Na'viteri - Blog von Karyu Pawl - Übersetzung (06.06.2019)

Started by xMine, June 26, 2010, 04:03:45 PM

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Plumps

Und noch ein bißchen was zu tun, ma xMine ;)
Es gab einen 'kleinen' Zusatz von Frommer, den du evtl. noch mit anhängen könntest.





Und hier, der nächste Eintrag

Quote from: "Empfänglichkeit" und ZögernPosted on March 22, 2011 by Pawl
,,Empfänglichkeit"

Was ist das Equivalent im Na'vi für das deutsche -bar? D.h., wie sagt man, dass etwas fähig ist, die Handlung eines Verbs zu 'empfangen'? Das Beispiel an yom ,,essen", wie würde man sagen: ,,Dieses Tier ist essbar", d.h. kann gegessen werden?

Ein naheliegender Weg ist:

1. Tsun fko yivom fìioangit.
,,Man kann dieses Tier essen."

Aber es gibt einen anderen Weg:

2. Fìioang lu tsukyom.
,,Dieses Tier ist essbar / kann gegessen werden."

Hier wird das Präfix tsuk- (eine Zusammenziehung aus tsun + fko; keine Verbindung zu tsuksìm) an die WURZEL des Verbs gesetzt, um ein Adjektiv zu bilden. Also, z.B. kann man Dinge sagen wie:

3. Tsukyoma ioang lu lesar.
,,Ein essbares Tier ist nützlich."

Beachtet, dass die Betonung auf der Wurzel [des Verbs] ist, nicht auf dem Präfix: tsuk-YOM.

Für die Verneinung stellt sich ke- vor tsuk-: ketsuktswa' ,,unvergesslich."

Tsuk- ist weitgehend produktiv, erheblich mehr als im Deutschen. Zum einen kann man es an nahezu jedes transitive Verb hängen: tsukrun ,,auffindbar," tsuktxula ,,konstruierbar, 'baubar'," tsukfrrfen ,,besuchbar", tsuktaron ,,jagbar," usw.

Zusätzlich kann man tsuk- oft auch an intransitive Verben hängen:

4. Fìtseng lu tsuktsurokx.
,,Man kann hier ausruhen. / Es ist möglich, sich hier auszuruhen. / Dieser Ort ist 'ausruhbar'."

5. Lu na'rìng tsukhahaw.
,,Man kann im Wald schlafen. / Es ist möglich, im Wald zu schlafen. / Der Wald ist 'schlafbar'."


Zögern

Soweit ich weiß, haben alle gesprochenen Sprache mì 'Rrta Worte oder Töne, die anzeigen, dass der Sprecher zögert, pausiert, Zeit schindet, usw. Im Deutschen haben wir ,,ähm", ,,joar", ,,tja" und für einige Leute ,,quasi", ,,also", ,,weißt du". Na'vi ist da keine Ausnahme.

Der Na'vi ,,Verzögerungs-Anzeiger" beim Sprechen ist ìì. Ungewöhnlicherweise, wird er mit einem doppelten Vokal geschrieben. (Da es kein eigenständiges Wort ist, ähnlich wie ,,ähm" im Deutschen, kann es phonotaktische Einschränkungen der Sprache missachten, genau wie sprachliche Ausdrücke wie oìsss und saa es machen.) Es wird wie ein lang angehaltenes ì ausgesprochen.

6. Lu oeru . . . ìì . . . tìngäzìk ahì'i.
,,Ich habe . . . ähm . . . ein kleines Problem."

[Achtung: Wenn ihr ein Nimmersatt für Bestrafung seid, so habe ich ein paar weitere Erklärungen über die Fallmarkierung mit Modalverben an das Ende des letzten Beitrages angehängt.]


edit: Bsp. tsukftang > tsukrun geändert

xMine

Quote
Yafkeykìri plltxe frapo . . . Alle reden über das Wetter . . .

Hier ist der Erste von mehreren Posts zum Thema Wetter. Danke ans Vokabel Komitee für einige tolle Ideen!

Fangen wir mit dem Thema unserer Diskussion an:

yafkeyk (n.: YA.fkeyk) 'Wetter'

Um die Herleitung dieses Wortes zu erklären, bedarf es etwas mehr:

fkeytok (v. intr.: FKEY.tok, infixes 2, 2) 'existieren'

Ngal fwerew a tute ke fkeytok.
'Die Person, die du suchst, existiert nicht.'

(Fkeytok kommt von kifkeyti tok, 'In der Welt sein'.)

Abgeleitet von:

tìfkeytok (n.) 'Zustand, Situation, Beschaffenheit'

Tìfkeytok lefkrr lehrrap lu nìtxan.
'Die aktuelle Lage ist sehr gefährlich.'

Kilvanä tìfkeytok lu fyape fìtrr?
'Wie ist der Zustand des Flusses heute?'

Nun wurden Sätze wie kilvanä tìfkeytok häufig gebraucht, sodass sich schließlich kürzere Formen entwickelt haben, wie kilvanfkeyk 'Zustand des Flusses'. Auch wenn der Satz oberhalb absolut korrekt ist, ist es im heutigen Na'vi üblicher, es so zu sagen:

Kilvanfkeyk lu fyape fìtrr?
'Wie ist der Zusatdn des Flusses heute?'

Auf diese Weise hat sich ein neues Suffix gebildet: -fkeyk. Dieses Suffix hat viele Einsatzgebiete, zum Beispiel:

Sawtuteri ronsemfkeykit ke tsun kawtu tslivam.
'Niemand kann den Geisteszustand der Himmelsmenschen verstehen.'

Einige der sehr gebräuclichen -fkeyk Wörter mit speziellen Bedeutungen haben es in den Wortschatz geschafft, wie eben zum Beispiel yafkeyk, das mal soviel bedeutete wie 'Der Zustand der Atmosphäre', aber nun eben 'Wetter' bedeutet.

Um nach dem Wetter zu fragen, verwendet man za'u:

Yafkeyk za'u fyape? / Yafkeyk za'u pefya? Usw.
'Wie ist das Wetter?'

(Notiz: Seit euch sicher, dass ihr die Betonung von fyape und pefya richtig macht: FYA.pe und pe.FYA)

In umgangsprachlichen Konversationen kann man das za'u auch weglassen:

Yafkeyk pefya?
'Wie ist das Wetter?'

Um hierauf zu antworten, teilt Na'vi Wetter in mehrere Kategorien. Dieser Post wird die erste Besprechen: Niederschlag.

A. Niederschlag

Wenn Dinge vom Himmel fallen, benutzt man in Na'vi natürlich das verb zup 'fallen':

Zerup tompa.
Es regnet.

Hier nun einige andere Arten von Niederschlag:

tompameyp (n.: tom.pa.MEYP) 'Nieselregen'  [Kommt von tompa ameyp 'Schwacher Regen']

tskxaytsyìp (n.: TSKXAY.tsyìp) 'Hagel'  [Kommt von tskxepay + tsyìp (Diminutiv): 'kleines Eis']

Anmerkung: tskxepay (n.: TSKXE.pay) 'Eis'  (Wörtlich: Steinwasser)

herwì (n.: HER.wì) 'Schnee'

tomperwì (n.: TOM.per.wì) 'Graupel, Schneeregen'  [Kommt von tompa + herwì]

Beispiel:

Herwì zereiup fìtrro nìwotx!
'Es hat den ganzen Tag lang geschneit!' (Das könnte zB ein Skifahrer sagen)

Wenn der Niederschlag schlecht ist, könnt ihr das Verb 'eko 'Angriff' benutzen.

Fìrewon tompameyp zarmup, slä set 'ìmeko nìtxan nang!
'Es hat heute morgen genieselt, aber nun hat es wirklich angefangen, herunter zu kommen!'

Ähnliche Wörter:

txanfwerwì (n.: txan.FWER.wì) 'Schneesturm'  [Kommt von txan + hufwe + herwì 'Viel Schnee (und) Wind']
hermeyp (n.: her.MEYP) 'Schneegestöber, leichter Schneeschauer'
hertxayo (n:. HER.txa.yo) 'Schneedecke'
ìlva (n. ÌL.va) 'Flocke, Tropfen, Span/Splitter'  Anmerkung: Wenn dieses Wort mit einem anderen kombiniert wird, fällt das l weg:
txepìva (n. TXE.pì.va) 'Asche, Schlacke'  (Nicht zu verwechseln mit txepvi 'Funke')
herwìva (n. HER.wì.va) 'Schneeflocke'
payìva (n. PAY.ì.va) 'Wassertropfen'
tompìva (n. TOM.pì.va) 'Regentropfen'

Und nun wisst ihr, was das bedeutet: Oeri aysompìva sìn re'o var zivup.

Beim nächsten Mal: ,,Beständige" Wetterbezeichnungen, inklusive Temperatur.

Hayalovay, ma eylan.

P.S. — Ich muss noch auf einige Kommentare im vorherigen Post antworten. Zaya'u ye'rìn.

AP Nova

QuoteNgal fwerew a tute ke fkeytok.
'Die Person, die du anschaust, existiert nicht.'
"Die Person, die du suchst, existiert nicht" ;)

Ansonsten teilweise nützliche Wörter, auch wenn es meiner Meinung nach ein wenig zu viel für verschiedene Niederschlagsarten sind, da wären andere Wörter erst einmal wichtiger.

xMine

Quote from: AP Nova on April 01, 2011, 11:27:59 AM
QuoteNgal fwerew a tute ke fkeytok.
'Die Person, die du anschaust, existiert nicht.'
"Die Person, die du suchst, existiert nicht" ;)

Tütütüüüü.... Logisch.


xMine

Quote
'A'awa Lì'fyavi Amip — Ein paar neue Wörter

1. Wochen und Monate

Wie ihr wisst, heißen die Tage der 'Rrta Woche so:

Trrmuve Montag
Trrpxeyve Dienstag
Trrtsìve Mittwoch
Trrmrrve Donnerstag
Trrpuve Freitag
Trrkive Samstag
Trr'awve Sonntag

Aber was ist mit der ,,Woche" selber und den verwandten Wörtern? Dazu einige nützliche Wörter:

kintrr (n., KIN.trr) '(7-Tages) Woche'

mrrtrr (n., MRR.trr) '5 Tage Arbeitswoche'

muntrr (n., MUN.trr) 'Wochenende'

Verwechselt aber nicht muntrr mit mesrr, welches einfach '(Alle) zwei Tage' bedeutet.

Genau wie trrnehmen diese Wörter auch fì-, -am und -ay mit den bekannten Bedeutungen an:

fìkintrr 'Diese (aktuelle) Woche'
kintrram 'Letzte Woche'
kintrray 'Nächste Woche'

fìmuntrr 'Dieses (aktuelle) Wochenende'
muntrram 'Letztes Wochenende'
muntrray 'Nächstes Wochenende'

Das Wort für ,,Monat" ist:

vospxì (n., vo.SPXÌ) 'Monat'

Das Wort ist hergeleitet von dem Satz vosìpxì zìsìtä 'ein zwölftel des Jahres'. Und natürlich gibt es auch diese Formen:

fìvospxì 'Dieser Monat'
vospxìam 'Letzter Monat'
vospxìay 'Nächster Monat'

Wie aber sind nun die Namen der Monate? Das heben wir uns für ein anderes Mal auf. Aber denkt daran, dass alle diese kalendarischen Ausdrücke die Situation auf der Erde widerspiegeln; Sie werden von den Na'vi benutzt, wenn sie über die Sawtute-Zeit reden müssen oder wollen (Und natürlich werden diese Ausdrücke auch von uns hier auf der 'Rrtamì). Die Zeiten auf Pandora müssen hingegen noch weiter untersucht werden.

2. Müssen und sollen

Wie ihr bereits wisst, funktionieren zene 'müssen' und zenke 'nicht dürfen' so:

Nga zene kivä. or Zene nga kivä.
'Du musst gehen.'

Nga zenke kivä. or Zenke nga kivä.
'Du darfst nicht gehen.'

Nga ke zene kivä. or Ke zene nga kivä.
'Es ist nicht nötig, dass du gehst.'

(Man kann diese Wörter auch nicht eine Person gerichtet verwenden: Zene kivä 'Ich/Du/Sie/Man/usw. müssen gehen. ODER: Es ist nötig zu gehen.' Beachtet auch die Mischform: Ngari zene kivä. Wörtlich 'Für dich ist es nötig zu gehen.' Viele Wege führen nach Rom, auch in Na'vi! Ich frage mich, ob jemand ein pandoranisches Equivalent dafür findet...)

'Sollte' funktioniert hingegen ein wenig anders. Das Wort ist:

sweylu (v., SWEY.lu) 'sollen'

Dieses Wort hat sich aus dem Wort swey lu, das sich zu einem Wort verschmolzen hat, das wie eine Art modales Hilfsverb fungiert ... ein quasi-Hilfsverb wenn ihr so wollt (Oeru txoa livu).

Die Syntax hängt davon ab, ob 'sollen' sich auf etwas bezieht, das noch nicht passiert ist (Die gewöhnlichere Form), oder auf etwas, das bereits passierte. Für das Erstere benutzt man txo 'Falls' mit dem -iv- Infix:

Sweylu txo nga kivä. ODER Nga sweylu txo kivä.
'Du solltest gehen.'

Sweylu txo nga ke kivä. ODER Nga sweylu txo ke kivä.
'Du solltest nicht gehen.'

(Andere Wortstellungen sind natürlich auch möglich. Zum Beispiel Swey txo ke kivä nga. Und dann gibt es noch die inpersonelle Form: Sweylu txo kivä 'Ich/Du/Sie/Man/usw. sollten gehen'.)

Für etwas, das bereits passiert ist, benutzt fwa (= fi'u a) oder tsawa (= rsa'u a) in der einfachen Vergangenheitsform oder dem Perfekt indikativ (Also ohne Konjunktiv):

Sweylu fwa nga kolä.
'Du hättest gehen sollen.'

Slä nari si! Dies ist nicht die häufigste Verwendung vom deutschen 'solltest haben' – d.h., die kontrafaktische Form wie in ,,Du hättest gehen sollen, aber du bist nicht, ma skxawng!", sondern viel mehr wie ,,Du bist gegangen, und es war faktisch die richtige Sache". Beispiel:

Tsenu: Spaw oe, fwa po kolä längu kxeyey.
'Ich glaube, dass es ein Fehler war, dass er gegangen ist.'

Kamun: Kehe, kehe! Sweylu fwa po kolä!
'Nein, Nein! Er musste gehen!'

(Anmerkung: Tsenus Satz oberhalb ist umgangssprachlich. Eine formellere Version wäre gewesen: Spängaw oel futa fwa po kolä lu kxeyey.)

So, wie sagt man nun ,,sollte haben" im kontrafaktischen Sinn? Zene maweypivey, ma eylan. Ich arbeite bereits an einem Beitrag dazu...

Eine Sache noch, bevor wir dieses Thema verlassen:

Im englischen wie auch in einigen anderen Sprachen haben sich für Wörter wie ,,sollen" und ,,müssen" auch andere Bedeutungen entwickelt. Zusätzlich zu der eigentlichen Bedeutung von Obligation, richtig und falsch, besser und schlechter und so weiter (die ursprüngliche Bedeutung), gibt es auch Bedeutungen, die Wahrscheinlichkeiten und vieles andere ausdrücken (Die epistemische Bedeutung). Ein Beispiel von Letzteren ist ,,Er ist auf dem Weg. Er sollte hier jeden Moment eintreffen". Als anderes Beispiel nehmen wir den Satz ,,Du must ein Arzt sein", der die ursprüngliche wie auch die epistemische Bedeutung haben kann:

Ursprüngliche Bedeutung: ,,Sohn, dein Urgroßvater war ein Arzt, dein Großvater war ein Arzt, und ich bin auch ein Arzt. Das ist eine Familientradition bei uns. Ob du es magst oder nicht, ich befürchte, dass du keine Wahl hast. Du musst auch ein Arzt werden."

Epistemische Bedeutung: ,,Ich sehe, dass du einen weißen Mantel trägst, du hast ein Stetoskop um deinen Hals und ein Verschreibungsheft in deiner Tasche. Hmmm ... Du musst ein Arzt sein!"

Der Sinn hinter alle diesem ist, dass Na'vi keine epistemische Interpretation von zene und sweylu zulässt. Nur die ursprüngliche Bedeutung. Wenn ihr aber die epistemische Bedeutung ausdrücken wollt, müsst ihr Wahrscheinlichkeitswörter wie skxakep benutzen.

Und schließlich, danke an das Vokabel Komitee für:

3. ye (adj.) 'zufrieden,  gesättigt, ,,voll"'

Dies ist ein Adjektiv der Gefühle, also wird es mit 'efu 'fühlen' in der gleichen Weise verwendet, wie keftxo, nitram, ohakx, väng, usw.

Tsaria fkol pole'un futa Loak slu taronyu, sempul 'efu ye.
'Vater ist sehr glücklich, dass entschieden wurde, dass Loak ein Jäger werden wird.'

Ngeyä tìkangkemìri 'efeiu oe ye nìtxan. Seysonìltsan!
'Ich bin sehr zufrieden mit deiner Arbeit. Gut gemacht!'

Noch einige neue Wörter:

hasey si (v., ha.SEY si) 'etw. vollenden, etw. zu einem Ende bringen'

Nì'i'a po tsatìkangkemvir hasey soli.
'Sie hat endlich das Projekt zu Ende gebracht.'

seysonìltsan (sey.so.nìl.TSAN) 'Gut gemacht!' (Ein Gesprächsausdruck, hergeleitet von hasey soli nìltsan)

Hier zwei Herleitungen:

yehakx (adj., YE.hakx) 'gesättigt sein (von Hunger), ,,voller Magen"'

yeväng (adj, YE.väng) 'gesättigt sein (von Durst)'

Srekrr 'amefu väng, set yeväng.
'Vorher war ich durstig; Nun wurde mein Durst getilgt.'

Tsenu:
Srake yehakx? 'Hast du genug zu essen bekommen?'
Kamun:

(a) Stum. 'Fast (Was gibt's als Nachtisch?)'
(b) Ye. Tsun tivam. 'Ja, das wird genug sein.'
(c) Nìtxan! 'Sehr! Ich bin recht voll.'
(d) Nìhaawwwng. 'Oooh. Ich hab zu viel gegessen.'

Bald kommen auch neue Wörter zum Thema Wetter ... Hayalovay!

Edit 5. April: Ein benötigtes fwa zu Spängaw oel futa fwa po kolä lu kxeyey hinzugefügt. Korrigierte die Schreibweise von zìsìtä.

Mich würde es irgendwie eher freuen, wenn wir auch mal Wörter hätten für die Zeit auf Pandora. Zugegeben würde sie
uns wenig bringen im Endeffekt, dennoch wäre es gewissermaßen logischer. Immerhin gibt es wenig Gründe, dass ein Tag
auf Pandora genau 24 Stunden hat, dass die Na'vi eine 7 Tage Woche haben (Oder ihre Tage überhaupt so einteilen) oder gar 12 Monate
im Jahr.
Dennoch sind die Wörter da oben für uns bei weitem praktischer ;)

xMine

Quote
Ein kleines Puzzle

Kaltxì, ma frapo

Wie ihr vielleicht wisst, halte ich diesen Samstag auf der  Southern California Undergraduate Linguistics Conference an der UCLA eine Rede. Da die Hörerschaft größtenteils aus Studenten der Linguistik bestehen werden, dachte ich mir, dass ich mir die Freiheit nehme meine Standardpräsentation um ein wenig Na'vi Grammatik erweitern werde. Einer der Beispielsätze, die ich vermutlich diskutieren werde, ist dieser einfache hier:

Sempulìl ngeyä wutsot yolom.

Also meine Frage an euch ist nun: Warum habe ich diesen Satz gewählt, und was macht ihn Besonders?


Das muss der bisher kürzeste Beitrag unseres Karyus sein :D

Plumps

Neuer Blog-Eintrag.

Quote from: Wetter, Teil 2 und ein bisschen mehr Posted on March 5, 2011 by Pawl
Kaltxì nìmun, ma oeyä eylan

Nach einem unerwartet hecktischen Monat freut es mich, zurückzusein und euch mehr der exzellenten Vorschläge des Vokabular-Komitees zu präsentieren und zu besprechen. Die Mitglieder haben mir mittlerweile eine Menge Denkanstöße gegeben; in den nächsten paar Wochen werde ich so viele Entscheidungshilfen herausgeben wie ich kann.

Wetterausdrücke (Fortsetzung)

A. Luft und Himmel: ,,stabile Zustände"

Na'vi unterscheidet zwischen Wetterzuständen, die man fühlen und solchen, die man sehen kann. Für ersteres, benutzen wir die Schablone Ya lu ______ (man fühlt die Luft), für letzteres Taw lu ______ (man sieht den Himmel).

Im Einzelnen, Temperatur:

somwew (n.: som.WEW) ,,Temperatur"

(Vergleiche hìmtxan ,,Menge", holpxay ,,Nummer", tsawlhì' ,,Größe", ngimpup* ,,Länge, Strecke". Beachtet übrigens, dass die Betonung bei jedem dieser Fälle auf der zweiten Silbe ist.)

*pup (adj.) ,,kurz" (physische Länge)

*ngimpup (n.: ngim.PUP) ,,Länge, Strecke"

pesomwew/somwewpe ,,welche Temperatur?" (Die zweite Variante hier ist die geläufigere Form: som.WEW.pe.)

Um nach der Temperatur zu fragen, sagt man einfach:

         Yari somwewpe?
         ,,Wie ist die Temperatur?" {dt. eher: ,,wie warm/kalt ist es?"}

Beachtet, dass man auch nach der Temperatur von anderen Dingen als der Luft fragen kann:

         Payri somwewpe?
         ,,Wie ist die Wassertemperatur?" (vielleicht vor dem Schwimmen gefragt)

Die Antwort zu Yari somwewpe ist, wie erwähnt, Ya lu ______. Hier sind ein paar Temperaturwörter, die die Lücke schließen können, von sehr heiß zu sehr kalt. Einige dieser Adjektive sind neu; andere kennt ihr bereits.

txawew (TXA.wew) ,,sehr kalt, eisig, eiskalt"
wew ,,kalt"
wur ,,kühl"
tsyafe ( TSYA.fe) ,,mild, gemäßigt, angenehm"
sang ,,warm"
som ,,heiß"
txasom (TXA.som) ,,sehr heiß"

Für das Erscheinugsbild des Himmels ist die Frage:

         Tawri fyape (or: pefya)?
         ,,Wie ist der Himmel?"

Die Antwort ist, Taw lu ______. Adjektive, die in die Lücke kommen können, beinhalten:

leyapay (le.YA.pay) ,,neblig, diesig"
lepwopx (lep.WOPX) ,,bewölkt"
lepwopx nìhol ,,leicht bewölkt, nur einige Wolken"
lepwopx nìpxay ,,stark bewölkt, viele Wolken"
piak ,,keine Wolken, wolkenlos" (Dies ist außerdem das gewöhnliche Wort für ,,offen, geöffnet".)
tstu ,,wolkenverhangen, bedeckt" (Dies ist außerdem das gewöhnliche Wort für ,,zu, geschlossen".)

Das Wort für ,,feucht" braucht ein wenig Erklärung:

paynga' (adj.: PAY.nga') ,,feucht, feuchtkalt, klamm"

In dieser Zusammensetzung ist das zweite Element das transitive Verb nga' ,,enthalten, beinhalten, umfassen":

         Na'rìngìl nga' pxaya ioangit.
         ,,Der Wald enthält viele Tiere."

Hier fungiert nga' allerdings als ein ableitendes Suffix, das ein Nomen in ein verwandtes Adjektiv verwandelt, mit der groben Bedeutung ,,das Nomen enthaltend" {oder: 'Nomen-haltig'}. Beispiele:

paynga' (PAY.nga') ,,Wasser enthaltend" = ,,feucht, feuchtkalt, klamm"
meuianga' (me.U.i.a.nga') ,,Ehre enthaltend" = ,,ehrenhaft, ehrenwert"
txumnga' (TXUM.nga') ,,Gift enthaltend" = ,,giftig, gifthaltig"

Beachtet, dass -nga' als Adjektivbilder seltener ist als le-. Es ist nicht völlig produktiv, was bedeutet, dass man nicht einfach eigene -nga' Wörter kreieren kann: man muss sie im Wörterbuch finden. Und manchmal existieren die le- und -nga' Formen Seite an Seite mit geringen unterschiedlichen Bedeutungen. Zum Beispiel:

'akra (n.: 'AK.ra) ,,Boden, Erdboden, Ackerboden" (auf dem Pflanzen wachsen können)

'akra apaynga' ,,feuchter Boden"

'akra lepay ,,wässriger, durchtränkter Boden"

B. Wind

Na'vi benutzt tìran ,,wandern, gehen" und tul ,,rennen, laufen" mit hufwe ,,Wind", um eine Abstufung von Windstärke anzuzeigen:

         Tìran hufwe.
         ,,eine leichte Brise (aber angenehm)."

         Hufwetsyìp lefpom tarmìran.
         ,,Ein angenehmes kleines Lüftchen wehte."

         Tul hufwe nìwin.
         ,,Es ist sehr windig."

Es gibt noch mehr über das Wetter zu sagen, aber das wird auf ein anderes Mal warten müssen.

Einige verschiedene Vokabeln

Drei nützliche Adverbien:

nìlam ,,anscheinend, offensichtlich, offenbar"

nìli ,,im Voraus"

nìfrakrr (nì.FRA.krr) ,,wie immer"

         Poan yawne latsu poeru nìlam.
         ,,Offensichtlich liebt sie ihn."

         Ngeyä stxeliri alor oe new ngaru pivlltxe san irayo sìk nìli. Ke lu oer am'a*, tsa'u polähem a krr, sunu oeru nìtxan.
         ,,Ich will dir im Voraus für das schöne Geschenk danken. Ich zweifle nicht, dass ich mich, wenn es ankommt, sehr darüber freuen werde."

*am'a (n.: am.'A) ,,Zweifel, Bedenken"

         Nìfrakrr fol 'olem a wutso ftxìvä' lu nìngay.
         ,,Wie immer schmeckte das Essen, das sie gekocht hatten, schrecklich."

Es wird noch vieles kommen, aber für jetzt sage ich erst einmal hayalovay.



AP Nova

Ma Plumps,

tsun piveng uti a lolatem mì zusawkrr srake? Ke new oe tivìng nari 'upxareru nìwotx nì'aw fte tsive'a futa ke lu kea tìlatem lì'fyayä ki nì'aw kxeyeyä.


xMine

Quote
Ein paar vermischte Vokabeln
Hier nun der nächste Teil der Serie, der stark auf den exzellenten Vorschlägen des Vokabel Komitee basiert (Die meisten Beispiele und viel von den Diskussionen weiter unten sind fast direkt aus den Vorlagen übernommen worden).

may' (vtr.) 'versuchen, ausprobieren, beurteilen, bewerten'

[Ich war von der detaillierten Beschreibung von diesem Verb, das vom Komitee stammt, beeindruckt, sodass die Diskussion im Prinzip wörtlich übernommen wurde.]

Das Verb may' bedeutet 'ausprobieren, probieren, an etw. riechen, blicken' – Einfach gesagt also etwas schnell mit allen Sinnen zu beurteilen. [Das ,,Modell der Sinne" kommt in einem späteren Beitrag.]

Zusätzlich umfasst may' nicht nur die sensorische Bedeutung, sondern beinhaltet auch die Bedeutungen von 'bewerten, anprobieren, ausprobieren'. Man könnte zum Beispiel einen neuen Bogen may'-en, etwas neues zum Anziehen, eine unbekannte pa'li, einen neu-gelernten Tanzschritt ... Im Großem und Ganzen kann man es wie das Deutsche ,,versuchen" verwenden, nicht aber als Synonym für ,,probieren". Die Ermahnung Mivay' oder May' ko steht dabei für ,,Versuchs doch mal!".

Weiter kann may' auch als modales Verb benutzt werden – Aber wie es sich von fmi unterscheidet bedarf wohl einer kleinen Erklärung. Fmi bedeutet so viel wie ,,ausprobieren", man versucht also, die besagte Aktion auszuführen. May' bezieht sich eher auf die Erfahrung, die man beim ausführen einer Tätigkeit hat.
Nehmen wir mal den Satz: Ich habe versucht, zum Arzt zu gehen.

Nun könnte man damit zwei Sachen gemeint haben:
1. Man hat versucht zum Arzt zu gelangen, es aber aus einem Grund nicht geschafft.
2. Man ist zwar zum Arzt gegangen, aber der hat auch keine Ahnung, was mit einem nicht stimmt.

Vergleicht nun diese beiden Sätze:

Fmi mivakto pa'lit!
'Versuch mal, das Schreckenspferd zu reiten! (Ich wette, dass du das kannst!)'

May' mivakto pa'lit!
'Probier mal, ein Schreckenspferd zu reiten! (Vielleicht wird dir das besser gefallen, als ein Ikran zu reiten.)'

Gewinnen und verlieren

yora' (vtr., yo.RA' – inf. 1,2) 'gewinnen'
snaytx (vtr.) 'verlieren'

Yìmora' Tsu'teyìl uvanit.
'Tsu'tey hat gerade das Spiel gewonnen.'

Ayoe snolaytx fìtrr taluna oel rumit tolungzup.
'Wir haben heute verloren, weil ich den Ball fallen gelassen habe.'

Ableitungen:

tìyora' (n.) 'Sieg, ein Gewinn'
tìsnaytx (n.) 'Verlust'

Achtung: tatep und snaytx haben verschiedene Bedeutungen: tatep bedeutet verlieren im Sinne von ,,nicht länger haben".

Tìkan tawnatep!
'Ziel verloren!' (Zitat aus einen der Videospielen.)

'otxang (n.: 'o.TXANG) 'Musikinstrument (allgemeine Bezeichnung)'

Pam fì'otxangä sunu oer nìngay.
'Ich mag sehr den Klang von diesem Instrument.'

Für den Ausdruck von ,,ein Instrument spielen" benutzen wir einfach pamtseo si fa 'otxang:

Peotxangfa nga pamtseo si?
'Welches Instrument spielst du?'

Pamtseo si fa i'en.
'Ich spiele das i'en.'

skxir (n.) 'Wunde'

Oeri skxir a mì syokx tìsraw sengi.
'Die Wunde auf meiner Hand tut weh.'

Zene nga yivur pxìm fìskxirit.
'Du musst die Wunde regelmäßig säubern.'

Ableitungen:

leskxir (adj.) 'verwundet'
skxir si (vin.) 'jmdn. verwunden, verletzen'
skxirtsyìp (n.) 'Schnitt, Prellung, kleinere Wunde'

Taronyu yerikur skxir soli.
'Der Jäger hat den Yerik verwundet.'

sloan (vtr., slo.AN – inf. 1,2) 'schütten, eingießen'

Rutxe slivoan ngal payit oefpi; 'efu väng nìtxan.
'Bitte gebt mir etwas Wasser; Ich bin sehr durstig.'


emrey (vin., em.REY – inf. 2,2) '(etwas lebensbedrohliches) überleben'

Tsawla palulukanìl oeti 'ìlmeko a krr, Nawma Sa'nok lrrtok seiyi ulte oe emroley.
'Die Große Mutter hat auf mich aufgepasst, als dieser große Thanator mich angriff und ich überlebte.'

Ableitungen:

temrey (n.)  'Überleben (in Angesicht der Gefahr)'
lemrey (adj.) 'überleben (zum Beispiel bei einer Gruppe, von der einige gestorben sind)'
nemrey (adv.) 'in einer Art, als wäre das eigene Leben in Gefahr'

Fwampopä temrey tsatsengmì ngäzìk lu nìwotx.
'Es ist sehr schwer für einen Tapirus hier zu überleben.'

Maw fwa fkol Kelutralit skola'a, lemreya hapxìtu tsasoaiä* txolula mipa kelkuti mì tayo.
'Nachdem der Heimatbaum zerstört wurde, bauten die überlebenden Mitglieder der Familie ein neues Zuhause in der Prärie.'

*Der Genitiv von Nomen, die auf -ia Enden, ist einfach -iä: soaiasoaiä.

Nemrey kann auch als alleiniger Ausdruck benutzt werden:

A. Sawtute pìyähängem! Tul ko!
'Die Himmelsmenschen kommen gleich! Lauf!'

B. *gähn* Kempe leren?
'Was ist denn los?'

A. *grummel* Nemfa na'rìng, ma skxawngtsyìp! Kä li!
'In den Wald du Idiot [den ich aber mag]! Hau rein!'

B. Slä ...
'Aber ...'

A. NEMREEEY!!!
'ALS WÜRDE DEIN LEBEN DAVON ABHÄNGEN!!! (Lauf um dein Leben!)'

wawe (n., wa.WE) 'Bedeutung, Wichtigkeit, Signifikanz'

Ral und wawe bedeuten beide 'Bedeutung', aber beide in unterschiedlichen Sinn. Ral bezieht sich auf die Bedeutung im logischen oder wörtlichen Sinne:

Ralit faylì'uä oel ke tslivam.
'Ich verstehe die Bedeutung dieser Worte nicht. (Ich kann den Satz nicht übersetzen.)'

Wawe bezeiht sich wiederum auf die Bedeutung oder Relevanz im emotionalen Sinne:

Waweti faylì'uä oel ke tslivam.
'Ich verstehe die Bedeutung dieser Worte nicht. (Ich weiß nicht, warum sie wichtig sind.)'

Ngari wawe fìvurä lu 'upe?
'Wie wichtig ist dir diese Geschichte?'

Waweti ke tsun fko ralpiveng.
'Man kann wawe nicht mit Worten beschreiben.'

Ableitungen:

txanwawe (adj., txan.wa.WE) 'persöhnlich bedeutsam, relevant'

Nari si!  Tsatsko lu spuwin ulte ke lu mi txur, slä oeri txanwawe leiu. Lu stxeli a sempulta.
'Pass auf! Dieser Bogen ist alt und nicht mehr stark, aber er bedeutet mir viel. Es war ein Geschenk von meinem Vater.'

nìwawe (adv.) 'bedeutsam, relevant'

Tsatxon ayutraläo krr a pol oeti nolìn nìwawe, olomeium oel fa keyrel futa lu yawne oe poru.
'Die Nacht unter den Bäumen, als sie mich bedeutungsvoll ansah, wusste ich aufgrund ihres Gesichtsausdruck, dass sie mich liebt.'

keyrel (n., KEY.rel) 'Gesichtsausdruck'

Nìfrakrr ma oeyä eylan, txo kxeyeyti ayngal tsive'a, rutxe oeru piveng!

Hayalovay.


Die Idee, wer auch immer sie hatte, mit dem Vokabel Komitee war wohl einer der besten Ideen der ganzen Community :D

AP Nova

QuoteTìkan tawnatep!
'Ziel verloren!' (Zitat aus einen der Videospielen.)
Wie kann das offiziell sein? Alles, was man bisher über "<awn>" und "<us>" gehört hatte, spricht sich klar gegen diese Verwendung aus. Ich war auf dem Stand, dass diese beiden Infixe nur in Verbindung mit einer attributiven Verbindung zu einem Nomen vorkommen, also zum Beispiel "Tìkan atawnatep" "Verlorenes Ziel". Fehlt im Zitat eventuell nur ein "lu" und diese Wörter darf man nun doch wie jedes andere Adjektiv auch verwenden, wie ich es ursprünglich dachte? Ansonsten müsste es meiner Meinung nach in Richtung "Tìkanit tolatep" (alternativ mit einem anderen Vergangenheitsinfix in "tatep") gehen.

QuoteRalit faylì'uä oel ke tslivam.
Wo kommt da der Subjunktiv her? Praktisch ersatzweise für "<ats>", um zu zeigen, dass er es nur eventuell nicht versteht?

Plumps

Quote from: AP Nova on May 26, 2011, 01:49:10 PM
QuoteTìkan tawnatep!
'Ziel verloren!' (Zitat aus einen der Videospielen.)
Wie kann das offiziell sein? Alles, was man bisher über "<awn>" und "<us>" gehört hatte, spricht sich klar gegen diese Verwendung aus. Ich war auf dem Stand, dass diese beiden Infixe nur in Verbindung mit einer attributiven Verbindung zu einem Nomen vorkommen, also zum Beispiel "Tìkan atawnatep" "Verlorenes Ziel". Fehlt im Zitat eventuell nur ein "lu" und diese Wörter darf man nun doch wie jedes andere Adjektiv auch verwenden, wie ich es ursprünglich dachte? Ansonsten müsste es meiner Meinung nach in Richtung "Tìkanit tolatep" (alternativ mit einem anderen Vergangenheitsinfix in "tatep") gehen.
Ma Nova, keine Panik ;)
Du hast natürlich Recht. Die Erklärung ist hier zu finden: Es ist eine andere Sprachebene – verkürzter und verknappter Militärjargon, ebenso wie es im Englischen oder Deutschen auch der Fall ist.
Du hast Recht, richtig wäre: Tìkan atawnatep oder Tìkanit oel tolatep


Quote from: AP Nova on May 26, 2011, 01:49:10 PM
QuoteRalit faylì'uä oel ke tslivam.
Wo kommt da der Subjunktiv her? Praktisch ersatzweise für "<ats>", um zu zeigen, dass er es nur eventuell nicht versteht?
Das habe ich mich ehrlich gesagt auch gefragt...  :-\

xMine

Quote
Ein interessanter Artikel

Aysäplltxeviri* sì sìpawmìri ayngeyä irayo, ma eylan. Danke für eure Kommentare und Fragen, Freunde. Ich werde, sobald ich kann, auch antworten. Zur Überbrückung der Zwischenzeit dachte ich, dass euch dieser Artikel interessieren würde, der vor 2 Tagen in der Los Angeles Times erschien. Ihr habt vielleicht schon gehört, dass Avatar 2 und 3 hier in LA gedreht werden soll (Was für mich gute Nachrichten sind). Aber seht selbst den letzten Kommentar von John Cody.

*säplltxe (n.: sä.pll.TXE) 'ein Statement'

*säplltxevi (n.: sä.pll.TXE.vi) 'Kommentar'

xMine

Quote
Txantsana Ultxa mì Siätll! Tolles Treffen in Seattle!

Wiedermal Hallo an Alle. Nì'i'a tok oel nìmun fìtsenget!

Die Zusammenkunft und die Podiumsdiskussion vor zwei Wochen am EMP/Science Fiction Museum in Seattle in Verbindung mit deren aktuellen Ausstellung über Avatar war grandios. Es war schön ein paar neue Leute im lì'fyaolo' zu treffen und alte Freunden wiederzusehen. Es strotze geradezu vor fpom und tì'o', und die Fragen, die nach der Diskussion gestellt wurden, größtenteils im Voraus von Mitgliedern aus der Community vorbereitet wurden und gekonnt von Prrton gestellt wurden, beeindruckten jedem zutiefst.

Hier ist unsere fröhliche Gruppe am Samstag Morgen vom 9. Juli:


Und dies ist die stylische, freistehende Tafel, die mir am Ende der Diskussion von der Community überreicht wurde. Ayngaru seiyi irayo, ma smuk!


Danke an die Leute vom EMP –  Brooks Peck, Kristen Hoskins und David Wulzen – die uns herzlich willkommen hießen und dafür sorgten, dass der Ablauf sauber über die Bühne ging. Einen besonderen Dank an Prrton, Txonä Rolyu und Zefanaya, die das mit dem Museum geregelt haben, Essen und eine Unterkunft inbegriffen, und überhaupt dieses sehr erfolgreiche Treffen koordiniert haben. Letztlich noch einen großen irayo an Keyl und Chie, die eine gesellige Grillparty bei ihnen zu Hause für alle veranstalten haben.

Für die, die nicht kommen konnten ... nìrangal zìsìtay! In der Zwischenzeit könnt ihr euch ja dafür die Audio Aufzeichnung der Podiumsdiskussion anhören, die unsere Freunde von Avatar Nation bereitgestellt wird.

Und nun wieder mal ein paar neue Vokabeln:

pllngay (vin., pll.NGAY – inf. 1, 1) 'etw. zugeben, bestätigen, eingestehen, einräumen'

Beachtet, dass dies ein intransitives Verb ist, das ähnlich wie plltxe funktioniert.

Po ke tsun pivllngay san oeru tìkxey.
'Er kann nicht zugeben, dass er falsch liegt.'

Um "Er gibt es zu" zu sagen:

Tsa'uri po pllngay.
'Er gibt es zu.'

kawngsar (vtr., KAWNG.sar – inf. 2, 2) 'ausbeuten, ausnutzen'

Ayngeyä kifkeyti fol kawngsar nìtut, fì'uri kekem ke si aynga.
'Sie beuten deine Welt kontinuierlich aus, und ihr tut nichts dagegen.'

[Die folgenden nützlichen Wörter inklusive den exzellenten Erklärungen und viele der Beispiele kommen vom Vokabel Komitee.]

lom (adj.) 'vermissen, vermisst (eine Person)'

Um ,,Ich vermisse dich" zu sagen, nutzt man lom im yawne Konstrukt:

Nga lom lu oer.
'Ich vermisse dich.'

Bedenkt, dass lom nur für Sachen gilt, die ihr einmal besaßt in Verbindung mit einem Emotionalen Verlustgefühl. Zum Beispiel:

Aysre' lom lu tsakoaktanur.
'Der alte Mann vermisst seine Zähne.'

Das bedeutet, dass der alte Mann sich schlecht fühlt, dass er keine Zähne mehr hat. Der Satz ist aber nicht als neutrale Beobachtung von einer anderen Partei zu sehen.

koaktan (n., KO.ak.tan) 'alter Mann'
koakte (n., KO.ak.te) 'alte Frau'
koaktu (n., KO.ak.tu) 'alte Person'

Entsprechend kann man lom auch nicht für etwas verwenden, das man noch nie hatte, ein Satz wie ,,Wir haben sind fast die Mehrheit, aber uns fehlen immer noch 3 Personen" ist also nicht möglich.

Abgeleitete Formen:

lomtu (n., LOM.tu) 'vermisste Person'

Dieses Wort ist für besondere Gelegenheiten reserviert, zum Beispiel um einen Toast auszubringen:

Tengkrr ftxozä sereiyi awnga, ke tswiva' aylomtuti ko!
'Während wir hier feiern, lasst uns nicht die vergessen, von denen wir wünschten, sie wären auch hier.' ODER 'Einen Toast auf unsere nicht anwesenden Freunde.'

fe' (adj.) 'schlecht'

(Ja, ich weiß dass dieses Wort so langsam mal nötig war.)

Anmerkung: Fe' wird generell benutzt für Dinge, Ideen, Geschehnisse und so weiter, aber nicht für Personen. Um ,,eine schlechte Person" zu sagen, nutzt kawng.

Peyä tsatìpe'un a sweylu txo wivem ayoeng Omatikayawä lu fe'.
'Seine Entscheidung gegen die Omaticaya zu kämpfen (= dass wir kämpfen sollten) war schlecht.'

Anmerkung: Im deutschen ist ,,kämpfen" doppeldeutig: Es kann einmal (1) gegen jmdn. kämpfen oder (2) mit jmdn. kämpfen bedeuten (Wie in ,,Während des so genannten Französischen und Indianischem Krieg kämpften Amerikas Ureinwohner mit den Franzosen gegen die Briten."). In Na'vi gibt es aber keine Doppeldeutigkeit: ,,Mit jmdn. kämpfen" im Sinne von (1) heißt wem wä, im Sinne von (2) wem hu.

Ableitungen:

nìfe' (adv., nì.FE') 'schlecht, in schlechter Weise'

Oe pllngay san molakto oe nìfe', tafral snolaytx; wätu lu oeto txur.
'Ich gebe zu, dass ich schlecht geritten bin, sodass ich verlor – und dass mein Gegner stärker als ich war.'

wätu (n., WÄ.tu) 'Gegner'

fekem (n., FE.kem) 'Unfall'

Nari si fte kea fekem ke liven ngar!
'Pass auf, dass du keinen Unfall hast!'

Anmerkung: Fekem leitet sich von fe' + kem ab. Es erhielt die spezielle Bedeutung von ,,Unfall, unvorhergesehnes Unglück", also nicht nur, dass etwas schlechtes passiert ist. Für das letztere benutzt man tìlen afe', wörtlich ,,schlechtes Ereignis".

tìlen (n., tì.LEN) 'Ereignis, Geschehen'

hawtsyìp (n., HAW.tsyìp) 'Schläfchen, Nickerchen'

Anmerkung zur Verwendung:

Oel new futa livu oer set hawtsyìp.
'Ich möchte ein Nickerchen halten.'

Fnu, ma 'evi. Sa'nur leru hawtsyìp. Tsivurokx ko.
'Ruhig Kind. Mami schläft gerade. Lass sie ruhen.'

uran (n., U.ran) 'Boot'

Ayfo solop ìlä hilvan fa uran.
'Sie reisten den Fluss entlang mit einem Boot.'

Mal wieder Nachricht von Pawl, ich fragte mich schon, was mit ihm los sei.
Mit von der Partie wie immer ein paar neue Vokabeln, teils nützlich, teils
lang ersehnt. Auch scheint sich Pawl so langsam mit der Community warm
zu werden, er benutzt immer mehr Umgangssprachliche Mittel in seinen
Blogtexten ;)

Noch was in eigener Sache: Mir ist gerade aufgefallen, dass es seinen Blog
seit bereits über einen Jahr gibt, womit auch dieser Thread bereits seit über
ein Jahr die Übersetzungen bereit stellt, seien sie von mir, Plumps, Okristi
oder sonst wem. Danke, dass ihr Leser weiterhin wenn auch leise, aber
Aufmerksam diesen Thread und damit diesem Projekt folgt :)

AP Nova

Danke für die Übersetzung, mir ist da aber ein kleiner Übersetzungsfehler aufgefallen:
QuoteAyngeyä kifkeyti fol kawngsar nìtut, fì'uri kekem ke si aynga.
'Sie beuten deine Welt kontinuierlich aus, und du tust nichts dagegen.'
Wegen "aynga" müsste es "und ihr tut nichts dagegen" heißen, nicht "du tust".

xMine

Quote
Das attributive ,,a" und der verkürzte Stil

Kaltxì nìmun, ma frapo.

Wie ich sehe, gab es einige Bestürzung über die Titel des letzten Beitrags! Und da es ein wichtiger Punkt ist, dachte ich, dass ich es lieber ein einem eigenen Beitrag erkläre und nicht nur als Antwort in den Kommentaren.

Bevor aber noch irgendetwas passiert: Ayngeyä aysäplltxeviri seiyi oe irayo nìtxan ayngaru nìwotx! Danke euch allen für die Kommentare! Ob Blumen oder Kritik, Anfrage oder Verbesserung, sie sind alle gerne gesehen. (Ich muss immer noch auf einige der letzten Charge antworten, was ich aber baldmöglichst tun werde.)

Also ... Wie ihr wisst, hieß der Titel:

(1) Txantsana Ultxa mì Siätll (Tolles Treffen in Seattle)

Die Frage ist nun, ob das nicht so richtig gewesen wäre:

(2) Txantsana Ultxa a mì Siätll

Die Antwort ist: Ja ... und nein. Lasst es mich erklären.

Im normaler Na'vi Prosa kann man das attributive ,,a" in Sätzen wie ,,Der X in Y" oder ,,ein X von Y" nicht weglassen. Man hat nun mehrere Möglichkeiten,  den Satz ,,Ich habe das tolle Treffen in Seattle wirklich genossen"  zu sagen. Die ,,vollständige" Form wäre:

(3) Txantsana ultxa a mì Siätll lu soluneiu oer nìtxan.

Das ist das Äquivalent zu ,, ... das tolle Treffen, das in Seattle war."

(Man könnte natürlich auch die Reihenfolge verändern:
(3a) Mì Siätll lu a ultxa atxantsan soluneiu oer nìtxan.)

Man könnte auch lu weglassen, dass in der Tat sogar die gewöhnlichere Form ist:

(4) Txantsana ultxa a mì Siätll soluneiu oer nìtxan.

Der Satz (5) ist hingegen aber falsch:

(5) *Txantsana ultxa mì Siätll soluneiu oer nìtxan.

(Ich nutze hier die übliche Linguistische Konvention, und packe einen Stern vor etwas, das ungrammatisch oder nicht akzeptabel ist. Vielleicht kennen einige von euch ja diese geistreiche Bemerkung, die vor einigen Jahren in gewissen Kreisen grassierte: ,,Linguisten, vereinigt euch! Ihr habt nur euer *." Nun, was soll ich sagen?)

Slä . . .

Sprachen haben häufig verschiedene Regeln für Dinge wie Schlagzeilen oder Titeln (von Büchern, Artikeln, Gedichten, Geschichten, Liedern, Filmen, ...). Wenn man sich nun mal die deutsche Übersetzung des Titels ,,Tolles Treffen in Seattle" ansieht, fällt einem auf, dass auch dieser Titel kein normaler deutscher Satz ist. Man müsste zumindest noch einen Artikel hinzufügen ,,Ich genoss sehr das tolle Treffen ...!", oder ,,Ich hörte, dass da ein tolles Treffen war ..." oder sogar ,,Das war ein tolles Treffen ...!". Für einen Titel jedoch ist ,,Tolles Treffen" allein stehend OK. Wir können diesen Stil den ,,Verkürzten Schlagzeilen" Stil nennen.

Na'vi hat auch so einen verkürzten Stil. Nun, die Na'vi haben weder Bücher noch Zeitschriften oder gar Blog Einträge, aber sie haben Geschichten, Legenden und Lieder, und auch dort ist der gekürzte Stil möglich für die Titel. Einer der Indikatoren für den verkürzten Stil ist die Weglassung vom attributiven ,,a", wo es eigentlich nötig wäre. Ein weiterer Indikator ist die Elision von bestimmten Verben. Bei unserem Titel wäre also der gesuchte Satz, wie wir es sehen, txantsana ultxa a mì Siätll gewesen, aber eine andere Möglichkeit ist, dass der Titel von dem (vollständigen) Satz Lolu txantsana ultxa mì Siätll stammt, ,,Da war ein tolles Treffen in Seattle" – oder mit einem anderen Verb: ,,Ein tolles Treffen fand in Seattle statt".

Um es noch einmal zu wiederholen: Verwerft im normalen Stil nicht das attributive ,,a".

Sìlpey oe, fìtìoeyktìng lilvu law!

Und damit wären wir auch schon bei Artikel Nummer 30 :)

xMine

Quote
Zahlen in Na'vi

Zahlen in Na'vi – Nicht die Zahlen im Oktalsystem, sondern eher die manchmal schwere Frage, wann man den Singular, Dual, Trial oder Plural benutzt. Also lasst mich einige dieser Probleme aufklären. (Irayo an aysulfätu lì'fyayä, mit dem ich eine ergiebige Diskussionen hatte über diese Sache. Einiges des Materials stammt direkt oder indirekt aus diesen.)

Lasst uns mit einer einfachen Frage beginnen: Wie sagt man ,,Ihr seid zwei Lehrer"?

,,Ihr seid zwei" ist einfach: Menga lu ... aber was ist mit ,,Lehrer"? Sollte es also meharyu sein, um der dualen Form von menga zu entsprechen? Oder den Plural (ay)haryu? Oder sollte es einfach der Singular sein, karyu?

Die Antwort basiert auf diesem allgemeinem Grundsatz der Na'vi Grammatik:

   Grundsatz der Zahlen (Koren Holpxayä = KH):
   Wenn es sich um das selbe Objekt handelt, srückt man die Zahl nur einmal pro Abschnitt aus.

Ihr habt den KH bereits in Aktion gesehen. Zum Beispiel wisst ihr, dass ,,fünf Stichfledermäuse" und ,,viele Natterwölfe" übersetzt mrra riti bzw. pxaya nantang heißt, nicht *mrra ayriti oder *pxaya aynantang. Da die Mehrzahl bereits durch ,,fünf" bzw. ,,viele" ausgedrückt ist, braucht man dies nicht noch einmal an den Nomen deutlich machen, welche dadurch ,,unmarkiert" bleiben – also im Singular.

Nun können wir die anfängliche Frage beantworten:

Menga lu karyu.
'Ihr seid zwei Lehrer.'

Hier ein paar andere Beispiele:

Fo lu karyu.
'Sie sind Lehrer.'

Menga lu oeyä 'eylan. (NICHT eylan)
'Ihr zwei seid meine Freunde.'

Fo lu pesu/tupe?
'Wer sind die?'

Tsapxesamsiyu lu pesu/tupe?
'Wer sind diese drei Krieger?'

In diesen Beispielen ist die Anzahl durch die Zahl vor dem lu (Dem Subjekt des Satzes), folgt man also dem KH, dann wird das, was nach dem lu kommt, nicht als mit einer Zahl markiert. Sätze mit slu funktionieren auf der gleichen Weise.

So weit, so gut, hoffe ich. Aber es gibt eine kleine Verkomplizierung. Seht euch das folgende Stück aus einer Konversation an:

A
Tsaysamsiyu lu tupe?
'Wer sind diese Krieger?'

(Fo) lu 'eylan Tsu'teyä.
'Das sind Tsu'teys Freunde.'

(Anmerkung: Selbst wenn man fo ,,Sie (Plural)" in der Antwort weglassen würde, 'eylan ,,Freunde" bleibt im Singular, da man es sich denken kann. Und wir haben eine Mengenmarkierung an fo, da es in einem anderen Abschnitt, in einem komplett anderen Satz steht. Dies zeigt, warum der KH eine ,,Abschnitts" Begrenzung hat.)

Aber:

B
Tsaysamsiyu lu supe?
'Wer sind diese Krieger?'

(Fo) lu Kamun, Ralu, Ìstaw, sì Ateyo.
'Das sind Kamun, Ralu, Ìstaw und Ateyo.'

Die Frage in B verletzt den KH, da das Prädikat, supe, hier bereits eine Mengenmarkierung hat. Warum nun also das?

Der Unterschied ist, dass wenn man fragt ,,Wer sind X?", wo X eine Gruppe ist, zwei verschiedene Dinge meinen kann: (1) Identifizierung der Besonderheit der Gruppe oder (2) Identifizierung jedes einzelnen Mitglieds der Gruppe. Die Konversation A folgt der ersten Interpretation: Frage: Was ist die Besonderheit dieser Gruppe von Kriegern? Antwort: Das sind Tsu'tyes Freunde. Die zweite Konversation folgt der zweiten Interpretation: Identifiziere jeden dieser Krieger.

Für die ,,Besonderheiten" Frage funktioniert der KH; für die ,,Identifiziere" Frage nicht. Deshalb haben wir die folgende Frage über Familienmitglieder:

Ätxäle si oe pivawm, ngari soaiä ayhapxìtu lu supe?
'Darf ich fragen, wer die Leute in deiner Familie sind?'

Kommen wir zu ein paar ähnlichen Dingen:

Allgemeines

Um allgemeine Aussagen über eine Gruppe zu machen, behält man den Substantiv im Singular:

Nantangìl yom yerikit.
'Natterwölfe fressen Schreckenspferde.'

Palulukan lu lehrrap.
'Thanator sind gefährlich.'

Wir machen manchmal ähnliches im Deutschen, zum Beispiel ,,Das Einhorn ist ein mythisches Tier".

Formen mit pe-

In den Beispielen oben haben wir gesehen, dass es einige Wege gibt ,,Wer?" ( = Welche Person? / Welche Leute?) – tupe, pesu und (ay)supe. Aber da Na'vi vier verschiedene Mengen kennt (Singular, Dual, Trial, Plural), drei verschiedene Geschlechter (Neutral, Männlich, Weiblich) und die Möglichkeit, pe als Prefix oder Suffix zu verwenden, gibt es insgesamt mehr Formen – 24 um genau zu sein (4 x 3 x 2). Mit anderen Worten kann man die einfache Frage ,,Wer ist hier?" in Na'vi sehr spezifisch stellen, mit eigenen Pronomen für ,,Welche Frau?" ,,Welche zwei Männer?" ,,Welche drei Leute?" usw. Beispiel:

Pepsul tok fìtsenget?
Welche drei Personen sind hier?

Hier nun die komplette Tabelle. Erschreck dich nicht bei dem Gedanken, dass du all diese Formen auswendig lernen müsstest! Nur ein paar sind wirklich in Gebrauch.

GeschlechtNeutralMännlichWeiblich
Singular1. pesu / 2. tupe3. pestan / 4. tutampe5. peste / 6. tutepe
Dual7. pemsu / 8. mesupe9. pemstan / 10. mestampe11. pemste / 12. mestepe
Trial13. pepsu / 14. pxesupe15. pepstan / 16. pxestampe17. pepste / 18. pxestepe
Plural19. paysu / 20. (ay)supe21. paystan / 22. (ay)stampe23. payste / 24. (ay)stepe

Betonte Silben sind unterstrichen.

Zum Beispiel bedeuten 13 und 14 ,,Welche drei Leute?" oder 15 und 16 ,,Welche drei Männer?" oder 17 und 18 ,,Welche drei Frauen?"

Für die, die es interessiert, die Ableitungen dieser Wörter entstanden durch Lenition, Nasale Anpassung (Das n von tutan wurde zu einem m unter dem Einfluss vom folgenden p), und dem Verlust einiger unbetonter Vokalen. Schlussendlich wurde auch te verworfen (wie in pesu, nicht *pesute). Beispiele:

10. me + tutan + pe > mesutanpe > mesutampe > mestampe

13. pe + pxe + tute > pe + pxesute > pepesute > pepsute > pepsu

Man kann natürlich noch mehr über pe- sagen, immerhin wird es häufig verwendet. Zum Beispiel, wie es mit kem ,,Aktion" interagiert:

kem


Singular1. pehem / 2. kempe
Dual3. pemhem / 4. mehempe
Trial5. pephem / 6. pxehempe
Plural7. payhem / 8. (ay)hempe

Wie man sieht ist das Muster folgendermaßen aus:


Singular1. pe+    / 2.     pe
Dual3. pem+    / 4. me+   pe
Trial5. pep+    / 6. pxe+   pe
Plural7. pay+    / 8. (ay)+   pe

Zu der Frage, wie pe- mit fne- ,,Art, Typ" und wie es mit allen Nomen funktioniert ... Das beantworte ich ein anders Mal.
Hayalovay!

Ich hoffe einfach mal, dass es nicht zur Gewohnheit wird, dass Pawl
Tabellen benutzt ...

Eichhörnchen

Hallo

Vielen Dank für die ganze Arbeit, die du dir jedesmal mit den Übersetzungen machst xMine.
Lese hier immer gerne mit, auch wenn ich leider nicht alles sofort verstehe. :-[
Okay manches auch gar nicht. Hilfreich ist es aber ganz sicher.

Quote from: xMine on July 31, 2011, 07:03:02 AM
Ich hoffe einfach mal, dass es nicht zur Gewohnheit wird, dass Pawl
Tabellen benutzt ...

Plumps ist doch bei dem Euro Avatar Treffen dabei oder? Vielleicht könnte er Frommer fragen bzw. bitten, ob er zur "alten Form" zurückkehren kann, der Übersicht halber.
Btw... ich hätte auch einige Fragen an Pawl. Zu schade das ich nicht bei dem Treffen dabei sein kann. :'(

Viele Grüße,

Euer Eichhörnchen
kxetse sì mikyun kop plltxe


Passi

Ma Eichkater :)

Wir könnten natürlich deine Fragen an Frommer weiter leiten ;)

...Vielleicht könnten wir sogar Livebilder vom Treffen auf einen Server übertragen....

Passi

xMine

Quote
Neue Vokabeln: Kleidung

Die heutigen Vokabeln drehen sich um Kleidung – Bekleidungsgegenstände, einige spezifisch in Pandora und andere eher allgemein, dazu wie man übers anziehen, tragen und ausziehen redet. Wie gewohnt geht ein Dank an das Vokabel Komitee für einige der Ideen und Beispiele.

Dinge zum Tragen

Bekleidungsgegenstände sind in zwei Hauptgruppen geteilt: pxen ,,funktionelle Kleidung" und ioi ,,Schmuck". Auch wenn es einige graue Bereiche gibt wo die beiden Gruppen überlappen oder die Einteilung unklar ist, aber die Unterscheidung ist meistens offensichtlich. Dies ist wichtig, denn die Weise, wie ihr über etwas sprecht, hängt von der Gruppe ab, in der der Gegenstand ist.

pxen (n.) '(Stück) funktioneller Kleidung'

Diese Gruppe umfasst Kleidungsstücke, die die Zweck von Schutz oder Bedeckung erfüllt oder als Hilfe bei einer Tätigkeit dient. Beispiele:

tewng (n.) 'Lendenschurz, Lendentuch'

raspu' (n., ra.SPU') 'Leggings (Kriegsbekleidung)'

hawnven (n., hawn.VEN) 'Schuh' [Von hawnu 'schützen' + venu 'Fuß']

hawntsyokx (n., hawn.TSYOKX) 'Handschuh'

hawre' (n., haw.RE') 'Hut' [Eigentlich *hawnre'o, von hawnu 'schützen' + re'o 'Kopf']

Anmerkung: Die hawn- Wörter benutzen die normalen Plurale: mehawnven, pxehawnven, ayhawnven, etc., und so werden sie auch immer geschrieben. In vorsichtigen oder zeremoniellen Konversationen werden diese auch so ausgesprochen, in normalen Konversationen ist die Aussprache hingegen:mawnven, pxawnven, ayawnven.

ioi (n., i.O.i) '(Kleidungsstück zur) Verzierung/Schmuck oder zeremoniellen Anlässen'

Nìlun ayioi a'eoio ayeyktanä lu lor frato.
'Natürlich ist die Garderobe der Führer die schönste.'

(Ich liebe den Klang von ayioi a'eoio ayeyktanä! Es ist ein schöner Satz zum Üben. Bedenkt, dass ayioi normalerweise wie ay.O.i ausgesprochen wird.)

nìlun (adv., nì.LUN) 'natürlich, selbstverständlich, logischerweise; gesundem Menschenverstand folgend'

Beispiele von ioi:

'ali'ä (n., 'a.LI.'ä) 'Halsband, Halskette, Kragen; Halsreif'

'are (n., 'A.re) 'Poncho, Umhand, Schultertuch'

fkxile (n., FKXI.le) 'Halskette, die den Oberkörper bedeckt'

masat (n., MA.sat) 'Brustplatte (Rüstung)'

nikroi (n., nik.RO.i) 'Haarschmuck' [Von nikre 'Haar' + ioi 'Schmuck']

pxawpxun (n., PXAW.pxun) 'Armband'

Zungenbrecher, um den px-Konsonant zu üben:

Pori pxunpxaw lu pxawpxun.
'Um seinen Arm ist ein Armband.'

(Anmerkung: Pxunpxaw wird wie pxumpxaw in normalen Konversationen ausgesprochen.)

renten (n., REN.ten) '(Schutz-)brille (zB. aus Insektenflügeln [Tragen Na'vi Jäger häufig beim Fliegen])'

tsamopin (n., TSA.mo.pin) 'Kriegsbemalung' [Von tsam 'Krieg' + 'opin 'Farbe']

tsang (n.) 'ein Piercing'

miktsang (n., MIK.tsang) 'Ohrring'

ontsang (n., ON.tsang) 'Nasenring'

Anziehen, tragen, ausziehen

Anziehen

Um pxen anzuziehen nutzt man das transitive Verb yemstokx:

yemstokx (vtr., YEM.stokx — inf. 1,1) 'anziehen, anlegen, aufsetzen (Kleidung)'

Dieses Wort kommt von yem + sìn + tokx ,,Auf den Körper legen"

Beispiele:

Fìrewon ngal lumpe kea hawre'it ke yolemstokx?
'Warum hattest du nicht einen Hut auf diesen Morgen?'

Penit yemstokx!
'Zieh dich an!'

Um sich ioi anzulegen nutzt man das si-Verb ioi säpi ,,sich (mit zeremonieller Kleidung) schmücken" mit fa ,,Mit Hilfe von". Dies ist die reflexive Form von dem Verb ioi si:

ioi si (vin.) 'schmücken'

Sevina tsa'everu ahì'i mesa'sem ioi soli fa miktsang.
'Die Eltern schmückten das hübsche kleine Mädchen mit Ohrringen.' ODER
'Die Eltern packten Ohrringe auf das hübsche kleine Mädchen.'

Fori mawkrra fa renten ioi säpoli holum.
'Nachdem sie ihre Brillen aufgesetzt hatten verließen sie uns.'

(Anmerkung: Säpoli wird im normalen Gebrauch häufig wie spoli ausgesprochen.)

Kleidung tragen

Es gibt in Na'vi kein eigenes Wort für ,,Kleidung tragen" in Na'vi. Um ,,X trägt Y" zu sagen benutzt man einfach ,,X hat Y auf". Mit anderen Worten konzentriert mansich nicht auf den Status von X, sondern auf die Aktion, dass diesen Status ausgelöst hat. Spezifischer:

Tragen / Trägt → hat an
Hat getragen → hatte an

Beispiele:

Mo'at alu Tsahìk lu Omatikayaä le'awa hapxìtu a ioi säpi fa 'are.
'Mo'at, die Tsahik, ist das einzige Mitglied der Omatikaya, die ein Poncho trägt.'

Sunu oer hawre' a ngal yolemstokx.
'Mir gefällt der Hut den du trägst.'

Fkxilet a tsawfa poe ioi säpalmi ngolop Va'rul.
'Va'ru hat die Halskette gemacht, die sie trägt.'

(Anmerkung: Wie bei säpoli wird im normalen Gebrauch säpalmi wie spamli ausgesprochen.)

Ausziehen

Für pxen und ioi benutzt man das Verb 'aku:

'aku (vtr., 'A.ku — inf. 1,2) 'ausziehen'

Rutxe mehawnvenit 'ivaku.

Endlich mal wieder Wörter aus der Kategorie "Die braucht man wirklich" ;)
Sorry wegen der Verspätung, aber mein LibreOffice hatte sich zerschossen
und durfte jetzt erstmal auf KOffice umsteigen...