklärung.

Ihr seid mit dem Ausspruch nìwin na hufwe ,,so schnell wie der Wind", der in jeder Situation genutzt werden kann, um Schnelligkeit auszudrücken. Die Kurzversion na hufwe ist zu einer speziellen adverbialen Aussage geworden für die flüssige (nicht nur schnelle) Nutzung einer Sprache.

Fteria oel lì'fyati leNa'vi, slä mi ke tsängun pivlltxe na hufwe.     

,,Ich studiere Na'vi, aber es tut mir leid zu sagen, ich kann es noch immer nicht flüssig sprechen."

Na hufwe kann weiter zu nawfwe zusammenschmelzen, was ein vollwertiges Adjektiv ist:

Toitsyeri lu poe plltxeyu anawfwe nìtxan.     

,,Sie ist eine sehr flüssige Sprecherin des Deutschen."

Schließlich, eine Frage ist aufgekommen, die die Zeitaussage wie tsakrr betrifft. Wie ihr wisst, wird tsakrr im Wörterbuch als Adverb aufgeführt mit der Bedeutung ,,dann, zu jener Zeit". Die Frage ist: Da krr ein Nomen ist, kann tsakrr also auch ein Nomen mit der Bedeutung ,,jene Zeit" sein, wie in Muntrram oe koläteng hu Ralu ulte sunu oer tsakrr, ,,Ich habe letztes Wochenende mit Ralu verbracht und hatte eine gute Zeit" (wörtl.: jene Zeit gefiel mir)? Die Antwort ist: absolut! Viele Zeitaussagen sind doppelt als Adverbien und als Nomen oder Substantivsätze. Man kann aus dem Kontext erschließen, welche Benutzung relevant ist. (Die Betonung ändert sich nicht.)

Hayalovay, ma smuk!

Plumps

Quote from: Na'viteri.org
Tskxekengtsyìp a Mikyunfpi–Eine kleine Hörübung
Posted on September 30, 2015 by Pawl   

Hier ist eine weitere kleine Hörübung, von der ich hoffe, dass ihr sie mögt.

Es gibt eine neue Vokabel, die ihr braucht:

pxawngip (n., PXAW.ngip) ,,Umwelt, Umgebung"

Es ist abgeleitet aus pxaw ,,um, herum" + ngip ,,Raum"

Erinnert euch auch, dass Tsyan = John

Fìtskxekengtsyìp zivawprrte' ayngane!





Plumps

Quote from: Na'viteri.org
Vomuna Lì'u Amip—Ten New Words
Posted on November 30, 2015 by Pawl   

Kaltxì nìmun, ma eylan!

Es ist eine Weile her, ich weiß. Takrra postì asok frato solalängew txana krr. Ich hatte eine Menge Ablenkungen in letzter Zeit, einige gute, einige schlechte. Aber die Dinge beruhign sich, und ich hoffe, einige nützliche neue Vokabeln posten zu können, bevor das Jahr zuende geht. Dieser kurze Beitrag ist ein Anfang.

Dank geht, wie immer, an die LEP Mitwirkenden für ihre Kreativität. Einige der Wörter unten kommen von ihren Vorschlägen.

zum (n.) ,,Objekt, Ding, Sache (physisch und greifbar)"

Wir haben natürlich bereits das bekannte Wort 'u, das ,,Ding" in einer Reihe von unterschiedlichen Bedeutungen heißt: ein physisches Objekt, ein Fakt, oder etwas Abstraktes. Also kann 'u sich auf einen Stein, auf Mut oder auf den Umstand beziehen, dass Jake Neytiri liebt. Demgegenüber ist zum ausschließlich ein physisches oder greifbares Objekt – etwas, das man sehen oder anfassen kann.

A. Fayzum lu peu?
,,Was sind diese Dinge?"
B. Ke omum, slä rä'ä tìng zekwä! Lam lehrrap.
,,Ich weiß es nicht, aber fass sie nicht an! Sie wirken gefährlich."

hìpey (vin., HÌ.pey—inf. 2,2) ,,zögern, für kurze Zeit zurückhalten"

Dieses Verb kommt von hì'i ,,klein"  + pey ,,warten". Es unterscheidet sich von fpak darin, dass fpak sich auf das Aufhalten/Aufschieben einer Handlung bezieht, die bereits im Gange ist, während hìpey das Aufschieben der Beginn einer Handlung ist.

Hìpey taronyu, hifwo yerik.
,,Der Jäger zögert, das Hexapede flieht."
(Sprichwörtlicher Ausdruck. Vgl.: ,,Wer zögert, hat verloren.")

Beachtet die Syntax für ,,zögern, etwas zu tun". Beachtet auch, dass hìpey wie im Englischen oder Deutschen eine Abneigung gegen das Vollenden einer Handlung (aus welchem Grund auch immer) implizieren kann.

Furia peng fmawnit Eytukanur po hìpoley.
,,Er zögerte, Eytukan die Neuigkeit zu erzählen."

Ableitungen:

tìhìpey (n., tì.HÌ.pey) ,,Zögern, Bedenken"

Tìhìpey tsun krro krro lesar livu.
,,Zögern kann manchmal nütztlich sein."

Sar tsalìʼut a fìʼuri lu oeru tìhìpey nìʼit.
,,Ich habe ein wenig Bedenken, jenes Wort zu benutzen."

lehìpey (adj., le.HÌ.pey) ,,zögerlich, im Zustand des Zögern sein"

Taronyul lehìpey kan smarit nìlkeftang slä ke takuk kawkrr.
,,Ein zögerlicher Jäger wird ewig auf eine Beute zielen, aber sie nie treffen."

nìhìpey (adv., nì.HÌ.pey) ,,zögerlich, in zögerlicher Art und Weise"

snäm (vin.) ,,verrotten, verwesen, (über einen Zeitraum) abbauen (Fähigkeit)"

Snäm kann sich sowohl auf das physische Verkommen einer Sache beziehen – sagen wir, ein Stück Fleisch – als auch auf das Abbauen von etwas Abstraktem, wie einer Fähigkeit.

Fìtsnganur a snoläm längu fahew akxänäng.
,,Dieses verweste Fleisch hat einen fauligen Geruch."

Zene fko tsko swizawit sivar nìtrrtrr fteke fìtsu'o sniväm.
,,Man muss Pfeil und Bogen regelmäßig verwenden, um die diese Fähigkeit nicht verkommen zu lassen."

kllrikx (n., kll.RIKX) ,,Erdbeben"

Txewì plltxe san kllrikx txewm lamu sìk.
,,Txewì sagt, dass das Erdbeben beängstigend war."

Ein paar Ableitungen von latem ,,ändern":

sälatem (n., sä.LA.tem) ,,Änderung (ein Umstand), Bearbeitung, Überarbeitung, Modifikation"

'Onìri tskoä lu tìkin sälatemä ahì'i.
,,Die Form des Bogens benötigt eine kleine Änderung."

tìlatem (n., tì.LA.tem) ,,Veränderung (abstrakt)"

Pxaya suteri, tìlatem lu ngäzìk.
,,Für viele Leute ist Veränderung schwierig."

txatx (n.) ,,Blase, Bläschen"

Yosìn kilvanä lu tatx.
,,Auf der Flussoberfläche sind Blasen."

Zum Schluss, ich habe nie den Text und die Übersetzung der kleinen Hörübung im letzten Post bereitgestellt. Hier sind sie:




Kaltxì, ma eylan. Sìlpey oe, ayngaru livu fpom nìwotx.

Narmew oe piveng ayngar teri mehapxìtu amip soaiä Tsyanä sì oeyä. Lu hì'ia mefalukantsyìp a syaw fko mefor Palu sì Lukan. Mefo lu tsmukan sì tsmuke. Fpìl oel futa tsun aynga tslivam teyngta tsamestxo za'u ftu pesim. Lu law, kefyak?

Lukan (alu tsmukantsyìp) sì Palu (alu tsmuketsyìp) mi lu prrnen, ulte leiu lor sì hona nìtxan. Slä längu kop nim, stum loreyu 'awnampi. Polähem ne kelku moeyä txonam, ulte kezemplltxe fìtsenge amip sì mesutan amip nìteng lu meforu stxong nìtxan nì'aw. Fitrr mì tampxì krrä wäperan. Sìlpey moe tsnì slìyevu ye'rìn tstew fìtxan kuma tsun wrrziva'u uvan sivi moehu. Fwa 'efu mawey sì nitram mì pawngip amip krrnekx, ha moe zene maweypivey.

Hayalovay, ma smuk.




Hallo, Freunde. Ich hoffe, es geht euch gut.

Ich wollte euch über zwei neue Mitglieder in Johns und meiner Familie erzählen. Es sind zwei kleine Katzen namens Palu und Lukan. Sie sind Bruder und Schwester. Ich denke, ihr könnt verstehen, von welcher Quelle die Namen kommen. Es ist klar, oder?

Lukan, der kleine Bruder, und Palu, die kleine Schwester sind noch Babys, und ich kann mit Freude sagen, dass sie sehr schön und niedlich sind. Aber leider sind sie auch scheu, fast wie eine berührte Helicordian. Sie sind letzte Nacht in unserem Haus angekommen, und es versteht sich von selbst, dass der neue Ort und die zwei Männer für die beiden sehr fremd sind. Die meiste Zeit heute haben sie sich versteckt. Wir hoffen, dass sie bald mutig genug werden, um herauszukommen und mit uns zu spielen. Sich beruhigt und glücklich in einer neuen Umgebung zu fühlen, braucht Zeit, also müssen wir geduldig sein.

Bis zum nächsten Mal, Geschwister.

≈≈≈≈≈≈≈≈≈≈≈≈

Mìftxele, ich kann mit Freude sagen, dass Palu sehr viel weniger scheu ist als sie zu sein pflegte, und Lukan ist kühn und furchtlos! Sie machen sich beide sehr gut und sind sehr bereit, all die Liebe zu akzeptieren, die wir ihnen geben. Hier sind sie. (Lukan, das Männchen, ist derjenige mit dem weißen Streifen zwischen den Augen; Palu, das Weibhchen, ist an der gleichen Stelle schwarz.)


Plumps

Quote from: Na'viteri.org
Mrrvola Lì'fyavi Amip—Vierzig neue Ausdrücke
Posted on June 30, 2015 by Pawl

Kaltxì nìmun, ma eylan! Und hallo zurück. Tse . . . es ist eine Weile her. Ich hoffe, ihr ward alle gesund und glücklich während meiner vorübergehenden Abwesenheit vom Blog. Und ich hoffe, ihr werdet die etwa 40 neuen Wörter und Ausdrücke unten nützlich finden.

Vor allem anderen, möchte ich jedoch den Organisatoren des AvatarMeet 2016 gratulieren. John und ich sind vor ein paar Tagen mit sehr glücklichen Erinnerungen aus Pittsburgh zurückgekehrt. Den Wechsel in eine neue Stadt in solch kurzer Zeit zu ermöglichen, war eine beängstigende Aufgabe, aber die Organisatoren waren der Situation wirklich gewachsen. Soleia, ma smuk! (siehe unten) Der Reiseführer zu Pittsburgh und dem Treffen waren wie immer wunderbar zusammengestellt und sehr nützlich. Das Hotel war großartig, buchstäblich neben der Arena, wo die Cirque du Soleil Show stattfand. Ich denke, meine Na'vi-Stunde—dieses Mal behandelte sie den Na'vi-Dialog in der Show, die wir alle diesen Abend sehen würden, TORUK: The First Flight—verlief sehr gut; es war eine besondere Ehre, neun oder zehn Castmitglieder der Show willkommen zu heißen, die sich dafür entschieden hatten, der Stunde beizuwohnen! Ihr Enthusiasmus war ansteckend. Und nach der Show bekamen wir eine Frage-und-Antwort-Runde mit den Castmitgliedern, gefolgt von einer Führung hinter die Kulissen, um zu sehen, wie einiges der Cirque-Magie entwickelt wurde. Alles in allem, ein sehr erfolgreiches Treffen.

Hier ist ein kurzes Interview, das ich für die Cirque du Soleil Facebook page gab, von meinem Sitz in der Arena, fünf Minuten bevor die Show begann. (Das Video ist momentan das erste in der "All Videos" section.)

https://www.facebook.com/torukthefirstflight/videos

Um einen Ausblick auf nächstes Jahr zu geben, ich bin sehr aufgeregt was unser nächstes Treffen in Orlando, Florida, angeht, während dessen wir den neuen Disney Themenpark, Pandora: The World of AVATAR, besuchen werden, der am Memorial Day (29. Mai 2017) eröffnet werden soll. Ich habe mit den Leuten von Disney an den Na'vi Sprachelementen des Parks gearbeitet, von denen es einige geben wird! Im Speziellen, werdet ihr gesprochenes Na'vi hören, wenn ihr bei dem "e-ticket" ride seid. Es wurde hier in Glendale, California, entwickelt und vor ein paar Wochen hatte ich die Ehre, den Prototyp zu fahren! Wou! Ich kann jetzt nicht viel darüber sagen, außer, dass es SEHR aufregend ist, und ich weiß, dass ihr es lieben werdet! Zìsìtayri srefereiey nìprrte'!

OK, auf zu den neuen Vokabeln. Nìfrakrr möchte ich allen Mitgliedern des lì'fyaolo' danken, die Ideen und Vorschläge beigetragen haben. Irayo nìtxan ayngaru nìwotx, ma smuk. Einige Wörter und Ausdrücke unten sind in direkter Konsequenz ihrer Beiträge entstanden. Ihr werdet die neuen Wörter in mehr oder weniger zufälliger Reihenfolge finden. Aufnahmen der Beispiele werden bald folgen.

ler (adj.) ,,ruhig, stet(ig), sacht(e), gleichmäßig (für eine Bewegung)"

nìler (adv., nì.LER) ,,in ruhiger, stetiger, gleichmäßiger Weise"

Ler bezieht sich auf eine gleichmäßige, gleichbleibende, stetige Bewegung im Gegensatz zu einer Bewegung, die ruckartig oder chaotisch ist.

           Nìsngä'i ke tsun Tsyeyk tswivayon nìler.
           ,,Zuerst konnte Jake nicht gleichmäßig fliegen."
         

Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass wir bereits ein Wort mit ähnlicher Bedeutung haben ,,fest, kontinuierlich", nìk'ärìp in fyep nìk'ärìp ,,fest (in der Hand) halten", aber das ist anders. Nìk'ärìp bezieht sich auf Stillstand—etwas davon abhalten, sich zu bewegen. Nìler bezieht sich auf eine gleichmäßige Bewegung. Nìler kann auch im übertragenen Sinne über körperliche Bewegung hinaus auf eine mehr allgemeine Idee von gleichmäßiger, ununterbrochener Handlung erweitert werden, so wie im Deutschen: tìkangkem si nìler ,,stetig arbeiten" (ohne Unterbrechung).

lo'a (n., LO.'a) ,,Totem"

Totems sind große Strukturen, die von den Na'vi aus verschiedenen symbolischen und rituellen Gründen gebaut werden.

Naranawm (n., nar.a.NAWM) ,,Polyphemus"

Von Nari anawm, ,,großes Auge". (Und falls sich irgendjemand fragt, srane, dieser Begriff ist von höchster Stelle abgesegnet worden. :) )

'ewrang (n., 'EW.rang) ,,Webstuhl"

sa'ewrang (n., sa.'EW.rang) ,,Mutterwebstuhl, Riesenwebstuhl". Von sa'nok + 'ewrang.

tiretu (n., ti.RE.tu) ,,Shamane". Von tirea + tute ,,Person des Geistes"

Ein tiretu kann männlich oder weiblich sein. Jede(r) tsahìk ist ein tiretu, aber nicht umgekehrt.

pasuk (n., PA.suk) ,,Beere"

Eine pasuk ist eine Art mauti ,,Frucht".

vozampasukut (n., VO.zam.pa.suk.ut) ,,Grinchbaum, Miesepeterbaum; Tausendbeerenbaum"

Von vozam ,,512", entspricht in der Verwendung ,,1,000" + pasuk + ut(ral)

Eine wichtige Charakteristik des Grinchbaums ist seine essbare Frucht, die einer Himbeere ähnelt—d.h., bestehend aus vielen kleinen runden Segmenten, alle selbst fast wie kleine Beeren aussehen. Deshalb ,,Tausendbeerenbaum".

paskalin (n., pa.ska.LIN) ,,süße Beere" (Kosename/-wort)

Von pasuk akalin ,,süße Beere": pasuk akalin > paskakalin > paskalin

           Hivahaw nìmwey, ma paskalin.
           ,,Schlaf gut, meine kleine Süße." (Vater zu seiner kleinen Tochter.)
         

fngä'tseng (n., FNGÄ'.tseng) ,,Toilette" (auf der Erde)

mo a fngä' (n., MO a FNGÄ') ,,Toilette" (auf der Erde)

Beide Begriffe bedeuten ,,Toilette" und können auf der Erde synonym verwendet werden. Fngä'tseng ist etwas allgemeiner gefasst, was nicht unbedingt einen abgeschlossenen Bereich beschreibt, weshalb es von den Na'vi für jeden ,,Ort für Ausscheidung" verwendet wird. Im Gegenzug ist mo a fngä' immer eine abgeschlossene, private Konstruktion oder Raum.

sa (vin.) ,,sich einer Herausforderung stellen, einer Herausforderung gewachsen sein"

Dieses einfache Verb liefert einige wichtige verwandte Ausdrücke:

           Siva ko! (si.VA ko)
           ,,Stell dich der Herausforderung! Nur Mut! Du kannst es tun!"
         

Siva ko beschreibt Ermutigung vor oder während einer Herausforderung.

Soleia! (so.le.i.A, oder meist nur so.ley.A—geht nur sicher, dass die Betonung auf der letzte Silbe liegt!)
,,Glückwunsch! Gut gemacht! Du hast dich der Herausforderung gestellt! Du hast es geschafft!"


Soleia wird benutzt, um jemanden nach einer erfolgreich absolvierten Herausforderung zu gratulieren.

Sasya! (sa.SYA)
,,Ich werde mich der Herausfoderung stellen! Ich kann es tun!"


Sasya wird für Selbstermutigung vor dem Angehen einer Herausforderung benutzt. Erinnert euch, dass die ‹asy›-Version des Zukunftinfixes Intention anzeigt, im Gegensatz einer einfachen Vorhersage der Zukunft.

Man benutzt sasya auch als eine freundliche und etwas humorvolle Antwort auf eine Anfrage:

           Q: Ätxäle si, oer syivaw trray ha'ngir fa Skxayp?
           ,,Darf ich fragen, dass du mich morgen über Skype anrufst?"
         
           A: Sasya!
          ,,Klar, ich stelle mich der Herausforderung!" ODER ,,Klar werd ich" ODER ,,Werd ich machen!"
         

Eine weitere Redewendung:

Tsun pehem?


Das ist ein kurzer Ausdruck für Tsun fko pehem sivi? ,,Was kann man tun?" Er wird in einer etwas fatalistischen Weise verwendet, wenn man seine Hände in einer unangenehmen Situation in die Höhe reißt oder wenn etwas sich nicht so gut entwickelt, und man sagt: ,,Was will man machen? So ist das Leben."

           A. Rini yawne lu oer, slä oe yawne ke längu por kaw'it.
           ,,Ich liebe Rini, aber sie liebt mich kein Bisschen."
         
           B. Tsun pehem?
           ,,Was will man machen? So ist das Leben."
         

tanleng (n.,TAN.leng) ,,Rinde, Borke" (eines Baumes)

Von tangek ,,(Baum)Stamm" + ta'leng ,,Haut":

tangekta'leng > tangta'leng > tanta'leng > tanleng

syokup (n., syo.KUP) ,,Gewicht" (physisch)

Beachtet, dass die Betonung auf der zweiten Silbe liegt.

syo ,,leicht" + ku'up ,,schwer" > syoku'up > syokup

kewan (n., KE.wan) ,,Alter" (einer Person)

Von koak ,,alt"+ 'ewan ,,jung" > ko'ewan > kewan

Ihr könnt kewan nutzen, um jemandes Alter zu erfragen:

           Ngeyä kewan pìmtxan? = Ngari solew polpxay?
           ,,Wie alt bist du?"
         

Aber die erste Variante mit kewan ist etwas formell und steif; diejenige mit solew ist häufiger und umgangssprachlicher. Erinnert euch, dass  solew die umgangssprachliche Form von solalew ist.

           Redewendung:
           Koakturi kewanti keyìl ke wan.
           ,,Das Gesicht einer alten Person versteckt nicht ihr Alter."
           D.h., einige Dinge können nicht verdeckt werden.
           

tìnvi (n., TÌN.vi) ,,Aufgabe, Auftrag, Schritt (in einer Anleidung)"

tìnvi si ,,eine Aufgabe ausführen, einen Auftrag ausführen"

           Oer txoa livu, ke tsun oe kivä ngahu. Zene pxaya tìnvi sivi.
           ,,Entschuldige, ich kann nicht mit dir gehen. Ich habe viele Aufgaben zu erledigen."
           

txanwetseng (n., txan.WE.tseng) ,,persönlich wichtiger oder geliebter Ort, Heimat"

Von txanwawea tseng. txanwawea tseng > txanwea tseng > txanwetseng

Txanwetseng ist ein spiritueller Verwandter des deutschen Wortes ,,Heimat". Hier ist was Wiktionary darüber sagt. (Und danke an das LEP, die mich darauf hingwiesen haben.)

"Heimat bezieht sich auf einen Ort, für den man ein starkes Gefühl von Zugehörigkeit empfindet, und (meist) eine tief verwurzelte Zuneigung. Meist ist dies jemandes ursprüngliche Region, aber es kann auch dort sein, wo man lange gelebt hat, wo die Familie ist, oder wo man sich aus welchen Gründen auch immer zuhause fühlt. Heimat kann sich auf das gesamte Ursprungsland beziehen, aber meist ist es eine relativ kleine Region (meist mit ihren eigenen Traditionen, Landschaft, Dialekt usw.). Auch wenn es sich auf das Land bezieht, wird es ausschließlich durch die emotionalen Verbindungen der jeweiligen Person definiert." [Geringfügig verändert.]

penghrr (vin., peng.HRR—inf. 1, 1) ,,warnen"

           Tsyeyk Na'viru polenghrr teri Sawtute.
           ,,Jake warnte die Na'vi vor den Himmelsmenschen."
           

säpenghrr (n., sä.peng.HRR) ,,Warnung"

Diese Wort wird umgangsprachlich oft spenghrr ausgesprochen, obwohl die Schreibweise als säpenghrr bleibt.

           Somwewä tì'ul a ka 'Rrta säpenghrr lu awngaru nìwotx.
           ,,Globale Erwärmung [wörtl.: die Erhöhung der Temperatur über die Erde] ist eine Warnung an uns alle."
           

tì'ul (n., tì.'UL) ,,Erhöung, Anstieg"

eyawrfya (n., e.YAWR.fya) ,,richtiger Weg (etwas zu tun), richtiger Pfad"

           Neytiril Tsyeykur kolar eyawrfyat a fyep tskoti.
           ,,Neytiri lehrte Jake den richtigen Weg, einen Bogen zu halten."
           

           Eyawrfyari zene tslivam fya'ot a mìn kifkey.
           ,,Um den richtigen Weg zu wissen, musst du verstehen, wie sich die Welt dreht."
           (Von Cirque du Soleils TORUK: The First Flight.)
           

stiwi (n., STI.wi) ,,Unfug, Unheil, Schaden, Unsinn"

stiwi si (vin.) ,,unartig/ungezogen/frech sein; Unfug treiben, Unheil anrichten"

           Stiwi rä'ä si, ma 'eveng! Uvan si mì sengo alahe.
           ,,Sei nicht frech, Kind! Spiel an einem anderen Ort."
         

stiwinga' (adj, STI.wi.nga') ,,frech, schelmisch, spitzbübisch"

stiwisiyu (n., STI.wi.si.yu) ,,Unheilstifter, Tunichtgut, Störenfried"

Beachtet: Bei Substantiven auf –siyu, die von einem si-Verb abgeleitet sind, wird das –siyu Element oft als –syu in der Umgangssprache ausgesprochen: tsamsyu, stiwisyu. Außer, wenn wir Umgangssprache nachahmen wollen (wie wir es im Deutschen mit Auslassungen à la werden's statt werden es tun), bleibt die Schreibweise jedoch –siyu.

rawng (n.) ,,Eingang, Zugang"

           Fpxoläkìm fo ìlä rawng ahì'i.
           ,,Sie traten durch einen kleinen Eingang ein."
         

syewe (n., SYE.we) ,,Fett" (Substanz in Fleisch)

syewenga' (adj., SYE.we.nga') ,,fettig"

           Poanur sunu tsngan asyewenga'; poeru ke sunu kaw'it.
           ,,Er mag fettiges Felsich; sie mag es überhaupt nicht."
           

laro si (vin., LA.ro si) ,,säubern, von Schmutz befreien"

Dies ist der allgemeine Begriff. Im Gegensatz zu yur ,,waschen"—d.h., mit Wasser.

           Txo ke livu pay, tsun mesyokxur laro sivi fa srä.
           ,,Wenn Wasser nicht zur Verfügung steht, kann man die Hände mit Stoff säubern."
         

slukx (n.) ,,Horn eines Tieres"

           Nari si! Tsaioangur lu pxia meslukx!
           ,,Pass auf! Jenes Tier hat zwei spitze Hörner!"
           

tsin (n.) ,,Nagel, Klaue"

ue' (vin., vtr., u.E'—inf. 1, 2) ,,sich übergeben, (etwas) erbrechen"

           Oey nantangtsyìp olue' taluna yom nìhawng.
           ,,Mein Hund übergab sich, weil er zu viel gegessen hatte."
         

nantangtsyìp (n., NAN.tang.tsyìp) ,,Hund" (Erdentier)

Das ist ähnlich wie palukantsyìp ,,Katze". Erinnert euch, dass oey eine informelle/umgangssprachliche Form von oeyä ist.

           Prrnenìl wutsot olue'. 
           ,,Das Baby erbrach seine Mahlzeit."
         

hiup (vin.,vtr., HI.up) ,,spucken, ausspucken"

           Tsakem rä'ä si, ma 'itan. Fwa hiup fìtseng ke lu muiä. 
           ,,Mach das nicht, Sohn. Es ist nicht angebracht, hier zu spucken."
         

Nun, das soll es fürs Erste gewesen sein. Ich hoffe, euch bald hier wiederzusehen. Hayalovay!

Plumps

Quote from: Na'viteri.org
Aufnahmen dem letzten Post hinzugefügt
Posted on July 07, 2016 by Pawl   

Ma frapo,

Wir haben nun Stimmaufnahmen für alle Beispiele im letzten Beitrag, wundervoll gelesen von einer tsulfätu lì'fyayä, unsere eigene Neytiri. Seiyi irayo, ma Ney. Ngeyä lì'upam lor lu nìngay.

Wir werden in Zukunft mehr ,,Gastleser" haben.




Quote from: Na'viteri.org
Interviews, Fragen, Kommentare
Posted on July 31, 2016 by Pawl   

Kaltxì, ma frapo.

Ich dachte, ihr wärt an ein paar Dingen interessiert, die ich in letzter Zeit gemacht habe.

Erstens, ich wurde für einen GB-basierten Sprachenblog interviewt, was nun online ist:

http://passportnottingham.co.uk/blog-post/dr-paul-frommer-creator-of-the-navi-language/

Ihr werdet hier vermutlich nichts finden, das ihr nicht schon gehört oder gelesen habt, aber ich denke, es ist eine nette Zusammenfassung von bestimmten Überlegungen, die wichtig für die Entwicklung von Na'vi waren.

Ich war auch Teil eines Interviews—zusammen mit David Peterson, Entwickler der Dothraki und Valyrian Sprachen für "Game of Thrones"—für die Humor/Informationswebsite cracked.com. Es trägt den Titel "6 Things You Never Knew About Inventing Languages For Game Of Thrones And Avatar." (6 Dinge, die ihr nie über Sprachenerfinden für Game of Thrones und Avatar gewusst habt). Es sollte in Kürze erscheinen. Wenn es soweit ist, werde ich es euch wissen lassen.

Außerdem lasst mich die Gelegenheit nutzen, um jedem zu danken, der den letzten Beitrag so positiv kommentiert hat. Seiyi irayo, ma smuk. Aylì'u ayngeyä oeru teya si. Und lasst mich auf die Fragen und Kommentare antworten.

Tanri fragte nach der Aussprache von soleia. Die vorsichtige, 'korrekte' Aussprache, wie ihr wisst, hat vier Silben: so.le.i.A. Aber in gewöhnlicher Unterhaltung werden Leute das mit ziemlicher Sicherheit zu drei Silben verkürzen. Wäre es dann so.ley.A oder so.le.YA? Was die Aussprache angeht, denke ich nicht, dass es einen Unterschied macht: es gibt einen nur kleinen Unterschied zwischen den beiden, zumindest für mein Hörverständnis. :) Übrigens passiert etwas ähnliches mit kameie in Oel ngati kameie. Das letzte Wort hat 'korrekterweise' vier Silben, wird jedoch fast immer ausgesprochen als hätte es drei.

Plumps fragte, was mit einem Verb wie ue' passiert, wenn wir versuchen, den zeremoniellen, Position-2 Infix ‹uy› einzusetzen. Ihr könnt das Problem sehen: wir bekommen uuye', was nicht erlaubt ist, da wir in Na'vi nicht zwei identische Vokale aufeinander haben können. Ein ähnliches Problem entsteht, sehr viel bekannter, wenn wir das positive Stimmungsinfix ‹ei› in si einsetzen: wir sollten seii bekommen. Nun, ihr alle wisst, was in letzterem Fall passiert: seii wird zu seiyi, wobei ein y zwischen die zwei i's geschoben wird. Wenn wir den selben Mechanismus mit uuye' versuchten, würden wir uwuye' bekommen, wobei w der neutrale Laut ist, um sich zwischen die zwei u's dazwischen zu schalten. Aber eine andere Möglichkeit ist es einfach, die beiden u's zu einem verschmelzen zu lassen: uuye' > uye'. Aus irgendeinem Grund fühlt sich das wie die natürliche Lösung an; uwuye' sieht etwas merkwürdig für mich aus. Ich wäre daran interessiert zu wissen, wie andere darüber denken.

Und nun eine Frage an Plumps: Könntest du dir bitte einen Kontext überlegen, in dem du das zeremonielle Infix zu ue' hinzufügst? Ich wäre sehr an dieser Geschichte interessiert! :)

Blue Elf und Vawmataw diskutierten, wie das Wort Skype in Na'vi aussehen sollte. Wenn es um fremde Begriffe geht, die in das Na'vi-Lautsystem übernommen werden, gibt es oft Raum für Variation. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, wie Ureinwohner von Pandora das Englisch (oder Französisch oder Deusch oder was auch immer) hören würden (anstatt es zu sehen). Im Falle von Skype, wenn Neytiri oder Eytukan das Englische Wort ,,Skype" hörten, gibt es keinen Grund, dass sie dem Wort zwei Silben geben würden, da das englische Wort eine Silbe hat, und ein Na'vi-Wort kann mit einem p-Laut enden. Also würden sie vermutlich einfach Skayp sagen. Könnten sie auch Skxayp sagen? Ich denke schon. Um ehrlich zu sein, habe ich diese Form gewählt, weil ich es so im lì'fyaolo' benutzt gesehen habe und ich sagte zu mir selbst ,,nun, warum nicht?" Ich wäre ebenso damit zufrieden, zwei alternative Formen zu haben, die frei austauschbar sind: Skayp und Skxayp.

Und schließlich kommentierte Vawmataw, dass das Wort paskalin, ,,süße Beere, Liebling" wie das französische Wort für Pascaline klingt. Irayo, ma 'eylan! Darüber war ich mir nicht bewusst. Ich habe inzwischen durch Wikipedia gelernt, dass eine Pascaline eine mechanische Rechenmaschine ist, die von Pascal im 17. Jahrhundert erfunden wurde. Stellt euch vor!

Das ist ein schönes Beispiel für etwas, was als ein ,,Bilingualismus" bezeichnet wurde—eine Sequenz von Lauten, die bedeutungstragend in zwei Sprachen existiert, wobei die Bedeutung sehr unterschiedlich ist. Lasst mich euch zwei meiner liebsten Beispiele geben.

Das erste stammt vom großartigen Pianist Artur Schnabel, erzählt von Abram Chasins in seinem 1957 erschienen Buch Speaking of Pianists: "Ich erwähnte einmal einen Pianisten, der dabei war, ein nur-Mozart-Konzert zu geben. ,Oh', sagte Schnabel, ,wenn er es spielt, ist es nicht Mozart. Es ist Nozart.' Besonders genial, denke ich, ist der Bilingualismus: das Englische 'notes-art' (Notenkunst) vermittelt die Unfähigkeit des Pianisten, sich auszudrücken, und der deutsche Ausdruck 'no-zart,' (nicht-zart)." Sìlronsem nìngay, kefyak?

Das zweite nimmt einen speziellen Satz und versucht, es sowohl in Französisch als auch in Jiddisch zu ,,hören". Der Satz in Französisch ist gai avec un fils, was, so denke ich, ,,glücklich mit einem Sohn" bedeutet, obwohl ich nicht weiß, ob das wirklich idiomatisch ist. In jedem Fall, wenn man die Aussprache ein wenig verändert und es in Jiddisch überträgt, bekommt man ,,geh weg ohne Füße".

Hayalovay!

Plumps

Quote
Tengkrr perähem zìsìt amip . . . Während das neue Jahr ankommt . . .

Kaltxì nìmun, ma frapo.

Bevor das Jahr zuende geht (zumindest hier in Los Angeles!), möchte ich euch allen ein Frohes Neues Jahr wünschen, und zusätzlich noch ein paar persönliche Gedanke und Gefühle loswerden, die seit ein paar Monaten in meinem Geist und meinem Herzen sind. Und wir werden ebenfalls ein paar neue Vokabeln auf dem Weg haben.

räptum (adj., räp.TUM) ,,anstößig, vulgär, sozial inakzeptabel"

Dieses Wort bezieht sich auf ein Verhalten, entweder als Handlung oder in Worten, das das Na'vi-Gefühl von Höflichkeit, Anstand und sozialer Zeremonie beleidigt. Nicht die ehrende Sprache in einer Zeremonie zu verwenden, wo solch eine Sprache verlangt wird, würde als räptum angesehen werden, ebenso wie sich nicht einem Rang oder Authorität zu fügen, zu viel Essen während eines sozialen Essens zu nehmen, vulgäre Sprache zu verwenden, etc.

Beachtet diese Redewendung, eine Ermahnung an Kinder: Rä'ä räptum! ,,Sei(d) nicht unhöflich!"

   (Kind zu einem erfahrenen Erwachsenen:) Ngal new peut?
   ,,Was willst du?"
   (Elternteil antwortet:) Rä'ä räptum, ma 'eveng! Tsaylì'u ke lu muiä!
   ,,Sei nicht unhöflich, Kind! Jene Worte sind nicht angebracht!"

txanlokxe (n., txan.lo.KXE) ,,Gebiet eines Clans oder Stammes; Land [politisch], Staat(sgebiet)"

Dieses Wort kommt von txan (groß) + olo' (Stamm, Clan) + atxkxe (Land). Es bezieht sich auf das gesamte Territorium von Pandora, das unter der Kontrolle eines bestimmten Clans steht oder von ihm beherrscht wird. Auf der Erde kann txanlokxe für ,,Land, Staat" genutzt weden.

tsamsä'o (n., TSAM.sä.'o) ,,Kriegswaffe"

tìtxurnga' (adj., tì.TXUR.nga') ,,mächtig, machtvoll, kraftvoll" (nicht für Menschen)

Sowohl txantur als auch tìtxurnga' bedeuten ,,mächtig". Der Unterschied ist, dass ersteres nur für Menschen, zweiteres für Dinge gebraucht wird. (Vergleicht tstew und tìtstewnga'.) Also ist eine mächtige Frau tuté atxantur, während eine machtvolle Idee säfpìl atìtxurnga' ist.

leym (vin.) ,,ausrufen, herausrufen, (nach etwas) schreien, aufschreien"

Als ein Verb des Sprechens braucht leym in der Regel die gleiche Syntax wie plltxe—also die san . . . sìk Konstruktion.

nìzen (adv., nì.ZEN) ,,notwendigerweise, zwangsläufig, zwingend, zwingendermaßen"

kenzen (adv., ken.ZEN) ,,nicht unbedingt, nicht zwangsläufig"


Ma oeyä eylan ayawne,

Tengkrr zìsìt leratem, sìlpey oe tsnì zìsìtìl amip awngaru nìwotx zamiyevunge txana fpomit sì fpomtokxit, ulte tsnì mipa fìzìsìt sìltsan lìyevu to pum a 'ìlmi'a. Slä oe zenänge pivlltxe san zusawkrrìri txopu si oe nìtxan. Oeri lu ayskxe mì te'lan.

Tìfkeytok a mì tanlokxe oeyä alu Amerika längu txewm sì lehrrap. Fkol ftxolängey na eyktan tutanti a tìeyktanìri ke lu pxan kaw'it. Kifkeyri fìtutanìl ayaymak ke tslam stum ke'ut, ulte ke new nivume nì'ul. Po yawne lu snor nì'aw; fpom txanlokxeyä ke tsranten. Plltxe po nìtengfya na 'eveng a'ewan, ke na fyeyntu. Pori lu snolup räptum, ulte mawl aylì'uä ke lu ngay. Ran peyä lu kawng. Frapor a ke sunu por zoplo si. Fratsengmì a tsane po kä, 'ul tìve'kì.

Tìeyktanìri aysäfpìl peyä lu reng, aysìhawl lu fe'ran. Ulte ftxoley pol ayeyktanay a lu stum nìftxan kawng na po. Nìngay lu po skxawng.

Slä tsranten frato, tsatutan layängu ye'rìn eyktan a txantur frato 'Rrtamì, ulte pori aysamsä'o atìtxurnga' frato mì hifkey layu mì syokx. Kempe po sayi? Ke omum, slä lu oer sngumtsim a pol Amerikat skiyeva'a, ulte kxawm kifkeyti nìwotx nìteng.

Zun Eywa'evengit oel tivok, zel leym san Srung si ayoeru, ma Eywa sìk! Slä 'Rrta ke lu Eyweveng. Ha kempe tsun sivi set? Nìrangal lirvu oer tì'eyng. Zerok awngal nìwotx krrit a poltxe Tseyk san Eo ayoeng lu txana tìkawng sìk. Tì'efumì oeyä, fìtìfkeytok a eo ayoeng set lu steng. Na'vi kempe soli? Wolem. Zene awnga wivem nìteng—zene fya'ot rivun. Ulte wä sìkawng a fìtìwusemìri, zene awnga nìwotx fìtsap släpivan.

(TSERI RUTXE: Faysäfpìl faysì'efusì lu pum oeyä nì'aw, kenzen pum suteyä a zamolunge awngar relit arusikx alu Uniltìrantokx.)

Hoffnungsvoll auf ein – wie auch immer – besseres Jahr 2017 . . .

Mipa Zìsìt Lefpom, ma frapo.

Hayalovay.

ta Pawl

Nachtrag zur Erklärung von notwendigerweise und nicht unbedingt:

Quote
Der Unterschied zwischen ,,unnötig" und ,,nicht unbedingt" mag etwas verwirrend sein, also lasst es mich erklären.

Die Bedeutung von kenzen ,,nicht unbedingt" und nìkelkin ,,unnötigerweise" sind sehr unterschiedlich, so wie auch im Deutschen. Nìkelkin bezieht sich auf eine Handlung, die auf den Kern gebracht überflüssig ist – sie braucht nicht getan zu werden. Zum Beispiel ,,Er rief mich unnötigerweise (nìkelkin), da ich bereits wusste, was er mir erzählen würde." Kenzen wiederum, sagt euch, keine Mutmaßung anzustellen, die andernfalls vielleicht offensichtlich scheint. Zum Beispiel, ,,Reiche Leute sind nicht unbedingt (kenzen) großzügig." D.h. man mag annehmen (naiv, natürlich), dass reiche Leute, weil sie viel Geld haben, allesamt großzügig sind, aber tatsächlich ist das nicht der Fall; einige von ihnen sind das genaue Gegenteil.

Ich hoffe, das hilft!

Plumps

QuoteMelì'uteri alu tung sì pllhrr—Über tung und pllhrr

TUNG

Ich wurde daran erinnert, dass ich die Syntax von tung ,,erlauben, lassen, zulassen, billigen, genehmigen" nie näher erklärt hatte, also lasst es mich hier und jetzt tun:

Tung ist ein vtr—ein transitives Verb. Sein Objekt ist die Sache, die erlaubt wird:

Ke tung fkol tìwusemit fìtseng.
,,Kämpfen ist hier nicht erlaubt."

Bei einem Satz wie ,,Er erlaubte mir zu gehen", jedoch, sind zwei unterschiedliche Strukturen möglich, je nachdem, wie ihr das Objekt von tung analysiert.

Auf der einen Seite ist das Objekt von tung—d.h., die Sache, die erlaubt wird—einfach das ,,Gehen" selbst. In unserem Beispiel stellt ,,mir" sozusagen den Empfänger der Erlaubnis dar, und wird mit dem Dativ versehen. Also erhalten wir:

A1. Pol tolung oeru futa kivä.
      ,,Er erlaubte mir zu gehen."

Einfaches wäre in solch einem Satz auch OK:

A2.  Tung oer futa kä!
        ,,Lass mich gehen!"

Übrigens kann futa umgangssprachlich auch einfach als fta ausgesprochen werden, indem das u wegfällt, obwohl es normalerweise nicht so geschrieben wird. (Wir haben außerdem, wie ihr wisst, das Wort fta, ,,Knoten", aber ich kann mir keine Situation vorstellen, in der es zu einer möglichen Verwirrung kommt.) Also kann A2 sogar noch kürzer werden, nur vier Silben: Tung oer f(u)ta kä!

Auf der anderen Seite können wir uns ,,MEIN Gehen" als Objekt von tung vorstellen, nicht nur das Gehen selbst. In diesem Fall gibt es keinen Empfänger im Dativ, und wir erhalten:

B. Pol tolung futa oe kivä.
   ,,Er erlaubte mir zu gehen" (wörtl.: er erlaubte, dass ich gehe)

Also sagt A das, was er erlaubt, ist das Gehen, und er erlaubte es mir; B sagt das, was er erlaubt, ist mein Gehen. Es ist schwierig den Unterschied zu sehen. A und B haben identische Bedeutungen, und beide sind allgemein gebräuchlich, obwol manchmal die eine oder andere Konstruktion in einen bestimmten Kontext besser passt.

PLLHRR

Einige von euch sind dem Wort pllhrr begegnet:

pllhrr (vin., pll.HRR, inf. 1,1) ,,warnen"

Es ist von der Bedeutung und Verwendung identisch mit dem Wort ,,warnen", das ihr bereits kennt, penghrr.

Tseyk Na'viru polhrr teri Sawtute.
,,Jake warnte die Na'vi vor den Himmelsmenschen."

Und parallel zu säpenghrr ,,Warnung", haben wir:

säpllhrr (n., säpll.HRR) ,,Warnung"

Wie sein Gegenstück, kann es umgangssprachlich ohne ä gesprochen werden: spllhrr.

Wie kam es dazu, dass Na'vi zwei geringfügig unterschiedliche Wörter für die selbe Sache hat? Wir können spekulieren. Wenn wir uns die ‹ol›-Formen beider Verben ansehen—polenghrr und polhrr—sehen wir, dass sie sehr ähnlich sind. Angenommen, dass penghrr das Originalwort war, können wir uns junge Na'vi vorstellen, die polenghrr beim schnellen Sprechen hören, wobei die mittlere Silbe unbetont ist, und denken, dass sie  polhrr hören. Das würde sie dazu bringen, anzunehmen, das ursprüngliche Verb wäre pllhrr, was wiederum Sinn von einem ableitenden Punkt aus ergibt, wobei pll von plltxe ,,sprechen" kommt. (Um zu warnen, könnt ihr ,,Gefahr erzählen" oder ,,Gefahr sagen") Im Laufe der Zeit wurde pllhrr als Standard Na'vi neben penghrr akzeptiert.

Zwei verschiedene syntaktische Strukturen mit tung und zwei verschiedene Wörter für ,,warnen" sind Beispiele dafür, wie eine Sprache euch manchmal eine Wahl gibt, wobei es wenig Konsequenzen gibt—wenn überhaupt—, ob man sich nun für eine Möglichkeit entscheiden oder für die andere. Es ist wie die Möglichkeit, im Englischen ,,he is not" (er ist nicht) als ,,he isn't" oder ,,he's not" zusammenzuziehen, ohne einen Unterschied zwischen den beiden in der Bedeutung zu haben (zumindest kann ich an keinen denken!).

Nachtrag:

Auf die Frage, ob man die kürzeren Formen der -Wörte frei benutzen könne (wo es Sinn ergibt und aussprachemäßig erlaubt ist, natürlich ;) ), hat Karyu Pawl folgenden Kommentar:


QuoteGute Frage! Die Antwort ist, allgemein ,,Ja", solange das entstandene Wort durch die Auslassung von ä nicht mit irgendeinem anderen Wort verwechselt wird. Das ist also ein Unterschied zwischen sorgfältiger, eher formeller Sprache und umgangssprachlicher, informeller Sprache, ein Unterschied, den jede Sprache macht. Aber ich möchte die Sache nicht zu sehr vereinfachen, indem ich andeute, dass es nur zwei Punkte auf der förmlich/umgangssprachlich-Skala gibt. Einige Dinge sind umgangssprachlicher als andere – z.B. die Kürzung der Possessivpronomen wie oeyä und ngeyä zu oey und ngey ist sehr salopp und umgangssprachlich.

Es ist also möglich, z.B. sätaron als *staron oder sämok als *smok auszusprechen




Nachtrag:

Auf die Frage, warum die tung Konnstruktion einmal einen ‹iv› verwendet und einmal nicht, antwortete Karyu Pawl wie folgt:


QuoteWie ihr wisst, ist das -iv- Infix manchmal notwendig und manchmal optional. Nach Modalverben wie tsun und new, beispielsweise, ist es notwendig: Wir können sagen Po new kivä aber nicht *Po new kä. Mit Befehlen ist es jedoch optional: Wir können entweder Za'u fìtseng oder Ziva'u fìtseng sage, ohne irgendeine Unterscheidung in der Bedeutung. (Es ist möglich, dass es in einer frühen Phase in der historischen Entwicklung von Na'vi einen pragmatischen Unterschied zwischen den beiden Formen gab, vielleicht mit der -iv- Form als höfliche Frage, während die 'blanke' Form eher ein direktes Kommando war. Aber diese Unterscheidung ist verloren gegangen in der derzeitigen Form des Na'vi mit dem wir vertraut sind.)

Die Verwendung von -iv- nach futa mit tung fällt in diese optionale Kategorie. Also können wir Tung oer futa kivä oder Tung oer futa kä sagen, ohne eine Bedeutungsunterscheidung.

Plumps

Ayioang amip sì ayu alahe—Neue Tiere und andere Dinge
Posted on February 28, 2017 by Pawl   

Kaltxì, ma frapo.

Wie ihr wisst, hat Cirque du Soleils Produktion "Toruk," erschaffen mit James Camerons Teilnahme und voller Zustimmung, unser Wissen des Na'vi Universums erweitert, und das beinhaltet neue Zusätze zu unserem Na'vi Wörterbuch. Lasst mich euch also einige dieser neuen Vokabeln hier geben – Clannamen, Tiere und kulturelle Begriffe.

Als erstes haben wir Namen von vier Stämmen außer den Omatikaya:

Anurai [n., A.nu.ra.i]

Kekunan [n., KE.ku.nan]

Tipani [n., TI.pa.ni]

Tawkami [n., TAW.ka.mi]

Ihr werdet einige beschreibende Materialien für diese online finden.

Als nächstes ein paar Tiere:

[Anmerkung: Die unten angegebenen Beschreibungen der Tiere und kultureller Gegenstände, die ich in Anführungsstriche gesetzt habe, sind Auszüge aus offiziellen Quellen.]

tspìng (n.) Austrapede





,,Ähnlich dem irdischen Vogel Strauß oder Emu, ist der Austrapede eine flugunfähige, vogelartige Kreatur mit einem verlängerten Hals und zwei verkümmerten 'Flügeln' auf beiden Seiten seines Körpers. Staksige, mehrgelenkige Beine und Hals und Kopfauswüchse ähneln irdischen vogelartigem Federkleid. Er ist dekoriert mit gesprenkelter Haut und hat einen langen Schweif. Größe: Bis zu 4 Metern hoch, voll ausgewachsen."

mawup (n., MA.wup) Turtapede



,,Große, sechsflossige, im Wasser lebende Kreatur mit einem plattierten und gepanzerten äußeren Rückenschild, der zu einer bunten Rücken'flosse' führt.   Vier 'Arm'-flossen werden zur Fortbewegung benutzt, während die zwei 'Hinter'flossen wie eine Art Ruder benutzt werden. Der Mund sind lange rüsselartige Auswüchse mit kleinen, bartenartigen Zähnen. Größe: 5-6 Meter von Rüssel bis zum Schwanz, und etwa 4 Meter groß."

Und einige kulturelle Begriffe:

Txärpawk (n., TXÄR.pawk) Thanatorknochenhorn

Dieses Wort ergibt sich aus txärem ,,Knochen" und:

pawk (n.) Horn, Blasinstrument

[Anmerkung: Der allgemeine Begriff für ein Musikinstrument, wie ihr wisst, ist 'otxang. Pawk bezieht sich auf eine spezifische Art von Instrument, eines, das man spielt, indem man darüber oder hineinbläst.]

,,Das Thanatorknochenhorn ist ein heiliges Objekt, von den Anurai erschaffen, ein Na'vi Clan, der im weiten Knochenheiligtum residiert. Dieses wunderbare Stück Handwerkskunst hat die Fähigkeit, einmal gespielt, die Große Leonopteryx aus der Luft zu rufen."

Lo'akur (n., lo.'a.KUR) Toruk Makto Amulett

Das bedeutet wörtlich ,,hängendes Amulett", von lo'a ,,Amulett, Totem" und kur ,,hängen"

lo'a (n., LO.'a) Amulett*

,,Das erste von fünf heiligen Stücken, die in die Prophezeiung und Legende des ersten Toruk Makto gehören. Dieses Totem wird über einem tobenden Feuerloch aufgehängt, und als Teil eines jungen Na'vi Iknimaya Initiationsritus', der junge Na'vi muss das unsichere Seil hinaufklettern, um das hängende Amulett zurückzuholen."

Anmerkung: Geschrieben ist das Wort identisch mit dem Dativfall des Na'vinamens Lo'ak. Aber gesprochen können sie unterschieden werden. Könnt ihr sehen wie? :)

Nawmtoruktek (n., nawm.TO.ruk.tek) Toruk Makto Totem

Abgeleitet von nawm + toruk + :

tekre (n., TEK.re) Schädel

,,Im Zentrum des Essbereichs im Heimatbaum der Omatikaya ist ein riesiger Schädel eines Großen Leonopteryx, der als Totem für Toruk Makto dient, der Ururururgroßvater des Olo'eyktans. Dieses Totem dient als ständige Erinnerung an den legendären Helden, der den Großen Leonopteryx ritt und die Na'vistämme in Zeiten großer Zwietracht zusammenbrachte."

ionar (n., I.o.nar) Banshee Reitervisier

Aus io ,,über, darüber" und nari ,,Auge"

Hayalovay!

Plumps

Tìtusemteri—Über das Schießen
Posted on March 1, 2017 by Pawl   

Schießen—egal, ob es die Na'vi mit ihren tsko swizaw sind oder die Sawtute mit ihren hunsìp—spielt eine wichtige Rolle in ,,Avatar." Letztens fragte Tsm. Plumps alu Stefan nach einer Klärung über die Na'vibegriffe für schießen. Lasst mich euch also mitteilen, was ich ihm gesagt haben:

Wir haben zwei Wörter, die ,,schießen" im Besonderen bedeuten: tem und toltem.

Tem (vin.) ist das intransitive ,,schießen". Es spricht von der Handlung selbst, ohne die benutzte Waffe oder das geschossene Objekt zu erwähnen.

          Tem rä'ä!
          ,,Schieß(t) nicht!"

Es ist außerdem das Verb, um ,,schießen auf (jemanden/etwas)" zu übersetzen—d.h., der Akt, eine Waffe auf jemanden oder etwas abzufeuern mit dem Vorsatz, diesen zu töten oder Schaden zuzufügen. In dieser Konstruktion wird ,,auf" mit ne übersetzt:

          Oene fko terem!!!
          ,,Jemand schießt auf mich!!!"

Toltem ist vtr. Die Betonung liegt auf der zweiten Silbe: tol.TEM. Infixe sind 1, 2. Das Objekt ist die Person, das Tier oder der Gegenstand, auf die geschossen wird, und die vermutlich verletzt oder getötet werden—d.h., das Ziel des Schusses.

          Plltxe Ralu san oe new tivoltem yerikit.
          ,,Ralu sagt, er wolle einen Hexapeden schießen."

Beachtet etwas Interessantes: Im Englischen (und teilweise im Deutschen), können wir sagen ,,ein Tier/eine Person (er)schießen" oder ,,einen Pfeil abschießen". Dies sind beides transitive Konstruktionen, die ein Objekt haben. Aber semantisch sind sie sehr unterschiedlich. ,,Tier" ist das Ziel; ,,Pfeil" ist die benutzte Waffe. Na'vi unterscheidet diese Handlungen [ebenso wie das Deutsche, Anm. d. Übers.]. Für ersteres nutzen wir toltem, für letzteres tsweykayon ,,fliegen lassen, veranlassen zu fliegen". Also ist ,,einen Pfeil abschießen" swizawti tsweykayon. (Da tsweykayon eine vorhersagbare Infixform ist, wird es nicht extra im Wörterbuch vermerkt.)

          Swizawti tsweykayon nefä ne taw, tsenga zup ke lu law.
          ,,Ich schoss einen Pfeil in die Luft, / Er fiel zu Boden, ich weiß nicht wo."
          'I shot an arrow into the air, / It fell to earth, I know not where.' (H.W. Longfellow)

          Txo nga zene tivem, tsatìtusem livu muiä.
          ,,Wenn du schießen musst, lass es gerechfertigt sein."

Hayalovay!

Plumps

Aylì'u a ta "Eywa'eveng: Kifkey Uniltìrantokxä"—Wörter von Disneys ,,Pandora: Die Welt von Avatar"

Kaltxì, ma frapo.

Wie ihr alle wisst, ist der neue Walt Disney Themenpark in Orlando, Florida, ,,Pandora—the World of Avatar" für das Publikum Ende Mai geöffnet worden. Nìkeftxo, konnte ich wegen familiärer Gesundheitsprobleme nicht an der Großen Eröffnung teilnehmen. Was ich jedoch von den Leuten gehört habe, die dort waren, ist der Park wirklich schön geworden. Weitere Schwierigkeiten ausgenommen, freuen sich John und ich darauf, Mo'ara endlich im November, bei dem diesjährigen Avatar Meet-up zu sehen. Ich hoffe, auch viele von euch dort zu sehen!

Die Verantwortlichen von Disney respektierten die Sprache und haben hart gearbeitet, um das Na'vi im Park richtig hinzubekommen, was erfreulich für mich war. Es mag noch ein paar kleine Dinge geben, die etwas verfeinert werden müssen, aber im Großen und Ganzen haben sie gute Arbeit geleistet. In diesem lang überfälligen Post, lasst mich etwas von dem Na'vi im Park besprechen und ein paar neue Vokabeln, die ihr dort entdecken werdet.

Erstens, ein paar Namen:

mo'ara (n., mo.'A.ra) ,,Versammlungsort"

Ein mo'ara ist ein bestimmter Ort, wo sich Leute treffen, meist aus einem bestimmten Grund. Wenn es großgeschrieben ist, bezieht sich Mo'ara auf den Park selbst.

satu'li (n., sa.TU'.li) ,,(kulturelles) Erbe"

Ihr werdet dieses Wort im Namen des großen Restaurants wiederfinden, der Satu'li Kantine. Was hat ein Restaurant mit Erbe zu tun? Es hat einfach damit zu tun, dass dieses Restaurant fast ein Museum ist, mit einzigartigen Ausstellungsstücken von Na'vi Kunst, Artefakten und kulturellen Stücken – handgewebte Teppiche, Bögen, Kochgeräten, Schmuck, Skizzen und Fotos . . . wichtige Elemente des Na'vi Erbes sind hier ausgestellt, daher der Name Satu'li (Erbe) Kantine.

Pongu Pongu

Als Name der Bar und des Erfrischungsstands in Mo'ara, braucht Pongu Pongu ein wenig Erklärung. :)  Ihr kennt pongu natürlich als das Wort für ,,eine Gruppe von Menschen" oder ,,Gesellschaft" wie in tarpongu, ,,Jagdgesellschaft". So wie ich es verstehe, wurde dieser Ort von einem tawtute gebaut, der sich in Pandora verliebte und sich dafür entschied zu bleiben. Er war offenbar ein begeisterter Typ, der es liebte, eine gute Zeit zu haben und deftig zu feiern. Er muss auch ein Witzbolt gewesen sein. Obwohl pongu nicht ,,Party" im Sinne von ,,Lass uns eine Party feiern!" bedeutet, nutzte er es für den Namen seiner Bar als einen linguistisch-übergreifenden Wortwitz, sehr ironisch.

Das meiste geschriebene Na'vi, das ihr in Mo'ara finden werdet, ist auf einer Anleitung zur Flora und Fauna, die an alle Besucher ausgeteilt wird. Die Sicherheitsanweisungen, die dieses Blatt enthalten, sind zweisprachig in Englisch und Na'vi. Ich werde einige Vokabeln erst erklären und euch dann die Anweisungen zeigen.

tìkxuke (n., tì.KXU.ke) ,,Sicherheit"

Das ist eindeutig vom Adjektiv kxuke ,,sicher" abgeleitet.

emkä (vtr., em.KÄ  inf. 2, 2) ,,überqueren, überschreiten"

Dieses Verb wird für ,,eine Barriere überschreiten" oder ,,ein Fluss überqueren" benutzt. Beachtet, dass emkä transitiv ist und ein Objekt verlangt, obwohl intransitiv ist. Das ist prallel zu za'u (vin.) und emza'u (vtr.).

kxu si (vin.) ,,verletzen, beschädigen, schaden, Schaden zufügen"

          Poeru kxu rä'ä si!
          ,,Verletz(t) sie nicht!"

tswìk (vtr.) ,,saugen"

Der Grund, warum Saugen hier auftritt, ist, dass der Na'vibegriff für Rauchen wörtlich ,,Rauch saugen" bedeutet.

tswìk kxenerit (vin.) ,,(eine Zigarette) rauchen"

Und damit solltet ihr alles haben, was ihr braucht, um die Na'vi Sicherheitsbestimmungen zu verstehen. Schaut, ob ihr sie ohne die deutsche Übersetzung entziffern könnt, die ich am Ende des Posts einfügen werde.

FMAL TÌKXUKET NGEYÄ SÌ MO'ARAYÄ

Tengkrr lerang Mo'arat nì'o' nì'aw, rutxe ayoeru srung si fte tsivun ayoe fmival tìkxuket ngeyä sì Mo'arayä fa fwa lek faysänumet:


  •    Rä'ä yomtivìng ayioangur
  •    Rä'ä fmivi livok fu emkivä ayekxanit a fkol ngolop fpi sìkxuke ayfrrtuä sì ayioangä
  •    Rä'ä fmivi kxu sivi ayioangur fu helkur feyä
  •    Ke tung Na'vil futa tswìk kxenerit Mo'araka nìwotx

Srake fìtìralpeng sunu ayngar?

Zuletzt noch zwei Sprichwörter, die ihr vermutlich während eures Besuches hören werdet:

taksyokx (vin., tak.SYOKX  inf. 1, 1) ,,(in die) Hände klatschen, klatschen, applaudieren"

Dieses Verb kommt von takuk ,,schlagen" + tsyokx ,,Hand".

          Taksyokx, ma frato!
          ,,Lasst uns (ihm/ihr/ihnen) applaudieren, alle zusammen!"

Und wenn ihr eure Reise beendet habt und an euren Ausgangspunkt zurückkehrt, werdet ihr vermutlich begrüßt mit:

Tolätxaw nìprrte'! ,,Willkommen zurück!"

Jetzt, da die Dinge hier zuhause endlich wieder zur Normalität zurückkehren, hoffe ich, dass ich den Na'vi Rückstand aufholen kann, der ein paar schöne Vorschläge vom LEP beinhaltet zusammen mit ein paar neuen Begriffen für Flora und Fauna auf Pandora. Nìsìlpey ye'rìn.

Noch eine Sache: Vor einer Weile, glaube ich, hatte mir jemand eine E-Mail geschrieben mit der Transkription von einem der Lieder, das im Park zu hören ist, und fragte mich, es zu überprüfen. Tsa'upxaret fwolew oel slä ke tsängun rivun. Wer auch immer es geschickt hat, tue es bitte noch einmal und ich werde gern einen Blick auf die Transkription werfen.

Hayalovay, ma eylan! Und für diejenigen von euch in den Staaten, einen fröhlichen Vierten (Juli).



Hier ist die Deutsche Übersetzung der Sicherheitsbestimmungen:

ACHTET AUF EURE UND DIE SICHERHEIT VON MO'ARA

Während ihr euch an der Erkundung von Mo'ara erfreut, helft uns bitte, die Sicherheit sowohl für euch als auch für Mo'ara voranzustellen, indem ihr folgenden Richtlinien folgt:


  •     Füttert nicht die Tiere
  •     Versucht nicht, euch den Barrieren zu nähern oder sie zu überqueren, die für die Sicherheit der Gäste und Tiere gebaut wurden
  •     Versucht nicht, die Tiere oder ihre Habitate zu beschädigen
  •     Die Na'vi haben Rauchen in ganz Mo'ara verboten

Plumps

Way Tiretuä—Das Schamanenlied


Ma Eylan,

Auf LearnNavi.org., haben einige Leute sich darin versucht, das Schamanenlied zu transkribieren, das man in Mo'ara hören kann.

Gesungene Liedtexte zu verstehen ist nicht leicht. Wenn ihr wie ich seid, werdet ihr sicher oft Liedtexte im Internet nachlesen müssen, sogar in eurer eigenen Sprache, da es schwer sein kann, herauszuhören, was der Sänger singt. (Die meisten Sänger konzentrieren sich, denke ich, mehr darauf, schön zu singen, als die Worte klar zu artikulieren.) Und natürlich gibt es eine ganze Reihe von Hausgewerben von ,,falsch gehörten Liedern", die ziemlich witzig sein können.* (Mein liebstes Beispiel ist dieser **. Für mich wird dieser Song immer "Have You Ever Seen Lorraine?" sein) Wie dem auch sei, ich denke, die Übersetzer haben einen großartigen Job gemacht!

Um es festzuhalten, hier ist der richtige Text. (Ich habe mehrere Versionen auf meinem Computer; ich glaube, das ist die letzte, die auch im Park genutzt wird.) Er geht auf 2015 zurück; ihr könnt also sehen, wie viel vorherige Planung in ein solch riesiges Unternehmen wie der Disney Themenpark geht! Denkt daran, dass es sich dabei um Poesie handelt, und sogar etwas mysteriöse Poesie. Poetische Syntax folgt nicht immer den exakten Regeln der normalen gesprochenen Sprache.

1

Ma Na'rìng alor,                            Oh schöner Wald,
Mì Na'rìng lu tsngawpay.               Es sind Tränen im Wald.
Atokirina'.                                    Waldgeist(er).
Awnga leym, lereym san               Wir rufen aus, rufen:
Ma Eywa (3X).                             ,,Oh Eywa!" (3X)

2

'Awstengyawnem,                        Wie zu einem verbunden,
Ma Sa'nok aNawm.                      Oh Große Mutter.
Atokirina'.                                   Waldgeist(er).
Awnga leym, lereym san              Wir rufen aus, rufen:
Ma Eywa (3X).                             ,,Oh Eywa!" (3X)

3

Tìnewfa leNa'vi,                             Durch den Willen des Volkes,
Na'rìng tìng lawr.                           Singt der Wald.
Atokirina'.                                     Waldgeist(er).
Awnga leym, lereym san                Wir rufen aus, rufen,
Ma Eywa (3X).                              "O Eywa!" (3X)


*
Ein deutsches Beispiel dafür ist die Reihe ,,Der weiße Neger Wumbaba"


**

Plumps

Pandora: The World of Avatar in The New York Times

Kaltxì, ma frapo

Ich bin heute über einen Artikel in der New York Times gestoßen, von dem ich denke, dass ihr ihn gern sehen würdet. Er ist über den Disney Avatar Erlebnispark, komplett mit wunderbaren Fotos. Sie haben sogar einen Na'vi-Satz richtig zitiert (Swotu Wayä)! :)

Der Autor schrieb sehr enthusiastisch über das Parkerlebnis:

Quote[D]ie Welt versucht, den Fans des Films (und jungen zukünftigen Fans) das selbe mit-offenem-Mund, in-die-Welt-eintauchendes Erlebnis zu geben, das sie nach dem ersten Sehen des Films verspürten.

Haben sie es geschafft? Die Antwort ist ein lautstarkes ja.

Und hier ist ein 360°-Video, das dem Artikel beigelegt ist.

Ich kann kaum bis November warten, wenn ich den Park aus erster Hand sehen kann beim Avatar Meet-up. Nìsìlpey ultxarìyevun oel pxaya hapxìtut lì'fyaolo'ä awngeyä tsatseng nìteng!





Zìsìkrr amip, aylì'u amip—Neue Wörter für die neue Jahreszeit

Kaltxì nìmun, ma eylan. Es ist eine Weile her! Ich hoffe, ihr seid alle glücklich und gesund—und macht interessante, zufriedene, spaßige Sachen. Was mich angeht, so könnt ihr euch vorstellen, was meine Zeit mehr und mehr in Anspruch nimmt. Tìkangkem anawm sngolä'eiyi! Unnötig zu sagen, ich kann nichts über die Avatar-Fortsetzungen ausplaudern, außer dass sie absolut grandios werden. Ihr habt es vielleicht schon gesehen, aber nur für den Fall, dass nicht, hier ist die neuste Information, die für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.

In der Sparte der Dinge, die ihr vielleicht schon gesehen habt, aber sehen solltet, falls noch nicht geschehen, es gibt einen wunderschönen Facebook post, in dem die Avatar Fans, inklusive einiger Mitglieder unseres lì'fyaolo', den Filmmachern ihren Dank für den Film und ihre Hoffnungen für die Fortsetzungen ausgesprochen haben. Ihr könnt darin gutes Na'vi hören.

Wir haben eine lange Zeit keine Zusätze mehr zum Lexikon gehabt, also sind hier ein paar neue Einträge—ich habe 29 gezählt—, von denen ich hoffe, dass ihr einige von ihnen hilfreich finden werdet. Einige dieser neuen Wörter und Beispiele kommen von unserem unermüdlichen LEP, wofür ich den Mitgliedern aufrichtig danke.

kemwiä (adj., kem.WI.ä) ,,unpassend, unfair, falsch, ungerecht"

Das ist offensichtlich das Gegenteil von muiä. Beachtet, dass es zwei Wege gibt, zu sagen, dass etwas unfair ist: "Ke lu muiä!" wie in Avatar 1 (wir müssen nun zwischen A1, A2, A3, A4, und A5 unterscheiden!), und "Lu kemwiä!"

Ableitungen:

tìkemwiä (n., tì.kem.WI.ä) ,,Ungerechtigkeit, Unbilligkeit"

leymkem (vin., leym.KEM, inf 1,1) ,,protestieren"

Ihr mögt denken, dass der kem-Teil das bekannte Wort ,,Handlung" oder ,,Tat" ist, aber tatsächlich ist es eine gekürzte Form von kemwiä. Also ist die Ableitung leym ,,ausrufen" + kem(wiä) ,,ungerecht, unfair"—d.h., wenn man protestiert, ruft man aus, dass etwas unfair ist. Das Verb ist intransitiv. Wenn ihr (gegen) etwas protestiert, verwendet den Topic oder teri-. Um zu protestieren, dass etwas unfair ist, verwenden wir die tsnì-Konstruktion, die, wie ihr wisst, bestimmte, intransitive Verben wie sìlpey und mowar si ergänzt.

          Oe leymkem! Fìtsamìl Na'vit tìsraw seykayi nì'aw ulte kutut ke lätxayn.
          ,,Ich protestiere! Dieser Krieg wird dem Volk nur schaden und nicht den Feind besiegen."

          Tsayhemìri (ODER: Tsayhemteri) po loleymkem.
          ,,Sie protestierte gegen jene Handlungen."

          Loleymkem po tsnì fwa Akwey slu olo'eyktan lu kemwiä.
          ,,Er protestierte, dass es unfair war, dass Akwey Clanführer geworden ist."

In der Umgangssprache wird das erste m in leymkem oft zu ng durch Angleichung an das folgende k—d.h., es hört sich wie leyngkem an, auch wenn sich die Schreibweise nicht ändert.

Ableitungen:

tìleymkem (n., tì.leym.KEM) ,,Protestieren" (abstrakt)

säleymkem (n., sä.leym.KEM) ,,Protest, ein Fall von Protestieren, Einwand"

          Eyktanìl ngeyä säleymkemit stolawm ulte paye'un teyngta zene fko pehem sivi.
          ,,Der Anführer hat deinen Protest gehört und wird entscheiden, was getan werden muss."

Ein verwandtes Wort ist:

leymfe' (vin., leym.FE', inf 1, 1) ,,beschweren, beklagen"

Dieses Wort kommt von leym + fe' ,,schlecht"—d.h., beschweren heißt, ausrufen, dass etwas schlecht ist. Die Syntax ist wie bei leymkem.

          Fo lereymfe' tsnì syuve lu wew.
          ,,Sie beschweren sich, dass das Essen kalt ist."

Ableitungen:

tìleymfe' (n., tì.leym.FE') ,,Beschweren, Beklagen"

säleymfe' (n., sä.leym.FE') ,,Beschwerde, Beanstandung"

tìleym (n., tì.LEYM) ,,Ruf, Aufschrei, Ausruf"

          Eywal tìleymit awngeyä stoleiawm!
          ,,Eywa hat unseren Ruf gehört!"

tìtstunwinga' (adj., tì.TSTUN.wi.nga') ,,nett" (nicht für Personen)

Mir ist aufgefallen, dass ich das eher hätte erklären müssen. Eine nette Person ist tute atstunwi. Nette Worte sind aylì'u atìtstunwinga'.

Ähnlich ist

tìflänga' (adj., tì.FLÄ.nga') ,,erfolgrich" (nicht für Personen)

Ein erfolgreicher Plan ist tìhawl atìflänga'. Eine Erfolgreiche Person ist tute a flolä.

ekxan si (vin., e.KXAN si) ,,ausschließen, fernhalten, ausgrenzen, aussperren"

          Srake fìkxemyo tsun tsayioangur lehrrap ekxan sivi?
          ,,Kann diese Mauer jene gefährlichen Tiere fernhalten?"

nìtsleng (adv., nì.TSLENG) ,,falsch, fälschlicherweise, in falscher Weise"

Dieses Wort ist das Gegenteil von nìngay. Und genauso wie man Nìngay plltxe nga, ,,du sprichst wahrheitsgemäß" oder ,,was du sagst, ist wahr" sagen kann, kann man ebenfalls Nìtsleng plltxe nga, ,,du sprichst in falscher Weise" sagen. Obwohl die Na'vi kein Wort für ,,Lügner" an sich haben, können sie die Idee von jemandem, der lügt, mit dieser Konstruktion ausdrücken.

          Plltxe nìtsleng! Tsafkxilet ke tolìng ngar Entul!
          ,,Lügner! Entu hat dir jene Halskette nicht gegeben!"

kawl (adv.) ,,eifrig, fest [kräftig], kraftvoll, mühevoll, mit Mühe, mit Kraft(anstrengung)"

          Makto kawl, ma samsiyu, fte tsivun pivähem nìwin!
          ,,Reitet eifrig, Krieger, um dort schnell anzukommen!"

yawntutsyìp (n., YAWN.tu.tsyìp) ,,Liebling, kleine(r) Geliebte(r)"

Dies ist eine liebevolle Bezeichnung, die ein Elternteil zum Beispiel sein Kind nennen würde. Es steht neben yawn(e)tu, das für einige Sprecher, aber sicher nicht alle, einen unterschwelligen romantischen oder sexuellen Ton hat. Yawntutsyìp spiegelt oft elterliche oder familiäre Liebe.

          Semputi rä'ä srätx, ma yawntutsyìp. Tìkangkem seri.
          ,,Stör Papa nicht, Liebling. Er arbeitet."

Und auf der anderen Seite der Skala:

vonvä' (n., von.VÄ') ,,Arschloch, Schwachkopf, Depp"

Dieses Wort ist extrem beleidigend und vulgär und wird nie in höflicher Gesellschaft genutzt. Es ist eine stark gekürzte Form von vitronvä', was manchmal in dieser vollständigen Form gehört wird. Das Wort kommt von vitra ,,Seele" + onvä' ,,stinkend, schlecht-riechend". Eine wörtliche Übersetzung ins Deutsche wäre also ,,Stinkseele". In der Umgangssprache verliert sich das n oft und das folgende o wird nasaliert: [võ.VÄ'].

weopx (n., we.OPX) ,,Welle" (für Wasser)

          Krra hufwe tul nìwin, tsun fko tsive'a ayweopxit a sìn yo payä.
          ,,Wenn es starken Wind gibt, kann man Wellen auf der Wasseroberfläche sehen."

Anmerkung: Vom Ufer betrachtet können Wellen srer ,,auftauchen" und 'ìp ,,verschwinden".

Ableitung:

leweopx (adj., le.we.OPX) ,,wellenförmig, wellig, wellenartig"

          Tsayrenur leweopx a sìn neni tìng nari.
          ,,Sieh dir jene wellenartigen Muster im Sand an."

tsìltsan (n., tsìl.TSAN) ,,das Gute (abstraktes Konzept), Gutheit"

Dieses Wort hat sich aus *tìsìltsan entwickelt, in gleicher Weise wie *tìsìlpey tsìlpey geworden ist.

          Tìkawng a sutel ngop var rivey, tsìltsanit pxìm kllyem fkol feyä täremhu.*
          [siehe Shakespeares Julius Caesar.   ;) ]

lerìn (adj., le.RÌN) ,,hölzern, aus Holz"

letskxe (adj., le.TSKXE) ,,steinern, aus Stein"

Diese Wörter können benutzt werden, um das Material eines Objektes zu benennen. Zum Beispiel sind alle drei folgenden Formen möglich, um ,,ein Speer aus Holz" zu sagen:


  •     tukru a txolula fkol ta rìn
  •     tukru a ta rìn
  •     tukru lerìn

mawftxele (adv., maw.FTXE.le) ,,nachträglich, verspätet, im Nachhinein"

Dieses Wort ist parallel zu mìftxele ,,in dieser Hinsicht" und auf gleiche Weise abgeleitet.

          Oel peyä ftxozäti tswolänga', ha poltxe por san ftxozäri aylrrtok ngaru sìk mawftxele.
          ,,Leider habe ich seinen Geburtstag vergessen, also sagte ich ,Alles Gute' im Nachhinein."

pìsaw (adj., pì.SAW) ,,ungeschickt, unbeholfen, tollpatschig, zu Unfällen neigend"

Dieses Adjektiv beschreibt eine nicht-sehr-schlaue oder unpraktische Person. Es kann auch als Ausruf benutzt werden, z.B. wenn du tollpatschig mit ungewollten negativen Ergebnissen gehandelt hast, oft mit einem scharfen Einatmen begleitet.

          Po lu pìsaw. Trram toltem venuti sneyä nìtkanluke.
          ,,Er ist tollpatschig. Gestern hat er sich ausversehen in den eigenen Fuß geschossen."

          Lu Sawtute wok sì pìsaw nìwotx, na prrnen.
          ,,Die Himmelsmenschen sind laut und unbeholfen, wie ein Baby."

Ableitung:

tìpsaw (n., tìp.SAW) ,,Ungeschicktheit, Unbeholfenheit, Tollpatschigkeit"

          Poeyä tìpsawìl txopu sleykolu yerikit ha po hifwo.
          ,,Ihre Ungeschicktheit ängstigte den Hexapeden, also floh er."

Und zum Schluss, vier Ausdrücke, die die Na'vi-Kultur oder Pandoras Umwelt betreffen:

Txintseng Sawtuteyä (prop. n., TXIN.tseng SAW.tu.tey.ä) ,,Hell's Gate"

Das bedeutet wörtlich ,,Die Basis der Himmelsmenschen". So bezeichnen die Na'vi Hell's Gate.

txintseng (n., TXIN.tseng) ,,Kommandozentrale, Basis für militärische Operationen"

lanay'ka (n., la.NAY'.ka) ,,Slinger" (Acediacutus xenoterribili)

Eine Beschreibung findet ihr hier.

ilu (n., I.lu) ,,Ilu"

Aus dem Disney Büchlein ,,Guide to the Flora and Fauna of the Valley of Mo'ara": ,,Das ilu ist eine große, Plesiosaurier-ähnliche Wasserkreatur, das das Schreckenspferd der Pandorischen Meere ist. Mit mehreren Flossen und einer langen, stromlinien Form dient dieses aquatische Herdentier den Riff-Na'vi-Clans wie die Schreckenspferde den Na'vi Clans der Wälder, Dschungel und Prärien."

sye'otxang (n., SYE.'o.txang) ,,Blasinstrument"

Von syeha ,,Atem" + 'otxang ,,Musikinstrument". Es ist ein allgemeiner Begriff für jedes Instrument, das man durch Hineinblasen spielt. Ein pawk ist eine Art sye'otxang.

Wie ich einigen von euch nicht sagen zu brauche, habe ich noch immer einen gewaltigen Arbeitsrückstand an Vorschlägen und Fragen des LEP und anderen, den ich aufholen muss. Ich werde das so schnell wie möglich tun. Tsakrrvay, fpom livu ayngaru nìwotx.

Ich verlasse euch mit einer Frage. Jemand fragte mich letztens, ob srak jemals vollkommen allein benutzt werden kann. Mit anderen Worten, könnte man jemals einfach nur "Srak?" sagen. Ich erwiderte, dass ich über diese Möglichkeit nie nachgedacht hatte, aber es gern täte. Wie denkt ihr darüber? Gibt es Situationen, in denen das Sinn ergäbe? Zum Beispiel, stellt euch vor, ihr habt eine Frage gestellt und keine Antwort erhalt. Wenn ihr dann "Srak?" wütend sagt, könnte es, ,,na, wirst du mir nun antworten oder nicht? Ja oder nein???" heißen. Und falls ihr denkt, man könnte diese Frage auf diese Weise nutzen, wäre es dann eher "Srake?"? Rutxe ayngeyä aysäfpìlit piveng oer!

Ta Pawl





Aus diesem Artikel haben wir außerdem weitere Namen. Bis auf Lo'ak ist bisher nichts über die Betonung bekannt.

Neteyam - männlicher Name
Lo'ak - männlicher Name
Tuktirey (Tuk) - weiblicher Name

Tsireya (Reya) - weiblicher Name
Aonung - männlicher Name
Rotxo - männlicher Name


Plumps

Mehr Sprache, um über Sprache zu reden

Fyape pängkxo fko teri lì'fya leNa'vi . . . nìNa'vi? Tse . . . nì'awve fkol kin aylì'ut azey.

Um über Na'vi in Na'vi zu reden brauchen wir ein paar spezielle Vokabeln. Wir haben bereits einen Startpunkt. Die folgenden Begriffe sind schon lange im Wörterbuch:

tstxolì'u          ,,Nomen, Substantiv, Hauptwort"
kemlì'u           ,,Verb, Tuwort"
kemlì'uvi        ,,Infix"
pamrelvi         ,,Buchstabe"
snapamrelvi    ,,Alphabet"

Hier sind ein paar mehr Begriffe, um grammatikalische Unterhaltungen zu ermöglichen. Ein großer Dank an unseren Pìlumsì alu Stefan für seine kreativen und treffenden Vorschläge in diese Richtung. Txampxì faylì'uä ftu eltu peyä zola'u.

lì'ukìng (n., LÌ'.u.kìng) ,,Satz"

Das kommt eindeutig von lì'u + kìng ,,Faden, Strang." Im Englischen gibt es eine ähnliche Idee: string of words. [Im Deutschen würden wir das eher als Wortfolge bezeichnen.]

lì'ukìngvi (n., LÌ'.u.kìng.vi) ,,Satzglied, Satzteil, kurzer Satz, Phrase"

,,Satzteil" ist schwierig zu beschreiben, ohne über linguistische Baumdiagramme und Konstituentenstruktur zu sprechen, aber wir brauchen nicht so tief in diese Detailfragen einzutauchen. Die Grundidee ist die von aufeinanderfolgenden Wörtern, die als eine Einheit ,,zusammenhängen". Nehmt zum Beispiel den Satz:

          Oeyä 'eylanìl alu Va'ru lora fkxilet amip tolìng sneyä 'iteru.
          ,,Mein Freund Va'ru gab seiner Tochter eine wunderschöne neue Halskette."

Einige der lì'ukìngvi in diesem Satz sind:


  • oeyä 'eylanìl alu Va'ru
  • lora fkxilet amip
  • lora fkxilet amip tolìng sneyä 'iteru
  • sneyä 'iteru

Diese jedoch sind keine lì'ukìngvi:


  • 'eylanìl alu
  • amip tolìng sneyä
  • Va'ru lora fkxilet

lì'kong (n., LÌ'.kong) ,,Silbe"

,,Silbe" ist ein weiterer Begriff, der schwer technisch zu beschreiben ist, aber die Grundidee ist klar: eine Folge von Konsonanten und Vokalen, die einen rhythmischen ,,Schlag" in einem Wort bilden. Ein Beispiel, wenn ihr das englische Wort "absolutely" oder das Na'vi Wort fìhawre'ti singen wollt, könntet ihr das Wort auf vier unterschiedliche Noten verteilen, die den vier Silben in jedem Wort entsprechen. Der Begriff lì'kong kommt von lì'u + 'ekong ,,rhythmischer Schlag". (Warum nicht *lì'ukong, mögt ihr euch fragen? Sodass es eine bessere Unterscheidung zwischen den Wörtern für Satz und Silbe gibt. Wir haben ein Beispiel, dass das u von lì'u in Zusammensetzungen wegfällt—lì'fya, beispielsweise.)

          Lu tsalì'ur alu fìhawre'ti tsìnga lì'kong.
          ,,Das Wort fìhawre'ti hat vier Silben."

lì'uvi (n., LÌ'.u.vi) ,,Affix"

Ein Affix ist ein Präfix, Suffix oder Infix.

eolì'uvi (n., E.o.lì'.u.vi) ,,Vorsilbe, Präfix"   (d.h., ein Affix, der davor steht)

uolì'uvi (n., U.o.lì'.u.vi) ,,Nachsilbe, Suffix"  (d.h., ein Affix, der dahinter steht)

          Lu tsalì'ur alu fìhawre'ti melì'uvi alu 'awa eolì'uvi sì 'awa uolì'uvi.
          ,,Das Wort fìhawre'ti hat zwei Affixe – einen Präfix und einen Suffix."

syonlì'u (n., SYON.lì.u) ,,Adjektiv, Eigenschaftswort"

Syon, wie ihr euch erinnert, bedeutet ,,Merkmal, Eigenschaft, etc."

fyalì'u (n., FYA.lì.u) ,,Adverb, Umstandswort"

Adverben sagen euch, wie etwas getan wird. (Nun, zumindest ist das wahr für ,,Adverben der Art und Weise". Einige Adverben dienen auch dazu zu beschreiben, wie der Sprecher darüber fühlt, was er sagt, wie in ,,Leider denke ich nicht, dass er erfolgreich sein wird.") Es sollte zu keiner Verwirrung zwischen fyalì'u und lì'fya kommen.

starlì'u (n., STAR.lì'u) ,,Adposition, ≈Präposition, Verhältniswort"

Dieses zusammengesetzte Wort ist eine Kürzung von sätare ,,Verbindung, Verhältnis" + lì'u. Na'vi Adpositionen (hu, ta, eo, sìn, sre, tafkip . . .) sind ,,Verhältniswörter". (Ähnlich wie die deutsche Bezeichnung, ,,Verhältniswort".)

Beachtet diese Beispiele:

A: hu Eywa
B: Eywahu

In A, ist hu ein starlì'u aber kein lì'uvi oder eolì'u.

In B, ist hu ein starlì'u, ein lì'uvi, und ein uolì'uvi.

Und schließlich,

tilì'u (n., TI.lì.u) ,,Konjunktion, Bindewort, Fügewort"

Die Elemente sind hier til ,,Gelenk" + lì'u. Eine Konjunktion (, fu, slä, txo, tengkrr, . . .) ist eine Art Gelenk oder Scharnier, das zwei Dinge der gleichen Art verbindet.

WICHTIGER HINWEIS: Ich hoffe, diese Begriffe werden für diejenigen von uns Nutzen sein, die grammatikalische Diskussionen mögen. Aber bekommt nicht den Gedanken, dass ihr das wissen und verstehen müsst, um Na'vi zu sprechen oder zu schreiben! Viele gute Englischsprecher und -schreiber – vermutlich die meisten – könnten euch nicht sagen, was eine untergeordnete Konjunktion ist, oder der Infinitiv, oder ein Gerundium, oder jeder andere grammatikalische Begriff – aber sie nutzen die Sprache dennoch wunderschön. Das betrifft jede Sprache.

Hayalovay!

Plumps

Vurway Alor—Ein wunderschönes erzählerisches Gedicht

Unsere eigene Neytiri hat ein wunderschönes erzählerisches Gedicht leNa'vi geschrieben, inspiriert von den Wörtern aus dem Blogpost vom 30. September. Es geht um ein pa'li und ein ilu namens Lilu und Luli. Ich denke, ihr werdet das pamuvan darin wirklich mögen.

Neytiris Übersetzung ist im Spoiler nach dem Gedicht. Vorschlag: Schaut euch das Deutsche erst an, wenn ihr sicher seid, so viel wie möglich vom Na'vi verstanden zu haben.

Für das Protokoll sind hier drei neue zusammengesetzte Wörter, die ihr alle in der Lage sein solltet, allein herauszubekommen:

vurway (n., VUR.way) ,,erzählerisches Gedicht, Geschichtengedicht"

pamuvan (n., PAM.u.van) ,,Klangspiel, Tonspiel, Lautspiel"

Hinweis: Pamuvan und lì'uvan ,,Wortspiel" sind nicht wirklich dasselbe. Obwohl es Überschneidungen gibt sind Wortspiele witzig und humoristisch, während sich pamuvan einfach auf das Spielen mit den Lauten einer Sprache bezieht und daran Gefallen finden, wie es Dichter oft tun.

paytxew (n., pay.TXEW) ,,Küste, Küstenlinie, Ufer, Wasserrand"

Fìvurwayt ivinan nì'o' nì'aw!




Trro aetrìp pa'lil alu Lilu ilut alu Luli rolun,
Ma hiyìka pa'li a slele nì'aw sìk, Luliru Lilu leym,
San ngari kifkeyt, rutxe, livawk ko; ngeyä vurit oeru piveng!
Ha Luli ftumfa pay tsapa'liru 'oleyng,
San txampayä olo'ä lu oe ilu, nìwin sì nìmal oe slele,
Krra lini larmu oe uvan soli, kip wura ayweopx apxay,
Oeri kifkey lu fayoang sì neni, pay, aysum, sì tatx,
Nìrangal tsirvun wivìntxu ngaru, trro fya'ot riyevun.

Nìtrrtrr fäprrfen fìmeylan fìtsap,
Pa'li sì ilu,
Nì'ul'ul mefo fìtsap slu lor,
Pa'li sì ilu,

Kaymo a pa'li sì ilu ultxa si fte tìreyti livawk,
Ma hiyìka ilu a tul sìn reym sìk, Liluru Luli leym,
San ngari kifkeyt, rutxe, livawk ko; peng oeru vurit ngey!
Ha Lilul lok paytxewit, fte Luliru pivlltxe,
San txayoä olo'ä lu oe pa'li, nìler sì nìnrra tul oe,
Krra lini larmu oe uvan soli, sìn ayramtsyìp lezeswa,
Oeri kifkey lu ayutral sì 'akra, ukxo, unyor, sì sang,
Nìrangal tsirvun wivìntxu ngaru, trro fya'ot riyevun,

Nìtrrtrr fäprrfen fìmeylan fìtsap,
Pa'li sì ilu,
Nì'ul'ul mefo fìtsap slu yawne,
Pa'li sì ilu,

Txono pa'li paytxewne pähem nìfya'o akeftxo,
Ma fyolea pa'li a slele nìlor sìk, Luliru Lilu leym,
San oeru ngaru fmawn längu; aylì'u mì te'lan lu skxe;

Latem zìsìkrr, oeyä olo' herum, zene oe nìteng.
Ma lora ilu a tìran sìn awkx sìk, Liluru Luli 'oleyng,
San oeri vitra set tsngerawvìk, nga lom li lu oer,
Oel new f(u)ta ngahu tul oe, f(u)ta nga hu oe slele,
Oel kawkrr ke tsaye'a ngeyä kifkeyt; kawkrr ngal pumti oey!

Tsakrr nìflrr, äo sanhì, Luliru Lilu poltxe,
San tam tam, ma yawntu, ngari txe'lan mawey,
Spaw oe, tsafya'ot roleiun.



Ihr könnt Neytiri das Gedicht lesen hier hören:







Aufnahmen zum letzten Post hinzugefügt

Ihr könnt nun Neytiri hören, wie sie ihr Gedicht liest — sehr schön, möchte ich hinzufügen. Irayo nìtxan, ma tsmuk!

Plumps

Zìsìt Amip Lefpom, ma eylan! Frohes Neues Jahr, Freunde!

Hum zìsìt alal, pähem pum amip. Yo'kofya atì'iluke. (Siehe unten.) Lasst uns hoffen, dass 2018 ein gesundes, fröhliches und erfüllendes Jahr für uns alle sein wird.

Um anzufangen, ein paar neue Vokabeln:

yo'kofya (n., YO'.ko.fya) ,,Zyklus, Kreislauf, Zeitraum"

Von yo'ko ,,Kreis" + fya'o ,,Weg, Art und Weise"

tì'iluke (adj., tì.I.lu.ke) ,,endlos, unendlich"

Dieses Wort kommt von tì'i'a ,,Ende" und luke ,,ohne". Das ursprüngliche Wort *tì'i'aluke ist mit der Zeit zu tì'iluke verkürzt worden. Wie ihr wisst, haben wir bereits ein Wort, das ,,unendlich, grenzenlos" bedeutet, txewluke. Obwohl tì'iluke und txewluke sich zu einem gewissen Grad überschneiden, hat tì'iluke für gewöhnlich eine mehr zeitliche Bedeutung, indem es etwas beschreibt, das kontinuierlich weiter geht, ohne Ende. Eine lange und langweilige Rede, die unendlich wirkt, z.B. würde als tì'iluke beschrieben werden.

txanso'hayu (n., txan.SO'.ha.yu) ,,Fan, Enthusiast"

Die Ableitung ist geradlienig: txan ,,viel" + so'ha ,,begeistert sein" + -yu ,,Nachsilbe für den Handelnden". Eine kürzere, eher umgangssprachliche Form des Wortes ist einfach so'yu.

Lu pxaya txanso'hayu tsarelä arusikx alu Uniltìrantokx kifkeyka nìwotx.
,,Es gibt viele Fans von Avatar auf der ganzen Welt."

'oktrr (n., 'OK.trr) ,,Gedenktag, Erinnerungstag"

Wir haben bereits ein bekanntes, allgemeines Wort ftxozä ,,Feier", das für eine vielzahl von verschiedenen Situationen benutzt werden kann. Aber es gibt auch Wörter für mehr spezifische Arten von Feiern. 'Oktrr, wörtlich ,,Erinnerungstag" wird für jede Art von Gedenken/Jubiläum benutzt, nicht unbedingt ein jährliches. Um sich auf ein jährliches Jubiläum zu beziehen, haben wir:

zìsìtsaltrr (n., zì.sìt.SAL.trr) ,,Jahrestag, (jährliches) Jubiläum"

Die Ableitung ist zìsìt + sal(ew) + trr, d.h., ,,Jahr-vergehen-Tag". Umgangssprachlich wird das zu:

zìtsaltrr (n., zìt.SAL.trr oder zì.TSAL.trr) ,,Jahrestag, (jährliches) Jubiläum"

(Hinweis: Ich bin bei der Silbentrennung auf Nummer sicher gegangen, da ich denke, dass es wahrscheinlich ist, dass die ursprüngliche t+s Kombination in aufeinanderfolgenden Silben zu einem Phonem ts zusammenfallen würde. In der gesprochenen Sprache bezweifle ich, dass die beiden Möglichkeiten unterschieden werden könnten.)

Zìtsaltrrìri tìmuntxayä aylrrtok!
,,Herzlichen Glückwunsch (zur Hochzeit)!"

Die folgenden neuen Wörter und Beispiele basieren auf ein paar exzellenten Vorschlägen vom LEP. Irayo nìfrakrr, ma smuk!

tsukx (vtr.) ,,stechen, niederstechen, erstechen"

Die LEP Mitglieder beschrieben: ,,Dieses Wort [wird] genutzt ähnlich wie im Englischen [oder Deutschen]. Wörtliche Nutzung würde für Messer/Speere etc. reserviert sein, aber poetische/übertragene Bedeutung ist zulässig (,Ihre Worte stachen mein Herz wie ein Messer.')."

Neytiril nantangit tsolukx fte peyä tìsrawti 'eykivi'a.
,,Neytiri erstach den Natternwolf, um seinen Schmerz zu beenden."

ripx (vtr.) ,,durchstechen, durchbohren, piercen"

Lu Neytiriru 'awa mikyun arawnipx nì'aw.
,,Neytiri hat nur ein gepierctes (wörtl.: durchstochenes) Ohr."

sävll (n., sä.VLL) ,,Zeichen, Hinweis, Signal"

Das kommt natürlich vom Verb vll ,,hinweisen, zeigen, hindeuten". Wie die LEP Mitglieder bemerkten, ist der Unterschied zwischen sävll und aungia, dass letzteres Wort ,,Omen, Zeichen", mit dem wir aus dem Film vertraut sind, mehr eine mystische oder spirituelle Bedeutung hat, wie in aungia a ta Eywa. Sävll, wiederum, sagt einfach, dass A auf B verweist:

Kxener lu sävll txepä.
,,Rauch ist ein Zeichen, dass es Feuer gibt."

Mì sangek a sävllit ngolop eykyul tarponguä.
,,Das Zeichen im Baumstamm wurde vom Anführer der Jagdgeselltschaft gemacht."

Ich habe noch ein paar mehr exzellente Vorschläge des LEP. Die werden in zukünftigen Posts kommen.

Hayalovay!




Und eine kleine Bestätigung in einem Kommentar unter dem Post. Ich fragte, ob zwei Adjektive auch hinter dem Nomen stehen können, wie es in zìsìt amip lefpom zu sein scheint; seine Antwort:

QuoteKaltxì, ma Stefan! Fìtìpawmìri akosman irayo. Kehe, ke tsunslu fwa yem mesyonlì'ut uo tstxolì'u. :) Nìfkeytongay, tsapxelì'u alu zìsìt amip lefpom ke lu tstxolì'ukìngvi. Ngeyä 'en a'awve lu eyawr. Lu srey apup ta Ngari zìsìt amip livu lefpom.

tstxolì'ukìngvi (n., tstxo.LÌ.'u.kìng.vi) ,,Nominalphrase"

Eine Nominalphrase ist ein Teilsatz, dessen ausschlaggebendes oder zentrales Wort ein Nomen/Substantiv ist. Solche Teilsätze (mit den entsprechenden Fallendungen) können als Subjekt oder Objekt eines Verbs benutzt werden. Beispiele:

• fkxile
• lora fkxile
• fkxile alor
• lora fkxile a ngolop oeyä tsmukanìl alu Txewì


Vawmataw fragte im Zusammenhang von Jubiläen, ob es ein Wort für ,,Geburtstag" gäbe. K. Pawls Antwort darauf:

QuoteTsatxeleteri fperìl oe. Tìpawm ke lu fyin. (Oeru txoa livu, pxiset ke tsun oe oeyktivìng nì'ul. :) )

Plumps

Negative Fragen in Na'vi

28. Februar 2018

Kxì (siehe unten) nìmun, ma eylan. Ich war eine lange Zeit vom Blog abwesend, und viele Fragen, die ihr mir gestellt hattet, sind unbeantwortet geblieben — oeru txoa livu mìftxele. Aber seid beruhigt, ich habe meine Zeit nicht verschwendet. Kifkeymì Uniltìrantokxä tìkangkem oe kawl slä nì'o' nì'aw. :)

Ich arbeite gerade an einem großen Beitrag mit einer Menge neuer Vokabeln, den ich hoffe, in Kürze zu vollenden. Tsakrrvay, lasst mich auf eine Frage antworten, die letztes Jahr vom LEP gestellt wurde: wie man negative Fragen in Na'vi stellt. Die LEPler stellten ein paar sehr interessante Beispiele aus dem Deutschen zur Verfügung, wo ,,doch" und ,,nein" in den Antworten auf solche Art Fragen benutzt werden, und fragten, ob es etwas Vergleichbares in Na'vi gäbe. Diese Abhandlung wird nicht alle Eventualitäten klären, aber es wird zumindest ein Anfang sein.

Negative Fragen sind viel komplizierter als sie erscheinen mögen — zumindest ist es das, was ich entdecke! Zuerst erscheint es, dass eine negative Frage eine negative Aussage einfach in eine Frage umkehrt: Du bist nicht hungrig. –> Bist du nicht hungrig? Ich habe dich gestern nicht gesehen. –> Habe ich dich gestern nicht gesehen? Er schämt sich nicht. –> Schämt er sich nicht?

Aber was bedeuten jene negativen Fragen tatsächlich? Was versucht der Sprecher herauszufinden — und zu vermitteln? Mit anderen Worten, selbst wenn die Syntax recht geradlinig ist, was ist die Semantik dieser Fragen?

Nehmt eine einfache positive Frage wie ,,Bist du John?" Was wird gefragt? Nun, der Sprecher untersucht die Aussage ,,du bist John" und fragt nach Bestätigung: Ist jene Aussage wahr? Mit anderen Worten, ,,Du bist John — richtig oder falsch?" Falls es wahr ist, antwortet die andere Person ,,Ja", was bedeutet ,,die Aussage, nach der du fragst, ist korrekt". Eine vollständigere Antwort wäre: ,,Ja, ich bin John." Falls die Aussage nicht korrekt ist — falls die Person tatsächlich David ist, nicht John — ist die Antwort ,,nein", was bedeutet: ,,die Aussage, nach der du fragst, ist nicht korrekt". So weit so gut.

Was passiert aber, wenn die Aussage, die in eine Frage umgewandelt wird, negativ ist? Zum Beispiel: ,,Du bist nicht John", was zur negativen Frage ,,Bist du nicht John?" wird. Wenn wir der Analyse aus dem vorherigen Abschnitt folgen, untersucht der Sprecher die Aussage ,,du bist nicht John" und fragt nach der Bestätigung: ,,du bist nicht John — wahr oder falsch?" Eine Antwort mit ,,ja" sollte dann heißen: ,,die Aussage, nach der du fragst, ist korrekt — ich bin nicht John". Und ,,nein" sollte heißen: ,,die Aussage, nach der du fragst, ist inkorrekt — ich bin in der Tat John".

Aber das ist nicht, was Leute normalerweise meinen, wenn sie solche Fragen stellen. Wenn ein Sprecher jemanden fragt: ,,Bist du nicht John?" gibt es eine vorbestehende Annahme, dass diese Person in der Tat John ist, und er nach einer Bestätigung dieser Annahme fragt. ,,Ich glaube, du bist John. Das ist richtig, stimmt's?" Eine alternative Form dieser Frage vermittelt das etwas klarer: ,,Du bist John, richtig?" In diesem Fall bedeutet die Antwort ,,ja": ,,Deine vorbestehende Annahme ist korrekt. Ich bin John." Und ,,nein" heißt: ,,Deine vorbestehende Annahme ist inkorrekt. Ich bin nicht John." Na, schon verwirrt?

Ich bin froh zu berichten, dass mit den srak(e)-Fragen in Na'vi solche vorbestehenden Annahmen nicht ins Bild rücken, und die Lage ist etwas geradliniger. Das heißt, eine Frage der Form Srake [X] oder [X] srak, bei der X irgendeine Aussage ist, fragt einfach, ob X wahr ist oder nicht. Es macht keinen Unterschied, ob X eine positive oder negative Aussage ist. Eine Antwort mit Srane bedeutet, dass X wahr ist. Kehe bedeutet, X ist nicht wahr. Die Fragen implizieren keine vorbestehenden Annahmen auf Seiten des Fragenstellers. Zum Beispiel:

* Nga lu Txewì srak? bedeutet: ,,Bitte sag mir, ob die Aussage ,Du bist Txewì' wahr oder falsch ist." Die Antwort Srane bedeutet, ,,Ja, sie ist wahr." Kehe bedeuet ,,Nein, sie ist nicht wahr."
* Nga ke lu Txewì srak? bedeuet: ,,Bitte sag mir, ob die Aussage ,Du bist nicht Txewì' wahr oder falsch ist." Wie oben bedeutet die Antwort Srane ,,Ja, sie ist wahr. Ich bin nicht Txewì." Kehe bedeutet ,,Nein, sie ist nicht wahr. Ich bin tatsächlich Txewì."

Wie vermittelt man dann die Idee des deutschen ,,Bist du nicht Txewì?" mit seiner vorbestehenden Annahme? In Na'vi wäre das einfach, Nga lu Txewì, kefyak? Das ist genau die Parallelkonstruktion zum Deutschen ,,Du bist Txewì, richtig?", was bedeutet, ,,Du bist Txewì — ist das nicht wahr?" Und wie im Deutschen, bedeutet die Antwort Srane ,,Deine vorbestehende Annahme ist korrekt — ich bin Txewì", während Kehe ,,Deine vorbestehende Annahme ist inkorrekt — ich bin nicht Txewì" bedeutet.

Es gibt noch mehr zu diesem Thema zu sagen, aber ich denke, das ist genug für heute. :)

Oh, übrigens:

kxì (intj.) ,,hi, hey"

Das war ein guter Vorschlag von den LEP Mitgliedern für eine zwanglosere Begrüßung als kaltxì zur Verwendung unter Freunden.

  Kxì, ma 'eylan! Kempe leren?
  ,,Hey Kumpel! Was geht?"

Hayalovay!




Frommer hat dies noch etwas in den Kommentaren präzisiert, als die Frage aufkam, ob kxì nur als Antwort auf kaltxì benutzt werden könne:

QuoteIch sehe nicht, warum es nicht auf beide Arten benutzt werden könnte. Um es mit Deutsch zu vergleichen, können wir einen Austausch haben wie:  (1) A: Hallo. B: Hi. Aber auch wie (2) A: Hi. B: Hi.




Außerdem gab es noch diese Einleitungsphrasen, als die Frage aufkam, was man noch für Ngaru lu fpom srak? sagen kann:

QuoteMa TunaYayo, lass mich sehen, was ich als Abhilfe für diese Plage zur Verfügung stellen kann ;) Die folgenden Ausdrücke sind alle sehr lässig und informell:

1. Pefmawn? ,,Welche Neuigkeit?" ,,Was gibt's Neues?"
2. Tìfkeytok fyape (ODER: pefya)? ,,Wie ist die bestehende Situation?" ,,Wie läuft es?"
3. Ngafkeyk fyape (ODER: pefya)? ,,Wie ist dein Status?" ,,Wie geht's dir?"

Mit Kempe leren? sind das vier Alternativen zum gefürchteten Ngaru lu fpom srak.

raster

Kxì ma Plumps

Ich wollte mich nur mal dafür bedanken, dass du immer so fleißig die Blogeinträge übersetzt.

MfG raster
ayoeng lu aysmuktu mì sirea.

Bisher 3 Kekse bekommen.

Plumps

°100a Lì'u Amip! 64 Neue Wörter! (Teil 1)
Posted on March 31, 2018 by Pawl

Kxì nìmun! Wie versprochen, folgt hier ein Blogpost, der eine Menge neuer Einträge zu unseren Wörterbüchern hinzufügen sollte. Ich habe mehr als 64 neuer Wörter auf meiner Liste; ich werde 32 (°40) jetzt veröffentlichen und den Rest in Kürze in einem nachfolgenden Post. Sìlpey oe, faylì'u amip sìyevunu ayngar ulte lesar lìyevu nìteng.

Zuerst, um bei den Feiertagen zu bleiben (mìftxele, für diejenigen, die es feiern, Frohe Ostern und Frohes Passach!), hier sind einige neue Vokabeln, die sich spezifisch auf Glauben und die spirituelle Dimension beziehen:

aho (vin., a.HO, inf. 1,2) ,,beten"

          Eywaru aho, ma 'itan, fte Nawma Sa'nok tìyevìng ngar tìtxurit.
          ,,Bete zu Eywa, mein Sohn, dass die Große Mutter dir Kraft geben wird."

Ableitungen:

tìaho (n., tì.a.HO) ,,Gebet" (allgemein, abstrakte Idee)

saho (n., sa.HO) ,,Gebet"

Saho kommt von *säaho, wobei die zwei Vokale verschmolzen sind.

syawn (n.) ,,Segen"

Wie im Englischen oder Deutschen kann sich syawn auf einer Gottheit zugewiesenen Gefälligkeit auf etwas beziehen, oder auf die Bewilligung/Genehmigung oder Unterstützung von jemandem für eine Sache oder eine Aktivität.

          Newey yawne lu oer ulte new oe muntxa sivi poehu. Rutxe, ma sempul, tìng moer ngeyä syawnit.
          ,,Ich liebe Newey und möchte sie heiraten. Bitte, Vater, gib uns deinen Segen."

Die Verbform ist:

tìng syawn (vin.) ,,segnen, Segen geben"

Die Syntax ist ähnlich der von tìng mikyun, tìng nari, etc.

          Eywa tivìng syawn ngar, ma 'ite.
          ,,Möge Eywa dich segnen, meine Tochter."

(Eine alternative und akzeptable Übersetzung des vorherigen Beispiels ist Eywal tivìng ngar sneyä syawnit.)

parul (n., pa.RUL) ,,Wunder"

Wie im Englischen oder Deutschen ist parul ein überraschendes oder außergewöhnliches Ereignis mit positiven Konsequenzen, das nicht durch Naturgesetze erklärt werden kann, und das oft höherer Gewalt (göttlicher Fügung) zugeschrieben wird. Außerdem kann seine Bedeutung auf Ereignisse ausgeweitet werden, die sehr ungewöhnlich, außergewöhnlich oder unerwartet sind.

          Fwa ayioang apxay fìtxan Na'viru srung soli fte Sawtutet livätxayn lu parul nìngay.
          ,,Dass so viele Tiere den Na'vi geholfen haben, um die Himmelsmenschen zu besiegen, war ein wirkliches Wunder."

Ableitungen:

parulnga' (adj., pa.RUL.nga') ,,übernatürlich, wunderbar" (nfp)

parultsyìp (n., pa.RUL.tsyìp) ,,Begriff von Zuneigung für Kinder"

          Txon lefpom, ma parultsyìp. Hivahaw nìmwey.
          ,,Gute Nacht, mein(e) kleine(r) Liebe/Liebling. Schlaf gut."

Ein parul ist mehr als ungewöhnlich:

keltrrtrr (adj., kel.TRR.trr) ,,ungewöhnlich"

(Die Ableitung kommt natürlich von ke + letrrtrr.)

Es ist tatsächlich außergewöhnlich:

txankeltrrtrr (adj., TXAN.kel.TRR.trr) ,,außergewöhnlich"

nìtxankeltrrtrr (adj., nì.TXAN.kel.TRR.trr) ,,in außergewöhnlicher Weise, außergwöhnlicherweise"

          Oey 'eylan plltxe nìNa'vi na hufwe nìtxankeltrrtrr.
          ,,Mein Freund spricht Na'vi außergewöhnlich fließend."

Als nächstes einige Vokabeln, die auf neuen Wortstämmen beruhen:

hafyon (n., ha.FYON) ,,Weisheit"

Beachtet, dass hafyon mehr als nur tìomum ,,Wissen" ist; es deutet erwachsenes Urteilsvermögen an, das durch Erfahrung kommt.

Ableitungen:

lafyon (adj., la.FYON) ,,weise" (ofp)

Es kommt von le + hafyon, wobei sich *lehafyon über einen langen Zeitraum zu lafyon entwickelt hat.

hafyonga' (adj., ha.FYO.nga') ,,weise" (nfp)

(Hier wurde das n von hafyon vom ng des –nga' eingenommen.)

Ein weiser Anführer ist also eyktan lafyon, während weise Worte aylì'u ahafyonga' sind.

fkxara (n., FKXA.ra) ,,Stress, Überlastung, Belastung, Beanspruchung" (mentales oder emotionales Gefühl)'

          Krra oe ftxulì'u, pxìm 'efu fkxarat nìtxan.
          ,,Wenn ich eine Rede halte, empfinde ich oft viel Stress."

fkxaranga' (n., FKXA.ra.nga') ,,anstrengend, stressig, aufreibend"

          Ngeyä fpomtokxìri fìtìfkeytok afkxaranga' lu lehrrap.
          ,,Diese anstrengende Situation ist gefährlich für deine Gesundheit."

afpawng (n., a.FPAWNG) ,,Trauer, Kummer, Gram, Schmerz"

          Maw kxitx sempulä larmängu Peyralä afpawng txewluke.
          ,,Nach dem Tod ihres Vaters war Peyrals Trauer endlos."

afpawng si (vin.) ,,trauern, sich grämen, betrübt sein, Kummer bereiten"

keyn (vtr.) ,,herunternehmen, ablegen, absetzen, weglegen"

Keyn ist das Gegenteil von kxeltek ,,aufheben, hochheben, anheben, heben".

          Ngey tskoti kiveyn. Li yerik holifwo.
          ,,Nimm deinen Bogen herunter. Das Yerik ist bereits geflohen."

Einige Wörter mit einer Verbindung zu Feuer:

palon (vin., PA.lon, inf. 1,2) ,,brennen"

Wir haben bereits das transitive Verb für ,,brennen", nekx, gesehen, das in der Regel anzeigt, dass Feuer etwas anderes verbrennt oder verbraucht. Palon ist das intransitive ,,brennen":

          Txep ahì'i mì teptseng parmalon.
          ,,Ein kleines Feuer brannte in der Feuerstelle."

rem (n.) ,,Brennholz, Brennstoff, Brennmaterial"

          Na'viri lu fìutralä rìn rem letsranten.
          ,,Das Holz dieses Baumes ist ein wichtiger Brennstoff für die Na'vi."

tong (vtr.) ,,auslöschen, verlöschen, löschen"

          Mawkrra ngal txepit tolong tsun hivum.
          ,,Nachdem du das Feuer gelöscht hast, kannst du gehen."

Die Leute des Disney Themenparks fragten nach einigen Wörtern, um mit Kindern zu benutzen, die mit einer Ausmalaktivität mit Bundstiften beschäftigt sind. Als erstes brauchten sie bestimmte Wörter für rot und orange. Wie ihr wisst, decken die Na'vi-Wörter ean und tun den blau-grünen und rot-orangenen Bereich des Farbspektrums ab. Blau ist ta'lengean (,,Haut-ean") während grün rìkean (,,Blatt-ean") ist. Aber was ist mit rot und orange?

reypaytun (adj., REY.pay.tun) ,,rot" (,,Blut-tun")

(Als Erinnerung, obwohl die Na'vi blaue Haut haben, ist ihr Blut rot wie unseres.)

txeptun (adj., TXEP.tun) ,,orange" (,,Feuer-tun")

Was Bundstift angeht:

vultsyìp (n., VUL.tsyìp) ,,Stock" (eines Baumes)

'opinvultsyìp (n., 'O.pin.vul.tsyìp) ,,Bundstift"

Ein Bundstift ist wörtlich ein ,,Farbstock". 'Opinvultsyìp ist für ein Kind ein ganz schöner Brocken, aber glücklicherweise gibt es eine umgangssprachliche Verkürzung:

pinvul (n., PIN.vul) ,,Bundstift"

Hier ist ein sprachlicher Begriff, den ihr wie ich finde recht nützlich finden werdet:

srankehe (part., intj., sran.KE.he) ,,mehr oder weniger, etwas, ja und nein, ein bisschen, gewissermaßen"

Ihr kennt ja bereits das zusammengesetzte Wort aus srane + kehe, nämlich srake/srak. Srankehe kommt von der gleichen Quelle, aber hat eine ganz andere Verwendung. Es ist eine mehrdeutige Antwort auf eine ja/nein-Frage, wenn ihr euch nicht auf eine festlegen wollt – also wenn ihr ausweichen wollt. Ihr sagt als nicht ja, sagt aber auch nicht nein.

          A: Srake faysäfpìl lu pum ngey nìwotx?
               ,,Sind all diese Ideen deine eigenen?"
          B: Srankehe.
              ,,Mehr oder weniger."

In der Umgangssprache wird dieses Wort für gewöhnlich als srangkehe ausgesprochen, obwohl es nicht so geschrieben wird.

tì'ongokx (n., tì.'O.ngokx) ,,Geburt"

          Tì'ongokxìri ngeyä 'itanä seykxel sì nitram!
          ,,Glückwünsche zur Geburt deines Sohnes!"

Und schließlich noch ein paar Wörter aus meinem Rückstand von LEP Vorschlägen:

rìkxi (vin., rì.KXI, inf. 1,2) ,,zittern, schaudern, erschauern, frösteln"

Wie die LEP Mitglieder es beschreiben, ist ,,die Bedeutung dieses Verbs ,zittern' wie ein Blatt im Wind, oder ,schütteln' wie eine kräftige, bewusste Bewegung. Wenn es nicht bewusst ist, kann es am besten als eine schnelle, unkontrollierte Bewegung beschrieben werden, die durch Kälte oder intensive Emotion ausgelöst werden kann (d.h.: ,schaudern, frösteln')."

          Pori mesyokx rìkxi, ha ke tsayun yerikit tivakuk.
          ,,Seine Hände zittern, also wird er nicht in der Lage sein, das Yerik zu treffen."

          Ralu rìkxi krra srew, rì'ir si palukanur a lu alaksi fte spivä.
          ,,Ralu schüttelt sich während er tanzt, und imitiert einen Thanator, der bereit zum Sprung ist."

Die transitive Bedeutung von schütteln wird durch das Kausativ-Infix ‹eyk› erreicht:

          Reykìkxi utralti, zup mauti.
          ,,Wenn du den Baum schüttelst, wird die Frucht fallen." (D.h., Handlungen haben Konsequenzen)

Ableitung:

nìrìkxi (adv., nì.rì.KXI) ,,zitternd, schaudernd, fröstelnd; in zitternder/schaudernder/fröstelnder Weise"

kawkxan (adj., kaw.KXAN) ,,frei, nicht blockiert, ungehindert, unversperrt"

Das kommt von ke + 'aw + exkan ,,Barrikade, Hindernis".

          Nga tsun kivä set. Fya'o lu kawkxan.
          ,,Du kannst jetzt gehen. Der Weg ist frei."

Das soll es für Teil 1 gewesen sein. Teil 2 der Zama Lì'u Amip kommt bald.

Wie immer, lasst mich bitte wissen, falls ihr irgendwelche Tippfehler oder andere Patzer seht. Und noch einmal, Frohe Ostern, Frohes Passachfest und einen schönen Frühling ayngaru nìwotx!

Hayalovay!

ta Pawl


P.S. Entschuldigung an alle, deren Fragen und Kommentare ich noch nicht beantwortet habe. Das werde ich noch tun, sobald ich kann.





Im Kommentar zur Frage, was der Unterschied zwischen den hafyon-Wörtern und txantslusam ist, erklärt K. Pawl:

QuoteTxantslusam und lafyon sind sehr ähnlich und können in der Regel synonym verwendet werden. Die hafyon-Wörter haben jedoch ein bisschen mehr die Bedeutung von Weisheit, die mit Reife und dem Alter kommt. Auf jeden Fall ist das normale Wort für ,,Weisheit" hafyon, obwohl tìtxantslusam manchmal auftaucht.

Edit 06/v/2018

Auf die Frage von unsere EanaUnil, ob 'opinvultsyìp auch für einen normalen 'Stift' benutzt werden kann, erklärt K. Pawl:

QuoteKxì, ma EanaUnil.

Da 'opinvultsyìp)/pinvul das Wort ,,Farbe" beinhalten, möchte ich sie für Buntstifte oder Marker reservieren, die als ,,Farbstöcke" gesehen werden können. Ein Marker, im Gegensatz zu einem Buntstift, könnte, wie du vorgeschlagen hast, pinvul lefngap sein. (Die meisten Marker sind aus Metall, denke ich. Oder sind sie aus Plastik? hmm . . . )

Was die Zeichenutensilien wie Stifte, Bleistifte angeht, lasst sie uns pamrelvul, d.h. ,,Schreibstock". Ein Bleistift im Besonderen kann dann pamrelvul lerìn, ,,ein hölzerner Stock" sein. Aber das sind 5 Silben. In diesem Fall denk ich, ist ein Lehnwort gerechtfertigt: pensìl (von Englisch: pencil), besonders, da es so Na'viisch aussieht. :)

EanaUnil fragte darauf, ob man es auch als relvul abkürzen könne.

QuoteJa, ich denke, relvul ist OK. Ich war kurz davor zu sagen, es sollte nicht gekürzt werden, da relvul ein ,,Bildstock" wäre und ich tendiere dazu, einen Stift als Schreibinstrument zu betrachten, nicht zum Zeichnen. Aber das ist natürlich falsch: Leute malen die ganze Zeit Bilder mit Stiften. Außerdem ist pamrel ,,Geräuschbild" ist nur eine spezielle Art von rel. Also ist relvul in Ordnung. Guter Vorschlag!

Pamìrìk fragte, ob es auch ein Verb für ,,malen, ausmalen" gäbe:

QuoteNgeyä faylì'uri atìtstunwinga' seiyi oe irayo, ma Pamìrìk. :)

Ngaru tìyawr. Pinvulìri kemlì'u a tsun fko sivar lu weyn.

Pol relit woleyn fa pinvul.
,,Er malte ein Bild mit einem Bundstift."

Slä ,,ausmalen" lu keteng.

'opinsung (vtr., vin. 'O.pin.sung, inf. 3,3) ,,ausmalen, kolorieren" (wörtl.: ,,Farbe-hinzufügen")

'Evengìl fìrelit 'opinsolung fa pinvul areypaytun.
,,Das Kind malte dieses Bild mit einem roten Bundstift aus."

'Eveng 'opinsarmung mì fuk.
,,Das Kind malte in einem Buch."

Blue Elf fragte nach dem Unterschied zwischen yengwal und afpawng.

QuoteIrayo, ma B.E.

Eine gute Frage über yengwal und afpawng. Die zwei Wörter sind ähnlich und können manchmal synonym benutzt werden. Obwohl afpawng meist stärker ist. Yengwal drückt eine große Traurigkeit aus, ein Gefühl von Verlust und Reue. Afpawng ist die stärkste, intensivste Art von yengwal, das über einen kommt und das Leben durcheinander bringt.

Sloan payti nemfa txep ist sicherlich eine Art von tong. Aber tong ist eher allgemein. Man kann ein txep ton-en, indem man Erde darauf wirft, zum Beispiel, oder indem man es mit einem Stoff erstickt.