Na'viteri - Blog von Karyu Pawl - Übersetzung (06.06.2019)

Started by xMine, June 26, 2010, 04:03:45 PM

Previous topic - Next topic

0 Members and 1 Guest are viewing this topic.

xMine

Da ich mit freude gesehen habe, dass sich Paul Frommer endlich ins Internet mit einer
eigenen Seite geht, habe ich es mir nicht nehmen lassen gleich mal seinen ersten
Eintrag zu übersetzen :)

Alles wurde nach bestem Wissen und Gewissen übersetzt – Ich habe teils nicht Wort
für Wort übersetzt, sondern den ein oder anderen Satz vom Aufbau her geändert – natürlich
nicht vom Sinn her ;) (Verbesserungen sind natürlich erwünscht).

Long story short:

Also für mich hört sich das Ganze klasse an!
Also schnell nach http://naviteri.org, denn dort gibt es auch eine Version auf Na'vi :)

So, es gibt sogar neue Vokabeln!!

Quote
tìkangkemvi – 'Projekt'
nì'i'a – 'Endlich'  Na'vi hat zwei verschiedene Wörter für die beiden bedeutungen von "endlich". Nì'i'a heißt "endlich" Im Sinne von "Endlich hab ichs fertig gestellt!" "Endlich" Im Sinne von "schließlich/zuletzt"–"Schließlich müssen wir über das Budget sprechen"— verwende nìsyen.
pìlok – 'Blog'
tsulfätu – 'Meister in einer Sache sein; Experte' Ähnliche Ausdrücke: tsulfä '(herausragendes) Können', tsulfä si 'etwas meistern'
numtsengvi – 'Klassenraum, Schulteilung'
rofa (ADP-) – 'außer, neben, nebenher'
pum – 'der Besitz; etwas, das man Besitzt' Pum wird als "Dummy Substantiv" benutzt mit dem Pronomen im Genitiv um "trennende Possessivpronomen" zu formen — Das sind Wörter wie "mein", "dein", "deren". Beispiel: Kelku ngeyä lu tsawl; pum oeyä lu hì'i. (Dein Haus ist groß; Meins ist klein.)
krro – 'zeitweise, gelegentlich'

Sollte ein Wort falsch Übersetzt sein geht das komplett auf meine Kappe :P

Edit: Übersetzungen der neuen Vokabeln von Plumps korrigiert (siehe erste Antwort)
Edit²:
Hier eine Liste mit Direktlinks zu den Übersetzungen:
Eintrag vom 30.06.2010: Antwort #4 - Irayo! Danke! Und vermischte Gedanken
Eintrag vom 01.07.2010: Antwort #5 - Gedanken zu Ambiguität (Danke an Okristi)
Eintrag vom 11.07.2010: Antwort #6 - Diminutive; Gesprächsausdrück (Danke an Plumps)
Eintrag vom 16.07.2010: Antwort #7 - Vokabel-Update (Noch einmal danke an Plumps)
Eintrag vom 25.07.2010: Antwort #9 - Erstes Hörverstehen
Eintrag vom 20.08.2010: Antwort #10 - Das Na'vi Alphabet
Eintrag vom 26.08.2010: Antwort #15 - Erklärung der Farben und neue Wörter
Eintrag vom 14.09.2010: Antwort #23 - Kaltxì ta Kopenhan – Hallo von Kopenhagen
Eintrag vom 27.09.2010: Antwort #24 - Dich kennen lernen, Teil 1
Eintrag vom 28.09.2010: Antwort #25 - Dich kennen lernen, Teil 2
Eintrag vom 29.09.2010: Antwort #33 - Dich kennen lernen, Teil 3
Eintrag vom 01.10.2010: Antwort #38 - Kurze Fortsetzung
Eintrag vom 23.12.2010: Antwort #39 - Nachholen
Eintrag vom 23.12.2010: Antwort #40 - Na'vi Schreib Wettbewerb — Die Zweitplatzierten!
Eintrag vom 24.12.2010: Antwort #42 - Na'vi Schreib Wettbewerb — Die Erstplatzierten!
Eintrag vom 24.12.2010: Antwort #43 - Wunderschöne Weihnachtslieder - Gesungen in Na'vi!
Eintrag vom 31.01.2011: Antwort #45 - Neues Jahr, neue Vokabeln
Eintrag vom 21.02.2011: Antwort #47 - Neue Vokabeln, Teil 2
Eintrag vom 28.02.2011: Antwort #54 - Neue Vokabeln II — Teil 1
Eintrag vom 01.03.2011: Antwort #55 - Vorlesungen von Winter bis Frühling in 2011
Eintrag vom 19.03.2011: Antwort #57 - Wortstellung und Fallmarkierung mit modalen Hilfsverben
Eintrag vom 22.03.2011: Antwort #60 - ,,Empfänglichkeit" und Zögern (Übersetzt von Plumps)
Eintrag vom 31.03.2011: Antwort #61 - Alle reden über das Wetter
Eintrag vom 05.04.2011: Antwort #65 - Ein paar neue Wörter
Eintrag vom 05.04.2011: Antwort #66 - Ein kleines Puzzle
Eintrag vom 05.05.2011: Antwort #67 - Wetter, Teil 2 und ein bisschen mehr (Übersetzt von Plumps)
Eintrag vom 26.05.2011: Antwort #69 - Ein paar vermischte Vokabeln
Eintrag vom 27.05.2011: Antwort #72 - Ein interessanter Artikel
Eintrag vom 25.07.2011: Antwort #73 - Txantsana Ultxa mì Siätll! Tolles Treffen in Seattle!
Eintrag vom 27.07.2011: Antwort #75 - Das attributive ,,a" und der verkürzte Stil
Eintrag vom 30.07.2011: Antwort #76 - Zahlen in Na'vi
Eintrag vom 03.08.2011: Antwort #79 - Neue Vokabeln: Kleidung
Eintrag vom 31.08.2011: Antwort #81 - Indirekte Rede, indirekte Frage (Danke an Plumps)
Eintrag vom 05.09.2011: Antwort #82 - ,,Übrigens, was liest du?"
Eintrag vom 25.09.2011: Antwort #83 - Verschiedene Vokabeln
Eintrag vom 30.10.2011: Antwort #86 - Mehr Vokabel + ein wenig Grammatik
Eintrag vom 01.12.2011: Antwort #92 - 'A'awa aylì'u amip nì'aw — Nur ein paar neue Wörter
Eintrag vom 31.12.2011: Antwort #93 - Ulte yora'tu leiu . . . Und der Sieger ist . . .
Eintrag vom 31.12.2011: Antwort #94 - Eine Anmerkung zu yora'tu
Eintrag vom 31.12.2011: Antwort #95 - Noch eins für 2011
Eintrag vom 09.01.2012: Antwort #96 - Mipa Zìsìt, Aylì'u Amip — Neue Wörter für das neue Jahr
Eintrag vom 22.01.2012: Antwort #97 - Neues fürs Lexikon
Eintrag vom 01.03.2012: Antwort #98 - Trr Asawnung Lefpom! Fröhlicher Schalttag!
Eintrag vom 28.03.2012: Antwort #99 - Frühlingsvokabeln Teil 1
Eintrag vom 31.03.2012: Antwort #100 - Frühlingsvokabeln Teil 2
Eintrag vom 19.06.2012: Antwort #101 - Frühlingsvokabeln Teil 3
Eintrag vom 05.07.2012: Antwort #102 - Treffen, Wasserfälle und mehr
Eintrag vom 19.07.2012: Antwort #104 - Fìvospxìyä Aylì'fyavi Amip — Die neuen Ausdrücke dieses Monats, Teil 2
Eintrag vom 30.07.2012: Antwort #105 - Tskxekengtsyìp a Mikyunfpi – Eine kleine Höraufgabe
Eintrag vom 03.10.2012: Antwort #106 - Mipa Vospxì, Mipa Aylì'u — Neue Wörter für den neuen Monat
Eintrag vom 04.10.2012: Antwort #107 - Audiodateien zum letzten Post hinzugefügt
Eintrag vom 07.10.2012: Antwort #110 - Audio und Video Lernmaterial für Na'vi Anfänger!
Eintrag vom 20.10.2012: Antwort #111 - Wina Säwäsultsyìp Ahì'i – Ein kleiner Wettbewerb
Eintrag vom 25.10.2012: Antwort #112 - Ulte säwäsultsyìpä yora'tu leiu . . . Und der Gewinner ist . . .
Eintrag vom 25.10.2012: Antwort #113 - Tìng mikyun! Hört zu!
Eintrag vom 31.10.2012: Antwort #114 - Txon Eywa'evengä: Text und Übersetzung
Eintrag vom 01.11.2012: Antwort #115 - Snewsyea Ftxozä Hälowinä — Ein gruseliges Halloween
Eintrag vom 30.11.2012: Antwort #121 - Renu Ayinanfyayä — Das Sinne Modell
Eintrag vom 27.01.2013: Antwort #124 - 'Awvea Postì Zìsìtä Amip — Erster Post des neuen Jahres
Eintrag vom 02.02.2013: Antwort #127 - Lì'fyari po peyì? Wie gut ist ihr Na'vi?
Eintrag vom 01.03.2013: Antwort #128 - Vospxì Ayol, Postì Apup — Kurzer Post für einen kurzen Monat
Eintrag vom 03.03.2013: Antwort #139 - Tsamsiyu a mì Saw 'Rrtayä! Ein Krieger in Unserem Himmel (von Tìtstewan)
Eintrag vom 05.03.2013: Antwort #140 - Tsan'erul, Fe'erul — Besser werden, schlechter werden
Eintrag vom 01.04.2013: Antwort #146 - Wer, Was, Wo auch immer . . . (von Tìtstewan)
Eintrag vom 26.04.2013: Antwort #149 - "Wo ist das Badezimmer?" und andere nützliche Dinge (von Tìtstewan)
Eintrag vom 26.04.2013: Antwort #151 - Sìn Asok, Sìn Zusawkrrä — Aktuelle und zukünftige Aktivitäten
Eintrag vom 30.04.2013: Antwort #152 - Zun ... Zel: Irreale Konditionalsätze
Eitnrag vom 01.07.2013: Antwort #154 - Zurück schauen, nach vorn schauen
Eintrag vom 31.07.2013: Antwort #157 - Pximaw Tsawlultxa — Kurz nach dem Meet-up (von Tìtstewan)
Eintrag vom 01.08.2013: Antwort #158 - Fmawn a Fkol Kìlmulat! — Das Allerneueste! (Nochmal von Tìtstewan)
Eintrag vom 01.09.2013: Antwort #165 - Taronway — Das Jagdlied
Eintrag vom 01.10.2013: Antwort #169 - 'On sì Salewfya — Formen und Richtungen
Eintrag vom 26.10.2013: Antwort #170 - Na'vi 102 Videos!
Eintrag vom 01.01.2014: Antwort #172 - Mipa Zìsìt Lefpom! Frohes neues Jahr!
Eintrag vom 28.02.2014: Antwort #173 - Tausch und Handel
Eintrag vom 31.03.2014: Antwort #181 - Kostbarkeit und Wert
Eintrag vom 01.04.2014: Antwort #182 - Kleiner Kommentar von Pawl bezüglich Zahlen
Eintrag vom 01.06.2014: Antwort #183 - Mipa Aylì'u, Mipa Aysäfpìl—Neue Wörter, Neue Ideen
Eintrag vom 02.06.2014: Antwort #184 - Teri tsalì'u alu nìfkeytongay—Über das Wort ,,nìfkeytongay"
Eintrag vom 31.07.2014: Antwort #185 - Tsawlultxamaw a Aylì'u—Post-meetup Words
Eintrag vom 31.08.2014: Antwort #187 - Stxeli Alor – Ein schönes Geschenk
Eintrag vom 30.09.2014: Antwort #188 - Stxeli Alor – Der Text
Eintrag vom 31.03.2014: Antwort #194 - Bedrohungen, Träume und andere Dinge

Plumps hat noch einen interessanten Kommentar ausgegraben, in Antwort #8
san und sìk wird in Antwort #11 ein wenig genauer erklärt (Übersetzt von Plumps)

Kìyevame

Plumps

Tìralpengìri ngeyä, oe seiyi irayo ngaru!

Wirklich eine gute Arbeit und viel Aufwand!
Heißt das, daß du dich jetzt freiweillig für den Rest des Blogs zur Verfügung gestellt hast? ;D

Würde mich nur an 3 Sachen etwas stoßen:
Quote from: xMine on June 26, 2010, 04:03:45 PM
tsulfätu 'Meister in einer Sache sein; Experte' Ähnliche Ausdrücke: tsulfä 'Herrschaft' dict.cc schlägt »(herausragendes) Können« vor, das paßt vielleicht besser in den Kontext von »meistern« und »Meister sein«, tsulfä si 'etwas meistern'
[...]
pum 'die Beherrschung, von einer Sache besessen sein' wohl eher »der Besitz; etwas, das man Besitzt« Pum wird als "Dummy Substantiv" benutzt mit dem Pronomen im Genitiv um "trennende Possessivpronomen" zu formen — Das sind Wörter wie "mein", "dein", "deren". Beispiel: Kelku ngeyä lu tsawl; pum oeyä lu hì'i. (Dein Haus ist groß; Meins ist klein.)
krro krro 'zeitweise, anlässlich' »gelegentlich«

Werd das auch noch in die Updates setzen ;)

xMine


dkperformance

Irayo ma xMine

Ich habe immer auf eine Offizielle Seite von Karyu Pawl gehoft.
glücklich sei :D

xMine

#4
So, hier nun der aktuelle Eintrag von Karyu Pawl :)

Quote
Irayo! Danke! Und vermischte Gedanken
Gepostet am 06/30/2010 von Pawl

Irayo nìtxan, ma eylan! Vielen dank Freunde, für all eure netten und aufmunternden Worte – Mir wurde ganz warum ums Herz bei ihnen.

Ein paar Gedanken:

Berichtigungen und eine Notiz zu dem Na'vi in meinem ersten Post

Danke an alle, die mich auf einige kleine Fehler hingewisen haben. Ich habe zwei von diesen ohne Kommentar berichtigt kurz nach dem Veröffentlichen korrigiert, habe aber einen dritten übersehen, welcher nun auch berichtigt ist, mit einem kleinem Hinweis am Ende vom Eintrag.
Ich plane diese Methode fortzusetzen: Wenn ich etwas Falsches nach, sagen wir einer Stunde, nach dem Veröffentlichen finde, werde ich diesen ohne Hinweis berichtigen. Alles, was ich später finde, wird zusätzlich als Hinweis am Ende angezeigt, inklusive der Information, was geändert wurde.

Übrigens eliminierte diese Berichtigung die extra E's in zwei Formen vom Wort ,,sänumvi", 'Lehrstunde'. Danke an die Leute, die diesen Fehler aufgezeigt haben, und ich entschuldige mich bei denen, bei denen dies Bestürzung ausgelöst hat! Es war nichts weiter als ein kleiner Patzer.

Trotz meinen Bemühungen beim Korrektur Lesen werden solche Dinge unvermeidlicherweise immer durchkommen. Also, wenn ihr etwas seht, dass nicht Richtig aussieht, dann lasst es mich bitte wissen. Ihr könnt dies in einem öffentlichen Kommentar oder per privater E-Mail tun – Ich finde beide Wege gut! Es ist wahrscheinlich, dass ich mit einen der folgenden Texte antworte:
1. ,,Whooops! Das war wirklich ein Fehler. Danke!" 2. ,,Beide Formen – Die Form, die ich geschrieben habe, sowie die Form, die du geschrieben hast, sind korrekt" 3. ,,Auch wenn es komisch aussehen mag, ist doch die Form, die ich benutzt habe, korrekt: ..." Hoffentlich lernen wir alle etwas aus all diesen Situationen.

Eine Bemerkung zu ,,srekrr", einem Adverb, das normalerweise ,,vor (einem Zeitpunkt)" bedeutet, welches im Post einiges an Diskussion auslöste. (Wie viele von euch wissen ist die Form dieses Wortes eine Ausnahme: Eigentlich würde man ,,srehrr" erwarten) ,,Srekrr" bedeutet so viel wie ,,vor (Zeitpunkt), im Voraus". Und ,,Im Voraus", welches mein Wörterbuch als ,,Der zeit voraus" definiert, schattiert zu ,,schon". Die Übersetzung des Satzes stellt also eine Frage: – Fayupxaremì oe payängkxo teri horen lì'fyayä leNa'vi fpi sute a tsun srekrr tsat sivar – Wird also zu diesem: ,,In diesen Nachrichten werde ich über die Regeln der Na'vi Sprache reden für Leute, die es bereits verwenden können" – Also Leute, die es bereits können. Irayo an Wm.Annis für die exzellente Analyse in seinem Post in LearnNavi.org.

Die Sprache der Kommentare

Ich war sehr beeindruckt von der Qualität der Na'vi Kommentare. Es erfreut mich sehr zu sehen, wie einige von euch bereits Na'vi für echte Kommunikation benutzen können!

Wie ihr wisst ist dies ein Bilingualer Blog und Kommentare sind Willkommen in Englisch, in Na'vi oder in einer Kombination von beiden. (Und wenn irgendwer einen kurzen Kommentar in einer anderen Sprache schreibt ist das auch ok – aber bitte übersetzt dann diesen auch, damit wir alle ihn verstehen!) Wenn es jedoch zu Kommentaren in Na'vi kommt, have ich einigen Feedback bekommen, welche ich mit euch teilen will.

Na'vi Kommentare haben Pros und Contras:
Pro: Sie unterstützen die Idee, dass Na'vi nicht nur ein Spiel ist, sondern viel mehr eine wahre Kommunikation ermöglicht. Sie geben darüber hinaus dem Schreiber auch die Möglichkeit, ihr Na'vi öffentlich zu benutzen und gleichzeitig anderen die Chance zu geben, ihr Leseverstehen zu trainieren. Eine Übersetzung ins Englische für jeden Eintrag anzubieten, würde diesen Vorteil vernichten. (Zum Beispiel ist es schwer dem Drang zu widerstehen, direkt zu der Übersetzung zu springen als den Na'vi Teil selber ohne Hilfe zu verstehen, was eine viel produktivere Aufgabe ist.) Weiter geben sie den Anfängern ein Gefühl, wie weit andere Community Mitglieder bereits sind und geben damit einen Anreiz, selber soweit zu kommen.

Contra: Na'vi Kommentare sind nur für eine relativ kleine Gruppe verständlich (wenn man davon ausgeht, dass der Blog mehr und mehr von Anfänger gelesen wird!) und lässt dadurch eine Art von Insiders vs. Outsiders entstehen. Sie können auch abstoßend auf neue und interessierte Leute, die noch nicht viel gelernt haben, sein, wenn alles in Na'vi geschrieben ist, womit diese auf diesen Blog mit einem ,,Wow, dies ist viel zu kompliziert für mich" reagieren könnten. Und sie könnten implizieren, dass Poster, die nur in Englisch schreiben, nicht mit den Anderen gleichziehen.

Bitte versteht: Außer dem, was ich oben geschrieben habe, werde ich keine Regeln für die Sprache in Kommentaren aufstellen. Was auch immer jemand bevorzugt ist ok – und auf jeden Fall willkommen! Aber mich interessiert, wie ihr darüber denkt.

Anfrage nach Geschichten in einfachem Na'vi

Für die Na'vi 101 Anfänger Stunden würde ich gerne früh einige kleine Geschichten einbinden – Kurze Absätze in sehr einfachen Na'vi gehalten (Einfache Strukturen und Vokabeln), welche für Hör- und Leseverstehen benutzt werden könnten. Diese könnten über alles sein – ein kleines Szenario, das auf Eywa'eveng (Pandora) oder 'Rrta (Erde) spielt mit Charakteren aus dem Film oder eure eigenen, Tiere, Pflanzen, Umgebungen, Tagebuch Einträge ... alles, was plausibel ist. Auch wenn die Grammatik einfach gehalten sein sollte, ist es nicht notwendig, dass jede Struktur etwas sein muss, dass bereits vorgestellt und erklärt worden ist. Wenn der Zuhörer oder Leser versteht, worum es geht, wäre es schon ein Gewinn für die Sprache, auch wenn nicht jeder Grammatikalische Ablauf zu diesem Zeitpunkt diskutiert wurde.

Auch wenn ich auch selber an solchen Geschichten arbeiten werde, wäre es, denke ich, eine Freude, wenn viele von diesen von euch kommen würden! Es wird nicht leicht sein – Schreiben ist sehr einfach, während es Natürlich klingen zu lassen eine echte Herausforderung ist. Aber wenn dies etwas ist, was ihr mal ausprobieren wollt, dann denkt bitte darüber nach, und wenn ihr etwas habt, dann sendet es per E-Mail zu mir. Ich halte mir das Recht vor, Sachen zu ändern unter Berücksichtigung von Pädagogischen Überlegungen, aber wenn ich eine eurer Geschichten verwende, wird der Schreiber definitiv den Verdienst dafür bekommen.

Später mehr. Trr/txon lefpom! (Habt einen guten Tag/Nacht!)

okrìsti

#5
Hier die Übersetzung von Blogpost #3.

Gedanken zu Ambiguität
Klassifizierung: Fortgeschritten

Quote from: Karyu PawlEinige Fragen bezüglich mehrdeutiger Strukturen sind aufgekommen, sodass ich dachte es sei ein gutes Thema für den ersten Beitrag in dem ,,Sprachdiskussionsbereich" (Tìpängkxo leLì'fya) – für fortgeschrittene Lernende.

Anmerkung: Diese Art Beiträge sind etwas weittragend und ich werde nicht zögern über allgemeine Sprachthemen zusätzlich zu speziellen Aspekten des Na'vi zu reden. Wenn ihr zu den ,,grammatikalisch Neugierigen" gehört, so hoffe ich ihr werdet die Diskussionen genießen. Wenn das nicht der Fall ist, ist es auch okay! Ihr könnt den Beitrag nur überfliegen oder komplett auslassen. Manche entwickeln sich mit ausgedehnten grammatikalischen Diskussionen, andere hingegen nicht. Merke: Man braucht kein bewusstes Verständnis von Grammatik, um eine Sprache gut zu kennen. Wir werden hierüber in künftigen Beiträgen reden.

Wir kommen zu Na'vi Beispielen in kürze, jedoch erst ein paar generelle Beobachtungen zur Mehrdeutigkeit.

Vorbereitende Maßnahmen

Linguisten sagen ein Ausdruck ist mehrdeutig, wenn es zwei oder mehr unterscheidbare Interpretationsmöglichkeiten für ihn gibt. Man kann gefahrlos sagen, dass jede natürliche Sprache mehrdeutige Elemente oder Strukturen enthält und diese können klare Verständigung stören.

Im Englischen beispielsweise zwei der bekanntesten mehrdeutigen Wörter sind ,,right" und ,,hot". Hier ein Ausschnitt einer Unterhaltung in einem Auto, welches das erste Problem zeigt:

A: So I should turn left at the next corner, correct? (An der nächsten Ecke soll ich links abbiegen, korrekt?)
B: Right! (,,rechts" oder eben ,,richtig")

Und wenn jemand sagt ,,This soup is too hot for me to eat" (,,Diese Suppe ist zu scharf/heiß für mich zum Essen"), was sagt sie – dass die Suppe noch auskühlen muss oder dass die zu scharf ist?

Aber es sind nicht nur Wörter an sich die Mehrdeutigkeit hervorrufen können – es ist häufig eine Frage wie die Wörter aneinander hängen. (In Fachsprache, man unterscheidet lexikalische und strukturelle Mehrdeutigkeit.) Wenn dein Freund sagt ,,Ich hasse rohen Fisch und Zwiebeln", wird er sich mit gebratenen Zwiebeln zufrieden geben oder sie generell verschmähen? Hier ein Beispiel, welches ich in meinem Unterricht zu ,,Advanced Writing for Business" genutzt habe: ,,Give me the report you wrote on Thursday at 5:00." Ihr werdet in der Lage sein, drei unterschiedliche Bedeutungen darin zu sehen. (Anm.: 1. Bericht bezüglich Donnerstag 5 Uhr; 2. Bericht bezüglich Donnerstag geschrieben um 5 Uhr; 3. Bericht geschrieben am Donnerstag um 5 Uhr.) (Übrigens, der Grund, dass Mehrdeutigkeit in Schreibkursen behandelt wird, ist, dass gute Schreiber vorhersehen müssen, wie etwas, das sie geschrieben haben und für sie eindeutig erscheint, von anderen abweichend verstanden werden kann und sie ihr Geschriebenes diesbezüglich ändern, um die Möglichkeit des Missverstehens zu reduzieren.)

Andere Sprachen haben ähnliche Probleme. Beispielsweise als ich Mandarin Chinesisch studierte, lernte ich früh, dass nán ,männlich' bedeutet. Dann lernte ich, dass es auch ,Süden' bedeutet. Später fand ich heraus, dass es auch ,schwierig' bedeutet. (Die geschriebenen Formen sind unterschiedlich, gesprochen jedoch identisch.) Davor begegnete ich im meinem Deutsch Einführungskurs dem Satz ,,die Frau, die das Kind liebt", das bedeuten kann, dass ,,die Frau das Kind liebt" oder ,,die Frau vom Kind geliebt wird".

Mit all diesem Potential für Mehrdeutigkeit, wieso missverstehen wir uns nicht häufiger? Zwei Gründe: Erstens, ein Ausdruck, der theoretisch isoliert mehrdeutig ist, kann im Kontext nicht mehrdeutig sein – der Kontext macht es eindeutig (vereindeutlicht es). Beispielsweise wenn jemand sagt ,,That's a huge bill", (Anm.: ,,bill" kann Rechnung oder Schnabel bedeuten) würden wir es auf eine Weise interpretieren, wenn wir an einer Haushaltsdiskussion teilnehmen, oder auf eine andere Weise, wenn der Erzähler auf einem Vogelbeobachtungsausflug war. (Solche Dinge sind natürlich Material für Wortwitze. Manche kennen wahrscheinlich die Geschichte ,,der Ente in der Apotheke" (Anm.: Deutschsprachige wahrscheinlich nicht ;)) Zweitens, Sprecher können oft Wege finden Sätze umzustellen und so Mehrdeutigkeit zu beheben, wenn der Kontext nicht hilft: Wenn man ein ,,geräucherter Truthahn und Gouda Sandwich" bestellt und es nicht eindeutig ist, ob man den Käse auch geräuchert haben will, kann man es umstellen zu ,,Gouda und geräucherter Truthahn Sandwich" oder zu ,,geräucherter Truthahn und geräucherter Gouda Sandwich", sodass keine der Aussagen mehrdeutig ist.

Zwei mehrdeutige Strukturen im Na'vi

Das abgeschlossen, lasst uns zwei Strukturen im Na'vi mit problematischer Mehrdeutigkeit betrachten.

1. Vorangestellte lenierungsauslösende Adpositionen und kurze Plurale

Keine Sorge – es ist weniger kompliziert als die Überschrift es erscheinen lässt.

Wie ihr wisst, der Pluralpräfix ay- löst Lenierung aus, der phonologische Prozess, der px zu p, p zu f, t zu s, etc. werden lässt, bei Nomen beginnend mit Konsonanten, die diesen Prozess vollziehen können. (Um diese plumpe Formulierung zu vermeiden werde ich ,,lenierbar" für diese Konsonanten benutzen, wobei ich jedoch nicht sicher bin, ob es ein echtes Wort ist. (Anm.: ,,lenitable" – ziemlich selten genutzt, noch seltener jedoch ,,lenierbar".) Die Regel wird zu: Der Pluralpräfix löst Lenierung bei Nomen aus, die mit lenierbaren Konsonanten beginnen.)

Beispiel: Fluss = kilvan, Flüsse = ayhilvan

Ihr wisst auch vo den "kurzen Pluralen" für diese Nomen: alternativ, Flüsse = hilvan

Des Weiteren wisst ihr, dass bestimmte Adpositionen – unter anderem fpi, ìlä, , ro, sre und – auch Lenierung auslösen können, wenn sie vorangestellt sind.

Beispiel: Im Fluss = mì hilvan

Ihr seht wahrscheinlich wohin das führt. Wie sagt man ,,in den Flüssen"?

Wenn ihr den vollständigen Plural verwenden, gibt es kein Problem: mì ayhilvan (Anmerkung: Obwohl das Geschriebene sich nicht verändert, wird die + ay- Kombination gesprochen zu may. Also wird mì ayhilvan demnach mayhilvan gesprochen. Andere Beispiele diese Prozesses: nìayoeng würden wir nayweng ausprechen; aynantang sì ayriti ,Natterwölfe und Stichfledermäuse' wird aynantang sayriti ausgesprochen.)

Aber wenn man den kurzen Plural nutzt, ist man wieder zurück bei mì hilvan, welches als mehrdeutig zu betrachten ist, es kann entweder ,im Fluss' oder ,in den Flüssen' bedeuten.

Ist das ein Problem? Nicht immer. Wie wir oben gesehen haben, der Kontext wird oft die Bedeutung klarstellen. Wenn jemand euch sagt, er sah Neytiri mì hilvan schwimmen, so ist es wahrscheinlich, dass sie nur in einem Fluss gleichzeitig schwamm. Andererseits, wenn jemand sagt lu fayoang alor mì hilvan Eywa'evengä, dann ist hilvan ziemlich sicher Plural, weil Pandora vermutlich mehr als einen Fluss hat. (Das ist eine Annahme, gleichwohl eine plausible, wie ich hoffe. Offensichtlich werden wir alle mehr über die Gewässer Pandoras in Avatar 2 herausfinden!) Jedoch wenn jemand sagt, Neytiri schwimmt gern mì hilvan a lok Kelutral und man weiß nicht, ob es mehr als einen Fluss in der Nähe des Heimatbaumes gibt, kann es passieren, dass man die Aussage nicht korrekt interpretiert.

In diesen Fällen sollen sich Sprecher an diese Abmachung halten:

REGEL FÜR PLURALE NACH ADP+: Wenn es die Möglichkeit von Missverständnissen gibt und der Plural beabsichtig ist, soll die vollständige Pluralform genutzt werden. Die lenierte Form ohne ay- ist standardmäßig als Singular zu verstehen.


2. Komparation von Adjektiven mit to

Dieses ist komplizierter.

Wie ihr wisst ist die Komparation von Adjektiven im Na'vi einfach: Es gibt keine ,,Steigerungsstufe Komparativ" des Adjektivs wie im Englischen (Anm.: oder Deutschen) (alt vs. älter, gut vs. besser). Man nimmt einfach das Adjektiv in der Grundform mit dem Wort to, welches ,,als" entspricht:

(1) Po to oe lu koak. ,Sie ist älter als ich (bin).'

Welche Wortart gehört to an? Auf den ersten Eindruck erscheint es als Adposition, genauso wie im Englischen es den meisten Leuten als Präposition erscheint, jedoch ist es als Konjunktion klassifiziert (Anm.: gleich dem deutschen als). (Wenn es eine echte Präposition wäre, dann würde ,,She is older than me" keine Verwunderung hervorrufen und als Susbstandard (~umgangsprachlich), bestenfalls informell anzusehen.) In meinem eigenen Lexikon have ich to als PIV – pivot (Angelpunkt) – definiert. (Bei ,,A ist ADJ-er als B" Konstruktionen ist B der Vergleichsmaßstab und ,als' der Angelpunkt.)

Jedenfalls ist die Frage die sich hier stellt, ob to sich hier wie eine Adposition verhält und die Antwort ist ja: Man kann es entweder vor ein Nomen oder dahinter stellen, wo es dann verbunden wird. Mit anderen Worten, ,,als ich" ist entweder to oe oder oeto, genauso wie  hu  oe oder oehu.
Das bedeutet, dass ein Satz wie (2) korrekt gebildet ist:

(2) Poto oe lu koak. ,Ich bin älter als sie (ist).'

Wenn Na'vi geschrieben ist, gibt es einen Unterschied zwischen (1) und (2), auch wenn es ein kleiner ist, sodass keine Mehrdeutigkeit vorhanden ist. Aber wie ist es mit der gesprochenen Sprache? (Beachtet, dass Schreiben durch Sawtute den Na'vi vermittelt wurde; es war eine ausschließlich gesprochene Sprache für lange, lange Zeit davor.) Wenn (1) und (2) genau gleich klänge, dann hätten wir ein Problem, denn sie drücken gegensätzliche Dinge aus.

Es gibt zwei Wege as dem Dilemma. Einer wäre sicherzustellen bei Verwendung von Strukturen wie (1) und (2), eine beabsichtigte ,,Klammerung" (po [to oe] vs. [po to] oe) mit eurer Stimme zu transportieren, mithilfe von Rhythmus und Intonation. Das ist sogar eine natürliche Sache, die man machen kann. Beim langsamen, bewussten Sprechen ist es recht einfach. Hier sind zwei Versuche beide, beim vernünftig schnellen Sprechen, zu unterscheiden. Schaut ob ihr denkt der Unterschied wird klar:

Es folgen zwei Audiobeispiele, die ich hier nicht hotlinken werde.

Der andere Ausweg ist einfach die Wortreihenfolgen von (1) und (2) in Situationen, bei denen man Gefahr läuft missverstanden zu werden, zu vermeiden. Die folgenden Sätze haben keine Möglichkeit der Mehrdeutigkeit, wie es bei (1) und (2) der Fall ist:

(3) Poto lu oe koak.

(4) Po lu to oe koak.

(5) Oe lu poto koak.

(6) Oe lu to po koak.

Und viele weitere...

Es folgt eine kurze Danksagungen.

C'est tout!
dA | nga tsun oehu pivlltxe fa skype: c4duser
awngeyä wìki sìltsan lu
txopu lu fya'o ne vawma pa'o – nawma karyu Yotxa

Plumps

#6
Da sowohl xMine als auch okrìsti im wohlverdienten Urlaub sind, hier die Übersetzung von Blogpost #4 (11. Juli 2010)

Quote from: Karyu PawlDiminutive; Gesprächsausdrück

Der heutige [Blog-] Eintrag führt einige nützliche Dinge ein, die ihr zu eurem geschriebenen und gesprochenen Na'vi hinzufügen könnt, zusammen mit ein paar neuen Vokabeln.

Die Diminutiv-Form

Viele Sprachen haben eine Methode, etwas hinzuzufügen, um ein Wort als ›kleinere‹ Version des Originals zu kennzeichnen. Na'vi besitzt dies auch.

Der Diminutiv-Marker ist -tsyìp. Es ist ein Suffix, immer unbetont, das ihr an das Ende eines Worts anhängt – meist ein Nomen, aber Pronomen können -tsyìp ebenfalls erhalten. (Das ist ungewöhnlich in Erdensprachen.) Und ihr könnt es produktiv verwenden – d.h., ihr könnt es an die meisten Nomen anfügen, inklusive Eigennamen und Pronomen – dazu gleich mehr.

Benutzt den Diminutiv nicht nur, um anzuzeigen, dass etwas klein ist – dafür benutzt lieber hì'i. Zum Beispiel, »kleiner Baum« ist hì'ia utral/utral ahì'i, nicht ultraltsyìp. Wofür ist der Diminutiv denn dann da? Drei Dinge:

1. Um ein neues lexikalisches Wort zu formen, das als kleinere Version des Originals seinen Ursprung hat, aber seine kleinere Bedeutung verloren hat. Da ihre Bedeutungen nicht immer vorhersehbar sind, sind die Wörter dieser Kategorie im Wörterbuch verzeichnet. Beispiele:

puk »Buch«, puktsyìp »Broschüre, Pamphlet«

utral »Baum«, utraltsyìp »Busch«

säspxin »Krankheit«, säspxìntsyìp »Wehwehchen, kleine Krankheit«

Beachtet, dass ihr viele dieser Wörter mit tsawl verändern könnt, ohne euch zu widersprechen – zum Beispiel, tsawla utraltsyìp »großer Busch«

2. Um Zuneigung oder Zärtlichkeit auszudrücken. Hier kann (oder auch nicht) -tsyìp mit körperlicher Kleinheit assoziiert werden. Beispiele:

Za'u fìtseng, ma 'itetsyìp »Komm her, kleine Tochter/Töchterchen.« (Könnte sogar zu einer erwachsenen Tochter gesagt werden.)

[Exkurs: Mit Verben der Bewegung, kann ne wahlweise weggelassen werden, wenn das Ziel nach dem Verb steht. Also kann man sagen Po zola'u fìtsengne oder Po zola'u fìtseng. Aber *Po fìtseng zola'u ist ungrammatikalisch; es muss Po fìtsengne (oder ne fìtseng) zola'u sein.]

Kempe si nga, ma sa'nutsyìp? »Was machst du, kleine Mama/Mamachen?« (Das würde nicht zu einer tatsächlichen Mutter gesagt werden, da es respektlos erschiene, sondern eher zu einem jungen Mädchen, in liebevoller Voraussicht, Mutter zu werden.)

Kamtsyìpìl wutsot yerom. »Klein-Kamun isst seine Malzeit.« (Kamun mag ein kleiner Junge, könnte aber auch ein erwachsener Na'vi sein. In diesem Fall ist -tsyìp ironisch und/oder zugeneigt gemeint. Beachtet, dass wenn -tsyìp an einen Eigennamen mit mehr als einer Silbe angehängt wird, wird der Name oft gekürzt. Die vollständige Form Kamuntsyìp kann auch verwendet werden.)

Ngatsyìp yawne lu oer. »Ich liebe dich, Kleines.« (Kann jeder geliebten Person gesagt werden, nicht nur einem kleinen Kind.)

Ngari tswintsyìp sevin nìtxan lu nang! »Was für einen niedlichen, kleinen Queue du hast!« (tswin »Queue; Zopf zum tsaheylu«. Beachtet, dass in Sätzen wie diesem, die Besitz behandeln, besonders ›unveräußerlichen‹ Besitz anzeigen, -ri (d.h. der Topic-Marker) etwas idiomatischer ist als das Possessivpronomen, obwohl beide richtig sind. Also ist Ngeyä tswintsyìp... in Ordnung, auch wenn viele Na'vi Ngari... bevorzugen würden.)

3. Um Verunglimpfung oder Beleidigungen auszudrücken.

Fìtaronyutsyìp ke tsun ke'ut stivä'nì. »Dieser (wertlose) kleine Jäger kann überhaupt nichts fangen.«

Ngatsyìpìl new peut ta oe? »Was willst kleines Du von mir?« (Beachtet, dass ngatsìp im vorigen Beispiel zuneigend gemeint war, hier ist es verachtlich gebraucht. Um zu wissen, wie was gemeint ist, müsst ihr Kontext, Gesichtsausdruck und Körpersprache in Betracht ziehen.)

Nga nìawnonum to oetsyìp lu txur nìtxan. »Wie jeder weiß, bist du viel stärker, als ich Kleiner.« (Hier wird -tsyìp ironisch gebraucht, für scherzhafte Selbst-Missbilligung. Außerdem wird oetsyìp WE.tsyìp ausgesprochen.)

Seid vorsichtig damit, -vi und -tsyìp nicht zu verwechseln: Sie sind ähnlich, aber sie sind nicht das Gleiche. Eher als eine kleinere Version des Originals anzuzeigen, wird -vi als Teil einer Trennung von etwas Ganzem betrachtet, oder »ein kleines Stückchen« von etwas. Demnach ist atanvi »(Sonnen)Strahl« ein Stücken von atan, »Licht«; txepvi, »Funke« ein Stückchen von txep, »Feuer« (txeptsyìp wäre vermutlich etwas wie »kleines, niedliches Feuerchen«); lì'fyavi »sprachlicher Ausdruck (Wort, Phrase, Satz)« ein Stückchen von lì'fya »Sprache«. Demnach ist -vi nicht so frei produktiv wie es -tsyìp ist. Das verlangt nach einer Erklärung.

Nehmt den englischen Suffix -er, der an Verben gehängt wird, um den »Handelnden« zu markieren – derjenige, der die Handlung des Verbs macht: eater (Esser) = der, der isst, hunter (Jäger) = der, der jagt, usw. Ihr könnt -er an die meisten Verben hängen, woraus ihr ein anderes Wort bekommt, dessen Bedeutung vorhersehbar ist. Also selbst wenn ihr nicht wisst, was to burble (gurgeln) heißt, wisst ihr doch, dass ein burbler (Gurgler) jemand ist, der burble-t. (Das funktioniert nicht immer: Leute, die type (tippen) oder cycle (Fahrrad fahren) werden eher als typists (Typisten) und cyclists (Fahrradfahrer) bezeichnet und nicht als typers und cyclers. Aber es funktioniert öfter als dass es nicht funktionieren würde.) Wir sagen also, dass das Suffix -er produktiv ist.

Im Gegesatz dazu, ist die Verwendung des Suffixes -ment an einem Verb, um ein verwandtes Nomen zu erhalten, nicht frei produktiv. Aus dem Verb govern (regieren) wird government (Regierung), was ein Organ ist, das regiert. Aus replace (ersetzen) wird replacement (Ersatz), aber das ist kein Organ, das ersetzt – es ist die Sache, die ersetzt wurde. Und es gibt kein *eatment, *huntment, *feelment, usw (Ich bin mir bei burblement nicht sicher.) Also ist das Suffix -ment nicht produktiv: wir können es nicht willkürlich an Verben hängen, und wenn wir es können, ist die Bedeutung nicht unbedingt vorhersehbar. Wörter mit -ment müssen individuell gelernt werden, also werden sie im Wörterbuch aufgeführt.

Ähnlich ist es auch im Na'vi. Bestimmte Affixe (Präfixe, Infixe und Suffixe) sind produktiv, andere sind es nicht. Zum Beispiel sind fast alle Verbinfixe (‹er›, ‹ol›, ‹iv›, ‹ay›, ‹ìm›, usw.) produktiv: ihr könnt sie mit jedem Verb benutzen, so lange ihr die richtige Stelle kennt, an der ihr sie einsetzen könnt. Das Personensuffix -yu ist auch vollkommen produktiv. Auf der anderen Seite ist das Präfix tì-, das Nomen aus Verben, Adjektiven und anderen Nomen bildet, nicht völlig produktiv. Ihr könnt nicht eigene tì-Wörtern erfinden – ihr müsst sichergehen, dass sie im Wörterbuch stehen. Und wenn sie es tun, wird die Bedeutung nicht immer vorhersehbar sein: tìftang bedeutet »Stoppen«, aber tìrol bedeutet nicht »Singen«, sondern »Lied«. (Beachtet, dass wenn ihr über eine Handlung sprechen wollt – wie in »Schwimmen ist eine wunderbare Übung« – könnt ihr immer das Na'vi-Gerundium benutzen, welches aus einer Kombination von zwei Affixen gebildet wird: verwendet das tì-Präfix zusammen mit dem ‹us›-Infix: tìyusom »das Essen; der Vorgang des Essens«, tìtusaron »das Jagen«, usw., und dieser Prozess ist produktiv. Beispiel: Tìkusar eltur tìtxen si »(das) Lehren ist interessant.«)

Schließlich gibt es noch einige Affixe auf halber Strecke auf der Produktivitäts-Skala. Der Adverb-Former nì- ist produktiv, wenn er mit Adjektiven benutzt wird: nìngay, »wahrlich«, nìwin »schnell«, nìsti, »verärgert«, nìftue »leicht«, usw. Aber manchmal wird er auch mit anderen Wortarten benutzt – nìtut »kontinuierlich«, nì'eyng, »als Antwort auf«, nì'awtu, »allein« – und diese Wörter müssen als separate lexikalische Begriffe gelernt werden; ihr könnt sie nicht als Muster sehen, um neue Formen zu bilden.

Und damit sage ich nur: Sìlpey oe, ayngari fìtìpängkxotsyìp eltur tìtxen silvi.

Einige Ausdrücke für Gespräche

Hier sind ein paar verschiedene Wendungen, die ihr in einem Gespräch vielleicht hilfreich finden könntet.

1. Als Antwort auf »Danke«

Der Situation entsprechend, gibt es verschiedene Arten, auf jemanden zu reagieren, der euch für etwas gedankt hat:

   * Kea tìkin. wörtl.: kein Bedürfnis. D.h., es gibt keinen Grund, mir zu danken.
   * prrte'. wörtl.: gerne, mit Vergnügen. D.h., wofür du mir gedankt hast, habe ich mit Vergnügen getan.
   * Oeru meuia. wörtl.: (es war/ist) mir eine Ehre. D.h., es war eine Ehre, dir helfen zu können.
   * Hayalo ta oe / Hayalo oeta [sprich: WE.ta]. wörtl.: nächstes Mal von mir. D.h., Ich habe etwas für dich getan und du hast mir gedankt, aber nächstes Mal wirst du etwas vergleichbares für mich tun, und ich werde dir danken.
   * Pum nge. wörtl., deins. D.h., du hast mir gedankt, aber eigentlich sollte ich dir danken. Der Dank gehört dir. [sprich: pum NGE.yä]

2. Auf ein Kompliment antworten:

Es ist nicht üblich, irayo auf ein Kompliment zu antworten. Stattdessen gibt es drei übliche Antworten:

   * Ke pxan. wörtl.: nicht wert. D.h., Ich verdiene die Anerkennung nicht.
   * Tstunwi. wörtl.: nett. D.h., es ist nett von dir, das zu sagen
   * Ngaru tsul. wörtl.: du hast (herausragendes) Können. Dies wird in Situationen verwendet, wenn derjenige, der das Kompliment ausgesprochen hat, besser in der Tätigkeit ist, für die ihr gelobt werdet, als ihr selbst. Zum Beispiel, wenn ein Einwohner Pandoras euch sagt Nga nìNa'vi plltxe nìltsan, solltet ihr mit Ngaru tsulfä antworten, was meint: Wenn es um Na'vi geht, bist du offensichtlich der Meister, also hast du das Recht, mir Lob zu geben, das ich bescheiden akzeptiere.

3. Jemandem gratulieren:

Wenn man von jemandes gutem Glück hört, sagen die Na'vi Seykxel sì nitram! wörtl.: Stark und glücklich! D.h., mögest du Stärke und Glück aus diesem Ereignis, Leistung usw. erhalten. Beachtet: seykxel und txur sind beides Adjektive, die »stark« bedeuten, aber sie sind nicht das Gleiche: txur bezieht sich auf die körperliche Stärke, seykxel auf die innere Stärke, ein stilles Gefühl von Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. [Sprich: sey.KXEL sì nit.RAM]

Hayalovay ...


Plumps

Blogeintrag#5 (16.07.)

Quote from: Karyu PawlVokabel-Update

Der heutige Eintrag stellt euch ein paar neue Vokabeln zur Verfügung, meist von der A-Prioritäten-Liste des LEP (Lexikalisches Erweiterungsprogramm), zusammen mit ein paar Anmerkungen zur Verwendung:

In den Abkürzungen für die Wortarten meint VT transitive und VI intransitive Verben. Wie ihr wisst, transitive Verben sind die, die Objekte annehmen; mit diesen ist das Subjekt im Agentiv- oder Ergativ-Fall (Familie der L-Fallendungen) und das Objekt ist im Objektiv- oder Patiens-Fall (Familie der T-Fallendungen): Oel ngati kameie. Intransitive Verben nehmen kein Objekt an, und ihre Subjekte sind unmarkiert: Po herahaw.

Für Verben mit mehr als einer Silbe, habe ich die exzellente Methode benutzt, die ich auf learnnavi.org entdeckt habe (●), um anzuzeigen, wo die Positionen 1 und 2 der Infixe eingefügt werden.

'a'aw adj. = einige, etliche
'okrol n. = (alte, vergangene, antike) Geschichte
'okvur n. = (nicht-alte, neuere) Geschichte
alu konj. = das heißt, mit anderen Worten (benutzt für Hinzufügung/Ergänzung)
fnawe' adj. = feige
  fnawe'tu n. = Feigling
ftxìlor adj. = lecker, wohl-schmeckend
ftxìvä' adj. = schlecht-schmeckend [erste Form *ftxìvä war falsch, mit Glottisstop ist richtig Anm. d. Übers.]
fyeyn adj. = reif, mündig, erwachsen
  fyeyntu n. = erwachsene Person
  fyeyn n. = (volle) Reife, Mündigkeit
hawngkrr adv. = spät
hek VI = kurios sein, komisch, seltsam, unerwartet
  hek adv. = seltsamerweise, komischerweise
ki konj. = sondern
lìng VI = in der Luft schweben
  ayRam aLusìng »die schwebenden Berge«
muntxatu n. = Ehepartner (männlich & weiblich)
  muntxatan n. = Ehemann (männlicher Ehepartner)
  muntxate n. = Ehefrau (weiblicher Ehepartner)
netrìp adv. = glücklicherweise, freudigerweise, zum Glück
newomum VI = neugierig sein [n●●ewomum]
  lenomum adj. = neugierig
  nomum n. = Neugier, Neugierde
ngäzìk adj. = schwierig, schwer
  ngäzìk n. = Schwierigkeit, Problem
sung adv. = zusätzlich, außerdem, ferner, überdies
ram n. = Berg
reng adj. = seicht, flach, untief; oberflächlich [fig. – Anm. d. Übers.]
Rolun! conv. = Eureka! Ich hab's!
sa'sem n. = Elternteil
smar n. = Beute, gejagte Sache
starsìm VT = sammeln, einsammeln, klauben [st●ars●ìm]
sunu VI = gefallen oder gern mögen, Freude bringen [s●un●u]
syayvi n. = Glück, glücklicher Zufall
  syayvi adv. = zufällig, per Zufall
Tolel conv. = Eureka! Ich hab's! Ich verstehe!
txukx adj. = tief [auch: fig. – Anm. d. Übers.]
ve' VT = hassen [v●e'k●ì]
  tìve' n. = Hass
yaymak adj. = dumm, töricht
ye'krr adv. = früh, zeitig
sìkrr n. = Jahreszeit
zo VI = gut gehen, intakt sein, sein, wie es sein sollte, korrekt funktionieren oder wie die Natur es wollte
  zoslu VI = heilen, gesund werden, repariert werden [zosl●●u]
  zeyko VT = heilen, in Ordnung bringen [zeyk●●o]
  frawzo conv. = Alles ist gut; Alles ist in Ordnung; Alles ist OK

Anmerkungen zur Verwendung

'A'AW
Nur mit zählbaren Nomen (Menschen, Pflanzen, Steine, Tage, Ideen, ...) verwendet, nicht mit unzählbaren (Wasser, Luft, Zeit, Geduld, Wut, ...). Wie bei den Zahlen, wird 'a'aw mit dem Singular des Nomens verwendet. Beispiel:

  Lu poru 'a'awa 'eylan. ODER Lu poru 'eylan a'a'aw. »Er hat einige/etliche/mehrere Freunde.«

(Das sind gute Sätze, um eure Glottalen Stops zu üben!)

Verwechselt 'a'aw »etliche, mehrere« nicht mit hol »(nur ein) paar, wenige, nicht viele«:

  Oel tse'a 'a'awa tutet. »Ich sehe einige Menschen.« [engl.: several]

  Oel tse'a hola tutet. »Ich sehe nur ein paar Menschen.« [engl.: (only a) few]

Beachtet, dass pxay »viele« eine Ausnahme bildet, weil es sowohl mit dem Singular als auch dem Plural eines Nomens verwendet werden kann: pxaya tute und pxaya sute sind beide erlaubt. Die Singularform ist für alle Kontexte angemessen, während die mit dem Plural eher umgangssprachlich verwendet wird.

'OKROL und 'OKVUR
'Okrol bezieht sich auf die alte Stammesgeschichte der Na'vi, die in den Ersten Liedern enthalten ist; 'okvur bezieht sich mehr auf neuere Ereigenisse, z.B. oeyä soaiayä 'okvur »die Geschichte meiner Familie« oder 'okvur Sawtuteyä mì Eywa'eveng »die Geschichte der Himmelsmenschen auf Pandora«

ALU
Meist verwendet, um eine Ergänzung für Nomen oder Teilsätze zu liefern; z.B. »mein Freund Amhul«, »Eytukan, Anführer der Omaticaya«, »Eywa, die Große Mutter«, usw. Es ist aus a + lu zusammengesetzt, mit einer Verschmelzung der beiden Wörter und einer Veränderung der Betonung auf die erste Silbe. Beispiel:

  Tskalepit oel tolìng oeyä tsmukanur alu Ìstaw. »Ich gab meinem Bruder die Armbrust.«

Ihr könnt alu als einen ›Erklärer‹ im Gespräch verwenden, im Sinne von »soll heißen« oder »mit anderen Worten«:

  Txoa livu, yawne lu oer Sorewn ... alu ... ke tsun oeng muntxa slivu. »Es tut mir leid, aber ich liebe Sorewn ... mit anderen Worten, du und ich können nicht heiraten.«

HAWNGKRR und YE'KRR
Die beiden sind Adverbien, keine Adjektive:

  Hawngkrr rä'ä ziva'u! »Komm nicht (zu) spät!«

Wenn ihr die Adjektive braucht, so sind diese lehawngkrr und leye'krr: tìpähem leye'krr »eine zeitige/frühe Ankunft«

HEK
Dieses Verb vermittelt die Idee, dass etwas seltsam, komisch, unerwartet oder überraschend erscheint.

  Ngeyä säfpìl Sawtuteteri heiek oer nìtxan. »Deine Idee über die Himmelsmenschen finde ich sehr interessant (weil es ungewöhnlich erscheint.).« ODER »Ich bin sehr neugierig (und erfreut) deine Idee über die Himmelsmenschen betreffend.«

Beachtet, dass nìhek nur ein Satzadverbial ist, kein Adverb der Art und Weise ... alu ... nìhek heißt »merkwürdigerweise, komischerweise« im Sinne, dass der Sprecher einen Kommentar über die [Gesamt]Situation macht:

  Nìhek fo nìNa'vi plltxe. »Komischwerweise sprechen sie Na'vi.«

Falls ihr, auf der anderen Seite, sagen wollt, dass jemand etwas in einer merkwürdigen Art und Weise tut, würdet ihr nìfya'o a hek »in einer Weise, die merkwürdig ist« verwenden:

  Fo nìNa'vi plltxe nìfya'o a hek. »Sie sprechen Na'vi auf merkwürdige Weise.«

Beachtet den Unterschied zwischen dem Verb hek und dem Adjektiv stxong »merkwürdig, unbekannt, ungewöhnlich«. Hek wird für etwas komisches, unerwartetes oder verwirrendes, aber nicht unbedingt schlechtes, verwendet. Stxong ist stärker und hat meist eine negative Bedeutungsebene: Es wird für etwas verwendet, dass vorher unbekannt oder unvorstellbar gewesen war, das bedrohlich oder gefährlich erscheint. Beispiel:

  Larmu tsatsamsiyuhu tìvawm a lu stxong ayoer. »Jener Krieger trug eine Dunkelheit mit sich, die uns (zuvor) unbekannt/unvorstellbar war.«

KI
Verwechselt slä und ki nicht. Ki ist »aber« im Sinne von »nicht A aber (eher) B.« (Sprecher des Deutschen werden die Parallele zu aber vs. sondern sehen.) Ke und ki bilden ein Paar:

  Nga plltxe ke nìfyeyntu ki nì'eveng. »Du sprichst nicht wie ein Erwachsener sondern wie ein Kind.«

NETRÌP
Siehe SYAYVI.

RENG und TXUKX
Diese Wörter beziehen sich hauptsächlich auf physische Tiefe: kilvan areng, kilvan atxukx. Sie können nicht für Menschen benutzt werden: *tute areng ergibt keinen Sinn. Aber, wie in vielen Sprachen, werden sie manchmal metaphorisch für Gedanken, Ideen, Analysen o.ä. verwendet: z.B. aysäfpìl atxukx »tief(greifende) Gedanken«.

ROLUN
Rolun und tolel sind sprachliche Ausrufe, die für »Eureka!«-Momente gebraucht werden. Der Unterschied besteht darin, dass Rolun! bedeutet, dass man etwas gefunden hat, z.B. ein verlorenes Objekt, die Antwort zu einer Frage, die Lösung zu einem Problem, wohingegen Tolel! bedeutet, dass man einen Lichtblick hatte und man »nun versteht« – man hat Wissen oder Verständnis erlangt.

SMAR
Dieses Wort taucht in einer bekannten Na'vi-Redewendung auf:

  Ätxäle si palulukanur tsnì smarit livonu. »Bitte einen Thanator, seine Beute freizulassen.« Bezieht sich auf eine zwecklose Geste, ein Versuch, etwas zu erreichen, das erstrebenswert ist, aber nicht eintreten wird. Im Gespräch wird es gewöhnlich zu Ätxäle pa(lu)lukanur. gekürzt. (Bei schnellem Sprechen neigt palulukan dazu, zu palukan vereinfacht zu werden, was akzeptabel in umgangssprachlichem [Sprech-]Stil ist.)

SUNU
Dieses wichtige Verb, das ähnlich funktioniert wie das Spanische gustar, wird verwendet, um zu sagen, dass ihr etwas mögt:

  Sunu oeru teylu. »Ich mag teylu[-Larven].« (Teylu sunu oeru ist auch möglich.)

Sunu und prrte' lu bedeuten beide, dass der Sprecher etwas genießt. Während sunu aber »mögen« in einem allgemeineren Sinne ist, ist prrte' lu generell tiefgründiger und aufrichtiger; es wird oft in sozialen Situationen verwendet und mit »Es ist (mir) eine Freude...« übersetzt:

  Furia tsolun oe ngahu pivängkxo, oeru prrte' lu nìngay. »Es war mir wirklich eine Freude, mit dir reden zu können.«

[Exkurs: Die prrte' lu Konstruktion kann etwas verwirrend sein. Prrte' ist ein Adjektiv, das »vergnüglich, freudig« heißt, demnach ist eine Alternative, den letzten Satz zu sagen, auch:

  Fwa [ fì'u a] tsolun oe ngahu pivängkxo oeru prrte' lu nìngay. Wörtl.: »Die Tatsache, dass ich mit dir sprechen konnte, war wirklich vergnüglich für mich.«

Die Struktur des Originalsatzes mit furia ist mehr: »Was die Tatsache angeht, dass ich mit dir sprechen konnte, (es) war wirklich vergnüglich für mich.« Beide Konstruktionen sind akzeptabel.]

Mowan impliziert physisches und sinnliches Vergnügen und hat oft eine sexuelle Bedeutungsebene:

  Tìtusaron mowan lu oer nìngay. »Jagen finde ich toll/macht mich an.«

SYAYVI
Syay allein bedeutet »Schicksal« im Sinne einer Bestimmung – der Verlauf des persönlichen Lebens:

  Tsakrr syay ayngeyä, syay olo'ä oeyä layu teng. »Dann werdet ihr das gleiche Schicksal erleiden wie mein Stamm.«

Syayvi meint ein »kleines Stück vom Schicksal« – d.h., Zufall oder Glück in einer bestimmten Situation. Zum Beispiel, der Ausdruck »Viel Glück!« ist Etrìpa syayvi!

Beachtet, dass nìsyayvi »per Zufall, zufällig, wie der Zufall es wollte« heißt – es heißt nicht »glücklicherweise, zum Glück«. Dafür verwendet ihr netrìp.

TOLEL
Siehe ROLUN.

TXUKX
Siehe RENG.

ZO
Dieses Zustandsverb zeigt an, das mit dem Subjekt »alles OK ist« - etwas oder jemand funktioniert richtig. Sowohl zo als auch lu fpom können bedeuten, dass es dem Subjekt gutgeht, aber es gibt einen Unterschied in der Verwendung. Fpom ist ein Nomen, das »Wohlbefinden, Frieden, Zufriedenheit« ausdrückt. Zo ist ein Verb mit einem engeren Bedeutungskreis, das für gewöhnlich körperliche Gesundheit ausdrückt. Vergleicht folgende zwei Fragen miteinander:

  Ngaru lu fpom srak? »Geht es dir gut?« (Erlebst du einen allgemeinen Zustand von Zufriedenheit und Wohlbefinden?)

  Nga zo srak? »Geht es dir gut?« (Hast du dich von deiner Krankheit erholt? Bist du in Ordnung nach dem schreklichen Sturz?)

Beispiele für die abgeleiteten Verben zoslu und zeyko:

  Oeri nì'i'a tsyokx zoslolu. »Endlich ist meine Hand geheilt/wieder gesund.«

  Eywal zeykivo ngat nìwin. »Möge Eywa dich schnell heilen/gesund machen.«

Frawzo kommt von fra'u + zo. Zusammengesetzte Wörter mit 'u verlieren oft den Glottisstop. Die sich ergebende au-Kombination, hat sich in einen Diphthong verwandelt.


edit:
vollständig übersetzt
fig. = figurativ, d.h. das Wort kann auch metaphorisch verwendet werden
blau = hinzugekommene Bedeutung seit gestern
braun = meine Kommentare
Berichtigung der Form ftxìvä => ftxìvä'
edit 2: Bedeutung von sunu bearbeitet
edit 3: Fehler in sa'sem korrigiert

Plumps

Und ein Nachtrag von Karyu Pawl in den Kommentaren als Antwort auf eine Frage von unserem Forumsmitglied Kemaweyan:

QuotePawl  says:
July 17, 2010 at 10:53 am

@Kemaweyan: Ngeyä tìpawmìri irayo, ma Kemaweyan. Nìngay lu ngar tìyawr, lu ngar tìkxey. Tsalì'uri alu zeyko lu kemlì'uvi (lì'u atxantsan nang!) mì kamtseng: z-eyk-o . . . Ha lu lì'u letrrtrr nì'aw. Oel lumpe tsat solung mì upxare? Fte wivìntxu futa lesar lu fìlì'u nìtxan. Tsalsungay tsalì'u alu zeykuso lu eyawr. Slä zene fko pivlltxe san zäpeyko sìk. (*Zeykäpo lu keyawr.) Ulte kawkrr ke tsun fko pivlltxe san *zeykeyko!

Kemaweyan hat eine gute Frage gestellt, also lasst sie mich in [Englisch] erklären, damit es mehr Leuten zugänglich ist. Er bemerkte, dass zeyko eine Ableitung von zo wäre, mit dem Kausativinfix ‹eyk›: zeyko = z‹eyk›o. Wenn das wahr ist, warum dem Wort einen extra Eintrag im Vokabular geben? Das hat Kemaweyan zur Vermutung gebracht, es sei tatsächlich eine separate lexikalische Einheit, die nicht durch ‹eyk› abgeleitet wäre, die dann zu einer Form wie *zeykeyko führen könnte.

K.s erster Eindruck war richtig: zeyko ist nur die Kausativform von zo. Ich habe es extra erwähnt, um die Nützlichkeit zu betonen: Es ist die normale Art und Weise, um »reparieren« oder »heilen« zu sagen. Aber er hat recht: Es hätte nicht aufgeführt werden müssen.

Die Frage nach den »prä-1« Infixpositionen und wie sie sich zueinander, und zum Rest des Infixinventars, verhalten, ist wichtig, deshalb spare ich mir das für einen zukünftigen Eintrag auf.

Anmerkung: Wie in K. Pawls Antwort nìNa'vi deutlich wird, kann es wohl zeykuso und zäpeyko* geben (obwohl ‹eyk›, ‹äp› und ‹us› zur gleichen Infixgruppe gehören) — es scheint also eine gewisse Hierarchie zu geben (wenn es keine Verschmelzung gibt, wie es bei den Zeit- und Aspekt-Infixen passiert), die Frommer später erklären will/wird.

xMine

#9
Quote
Tìng Mikyun fte Tslivam: Hörverstehen #1

Hier ist eine kleine 2 Minuten Hörverstehen Aufgabe für die fortgeschrittenen Lernenden, die hoffentlich Spaß macht.

Ihr könnt sie benutzen, wie ihr wollt, aber ich schlage folgendes vor:

Zuerst, schaut euch die neuen Vokabeln noch einmal an. Es kommen ein paar dieser neuen Wörter in der Passage vor.

Dann hört euch die Geschichte komplett ohne Pausen ein paar mal an. Euer Ziel ist einfach dem Kern der Geschichte zu folgen. Es ist wahrscheinlich, dass ihr nicht gleich alles versteht, aber das ist absolut OK – Das Wichtige ist, dass ihr so viel versteht, wie ihr könnt, ohne genauere analysen anzustellen. Versucht nicht die Passagen zu übersetzen – Denkt nicht in dem System eurer Muttersprache. Stellt euch die Geschichte so gut, wie ihr könnt, in euren Gedanken vor.

Danach könnt ihr euch ein paar Notizen aufschreiben, um diese nach zuschlagen oder schreibt  Dinge auf, die euch Kopf zerbrechen bereiten, um sie später genauer analysieren zu können. Das ist OK, nur fangt nicht gleich damit an.

Ach übrigens, in der Geschichte sind ein paar neue Wörter enthalten (basierend auf Wörter, die ihr bereits kennt) und auch ein neue Redewendung. Ihr solltet diese vom Kontext her verstehen können.

Sivunu ayngar fìtskxekengtsyìp! Viel Spaß!
Tìng Mikyun fte Tslivam #1.

P.S. – Weiterhin danke für all die Kommentare. Ich schulde vielen Leuten eine Antwort, ich versuche, diese bald zu beantworten.

So, hier mal der Link auf die MP3-Datei: http://naviteri.org/wp-content/uploads/2010/07/Listening-Comp-1-2010-7-24.mp3
Das sollte ok sein, zumal diese auch in dem RSS-Feed so verlinkt ist.

Kìyevame

xMine

Dieses mal gehts um ein interessantes System, wie man Wörter buchstabieren kann – in Na'vi.
Dieses System haben sich Kemaweyan, Plumps, Prrton und Tirea Aean ausgedacht, welches
Frommer augenscheinlich so gut fand, dass er gleich darüber schreiben musste.
Meinen Glückwunsch an die 4 :)

Quote
Ein Alphabet für Na'vi

Kaltxì, ma oeyä eylan. Sunu oeru fwa fìtsengit terok oel nìmun. Es ist schön wieder da zu sein nach meiner Auszeit.

In diesem Beitrag ist es mir eine Freude, euch auf die grandiose Arbeit, die sich einige unserer Sulfätu leLì'fya – Sprachexperten, gemacht haben, hinzuweisen.

Unsere Freunde Kemaweyan, Plumps, Prrton und Tirea Aean haben einen einzigartigen Na'vi Weg gefunden, um die 33 Phoneme (verschiedene Laute) in der Sprache – 20 Konsonanten, 7 Vokale, 2 ,,Pseudovokale" (ll, rr) und die 4 Diphthonge (aw, ay, ew, ey). Hier ist ihre Liste:

( ' ) tìFtang, A, AW, AY, Ä, E, EW, EY, Fä, Hä, I, Ì,
KeK, KxeKx, LeL, 'Ll, MeM, NeN, NgeNg, O, PeP, PxePx,
ReR, 'Rr, Sä, TeT, TxeTx, Tsä, U, Vä, Wä, Yä, Zä

Wie ihr seht, wenn ihr dieses Alphabet aufsagt, sagt ihr die Vokale, Pseudovokale und die Diphthonge genauso, wie sie klingen. Die Konsonanten sind jedoch interessant: Es gibt einen Unterschied zwischen denen, die nicht am Ende einer Silbe auftauchen können, und denen, die es können. In der ersten Gruppe fügt ihr einfach den Vokal ä an, um den Namen des Konsonanten zu bekommen: Fä, Hä, Sä, und so weiter. In der letzteren Gruppe benutzt ihr den Vokal e und packt den Konsonanten, den ihr groß geschrieben lasst, an das Ende des Namens: KeK, KxeKx, LeL, MeM und so weiter. Ich mag wirklich sehr, wie die Namen dieser Laute gleichzeitig zeigen, wie sie benutzt werden (Die Ausnahme ist der erste Buchstabe des Alphabets, der Glottisschlag: Wenn man die Regel befolgt, wäre sein Name wäre 'e', aber das würde es schwer machen ihn vom E abzugrenzen. Stattdessen wird das Wort tìFtang, welches ,,stoppen" bedeutet, benutzt).

Zur Reihenfolge, welche große Parallelen zum Romanischen Alphabet der Erde aufweißt, schreibt Prrton: ,,Die Reihenfolge ist leider bestimmt von 'Rrtans Gebräuchen, welche wir nicht wirklich ändern können. Das ist der Weg, wie Excel und andere das sortieren (Mit der Ausnahme, dass unser TxeTx vor Tsä kommt). Wir werden das wohl einfach Manuell abgleichen, wenn es benötigt ist."

Wie fragt man aber nun, wie ein Wort buchstabiert wird? ,,Buchstabieren" heißt ,,pamrelfya" (Erinnert euch: ,,(ein) Schreiben" heißt ,,pamrel").

Also, vom Formalsten zum Umgangsprachligsten:
Tsalì'uri fko pamrel si fyape? 'Wie wird das Wort geschrieben?' (Wörtlich: 'Bezüglich dem Wort, wie schreibt man (es)?'
Pamrelfyari fyape? 'Wie buchstabierst du das?' (Wörtlich: 'Bezüglich der Buchstabierung (des Wortes), wie?')
Pamrel fyape? 'Wie schreibst du das?' (Umgangsprachligstes)

Beispiel:

–Lì'uri alu tskxe pamrel fyape? 'Wie buchstabierst du das Wort tskxe?'

–Pamrelfya lu na Tsä, KxeKx, E. 'Es wird so buchstabiert: ts, kx, e.' (Wörtlich: (Des wortes) Buchstabierung ist wie ts, kx, e.)

Bitte seid euch im Klaren, dass das Na'vi Alphabet eine Phonetische Analyse der Sprache reflektiert: Zum Beispiel hat das Wort tskxe 3 Phoneme – nicht 5! – welches der Buchstabierung entspricht. Und wenn ein Pandoranischer Linguist ein einheimisches Alphabetisches Schreibsystem für Na'vi erfinden würde, könnte man das Wort in nur 3 eindeutigen Symbolen schreiben.

Kìyevame

edit: kleine formatorische Sache ;) —ngeyä Plumps

Plumps

Danke dir, xMine!
Kleine Anmerkung: dem sprachwissenschaftlichen Rahmen nach, würde ich tìFtang hier als »Stop« (von Glottisstop, bzw. -schlag) übersetzen:

Und hier haben wir noch zwei interessante Antworten von K. Pawl auf Fragen:


QuoteTirea Aean says:
August 20, 2010 at 8:07 am

Srane! jetzt weiß es jeder XD

und was das angeht:
Lì'uri alu tskxe pamrel fyape? 'How do you spell the word tskxe?'

Das UNTERSTREICHT meine Überzeugung, daß man san und sìk NICHT benutzen kann, um dem Wort tskxe ein Gefühl von in-der-Luft-zitieren geben kann: (sondern eine Zuordnung mit a sollte stattdessen benutzt werden, kefyak?)

-Lì'u san tskxe sìk pamrel fyape? 'how do you spell the word "tskxe"'
SO scheint jeder überall im Forum san und sìk die meiste Zeit zu benutzen. Einige vergessen, daß direkte Anführungszeichen nur in der Schrift erlaubt sind, und ich dachte immer, daß san und sìk Zitierzeichen von Ihnen oder einer anderen Person wären ... nicht unbedingt so, wie wir sawtute Anführungsstriche benutzen. Bestätigung, damit ich in der Nacht schlafen kann?

Irayo seiyi nìtxan ma Pawl furia nìmun pamrel si fìtseng

QuotePawl  says:
August 20, 2010 at 6:31 pm

Irayo, ma Tirea Aean. Srane – ngaru tìyawr nìwotx!

Das ist in der Tat etwas, das ich mir vorgenommen hatte, zu erwähnen, also danke, daß du es angesprochen hast.

Zuerst, laßt mich sagen, daß ich VOLLKOMMEN sprachlos über die Leichtigkeit bin, die so viele Leute in geschriebener Kommunikation entwickeln. Furia fyape fkol serar lì'fyati awngeyä, leiu set nìlaw pxaya sute a oeto lu sìltsan!* (Ich war für eine Sekunde zwischen leiu und längu unentschlossen, aber, keine Frage, es ist eine positive Entwicklung :) )

Eine Sache, die mir jedoch aufgefallen ist, ist die übermäßige Inanspruchnahme von san . . . sìk. Diese Wörter sind KEIN allgemeiner Ersatz für Anführungszeichen – die brauchen wir noch. Wie du gesagt hast, san . . . sìk wird für indirekte Rede benutzt, wenn man etwas zitiert, was jemand anderes gesagt hat. Sie werden also gewöhnlich von einer Form des Verbs plltxe begleitet. Ich denke, jeder weiß inzwischen, daß Na'vi direkte gegenüber indirekter Rede bevorzugt. Etwas wie ,Kamun sagte, er würde kommen,' (wo er = Kamun) zu übersetzen, würde man sagen:

Poltxe Kamun san oe zasya'u sìk. (D.h., ,,Kamun sagte: ,Ich werde kommen.'")

(sìk kann hier weggelassen werden, wenn der Sprecher mit dem Zitat aufhört und nicht weiterfährt, bis jemand anderes gesprochen hat.)

Aber für alle anderen Verwendungen der Anführungszeichen – z.B. das in-der-Luft-zitieren, das T.A. erwähnte (großartiger Begriff!) – ist san . . . sìk unangebracht.

Hivahaw nìmwey, ma Tirea Aean.

Und noch eine Antwort auf eine Bemerkung von Kä'eng:

QuoteKä'eng says:
August 20, 2010 at 1:09 pm

Schön, den Topic mit pamrel si zu sehen für die Sache, die geschrieben wird. Ich schaudere immer, wenn ich etwas wie pamrel si 'upxarer oder pamrel si vurur sehe... der Dativ sollte für die Person(en) reserviert sein, denen man schreibt, tì'efumì oeyä.

QuotePawl says:
August 20, 2010 at 6:02 pm

Ngaru tìyawr, ma Kä'eng. Mllte oe.

Aber pamrel si ist schwierig, da es gegen die allgemeine Regel verstößt, daß das Objekt einer si-Konstruktion im Dativ steht. (Bsp.: Po awngaru kavuk soli. ,Er verriet uns,' wo die Struktur eher wie ,Er brachte uns Verrat.' ist)

Folgte pamrel si diesem Muster, hätte man in einem Satz wie ,Sie schrieb mir eine Nachricht,' zwei Dative, eines für ,Nachricht' und eines für ,mir'. Obwohl ich an keine Situation denken kann, wo das ein Mißverständnis erzeugen würde (es ist unwahrscheinlich, daß man das, was geschrieben wird mit dem verwechselt, dem man es schreibt), ist diese Konstruktion merkwürdig. (Bei anderen Verben könnte echte Mehrdeutigkeit entstehen: wenn es, sagen wir, eine si-Konstruktion gäbe, die ,eine Person zu einer anderen schicken' bedeutete, dann könnte man mit einer Zwei-Dativ-Konstruktion nicht sagen, ob Loak zu Peyral oder Peyral zu Loak geschickt würde.)

Man kann versuchen, um dieses Problem herumzukommen, indem man fpi für das indirekte Objekt benutzt – aber das wird nicht funktionieren, weil fpi ,zugunsten oder zuliebe von' bedeutet. Schriebe ich also eine Nachricht fpi nga, hieße das, dass ich es irgendwie dir zuliebe tun würde, als sie dir einfach nur zu schicken, z.B. wenn du nicht selbst schreiben könntest und ich sie [deshalb] für dich schreiben würde.

Wie du also gesagt hast, benutzen wir den Topic für die Sache, die geschrieben wird. Das funktioniert gut, wenn diese Sache bestimmt ist – d.h., wenn der Zuhörer bestimmen kann, worauf du dich beziehst (z.B. wenn es bereits in das Gespräch eingeführt wurde):

Tsa'upxareri ngaru pamrel soli trram. ,Ich schrieb dir jene Nachricht gestern.' Wörtlicher: ,Was jene Nachricht betrifft, die ich dir gestern schrieb.' Hier ist der Topic ,jene Nachricht' bestimmt, weil sie bereits erwähnt wurde.

Aber wenn die Nachricht unbestimmt ist, funktioniert der Topic nicht so gut, weil Topic [d.h. das Thema, Anm. d. Übers.] für gewöhnlich bestimmt sind. 'Upxareri ngaru pamrel soli trram kann sicher heißen, ,Ich schrieb dir DIE Nachricht gestern.' Kann es auch heißen ,Ich schrieb dir EINE Nachricht gestern'? Da es keine Artikel per se im Na'vi gibt und Substantive entweder bestimmt oder unbestimmt sein können, denke ich, daß es ginge. Aber etwas daran stört mich.

Aus diesen Gründen, denke ich, brauchen wir einen einfachereren Weg, um ,schreiben' zu sagen – ein normales transitives Verb, bei dem der Agens das -l annimmt und das Objekt -t. Problem: es ist unwahrscheinlich, daß ein solch einfaches Verb sich auf Pandora entwickelt hätte, da die Na'vi keine Schriftsprache haben! Eine Lösung wäre, einen Ausdruck zu leihen, der bereits in einem anderen Kontext existiert – vielleicht so etwas wie ,komponieren' oder ,arrangieren' –, der für die Verwendung von ,schreiben' angepaßt werden könnte. Ich denke darüber nach . . .

Prrton schlägt daraufhin ein Verb für ,einschnitzen, schnitzen' vor oder unser bereits existierendes Verb weyn vor, um die Bedeutung abzuwandeln, was K. Pawl mit Säfpìl atxantsan, ma Prrton. Irayo ngaru! kommentiert...

AP Nova

QuoteFuria fyape fkol serar lì'fyati awngeyä, leiu set nìlaw pxaya sute a oeto lu sìltsan!

Ich dachte "pe" zeigt immer eine Frage an und man kann das nicht im Sinn von "da, wo..", "...wie das ist...", "wer das und das macht..." verwenden? Geht das nun also doch?

Plumps

Quote from: AP Nova on August 21, 2010, 10:01:33 AM
QuoteFuria fyape fkol serar lì'fyati awngeyä, leiu set nìlaw pxaya sute a oeto lu sìltsan!

Ich dachte "pe" zeigt immer eine Frage an und man kann das nicht im Sinn von "da, wo..", "...wie das ist...", "wer das und das macht..." verwenden? Geht das nun also doch?

Ist mir auch aufgefallen. Es scheint so zu sein... Ist vielleicht nochmal eine Nachfrage wert...

okrìsti

Würde euch ja eine längere Nachricht schnitzen, aber das geht auf dem Handy nur unkomfortabel. Danke für die Übersetzungen. :)
dA | nga tsun oehu pivlltxe fa skype: c4duser
awngeyä wìki sìltsan lu
txopu lu fya'o ne vawma pa'o – nawma karyu Yotxa

xMine

Eintrag vom 26.08.2010

Quote
Mipa ayopin, mipa aylì'u – Neue Farben, neue Wörter

In Anbetracht der Neuveröffentlichung von Uniltìrantokx heute Abend, gibt's hier nun Teil 1 des Na'vianischen Farbensystems inklusive ein paar neuen Vokabeln.

Farben
Link zum Bild: http://naviteri.org/wp-content/uploads/2010/08/AystxoAyopina1.png

Wie die Grafik zeigt, besitzt Na'vi 9 Grundfarben:

TUN: Behandelt das Spektrum von rot bis orange
RIM: Gelb
EAN: Grün bis blau
'OM: Von violett über lila bis pink
LAYON: Schwarz
TEYR: Weiß
VAWM: Sehr dunkle Farbtöne inkl. Den Brauntönen
NEYN: Weiche Farben – Weißschattierungen
NGUL: Grau oder grau-braun

Um das Spektrum noch weiter zu verfeinern hat Na'vi 3 verschiedene Konstruktionen:

(1)    Konstruktionen mit Na-
(2)    Adverbiale Konstruktionen mit nì-
(3)    Zusammensetzung

Hier werde ich nun den ersten Punkt besprechen, welcher der ergiebigere ist. Die Anderen beiden werde ich dann später mal behandeln.

Zuerst ein Hinweis: Diese Farben sind gewöhnliche Adjektive – Keine Substantive und auch keine Zustandsverben. Um aus einer Farbe ein Substantiv zu bilden fügt man einfach -pin an das Ende an. Beispiel:

Fìsyulang lu rim. 'Diese Blume ist gelb.'
Fìsyulang arim lu hì'i frato. 'Diese gelbe Blume ist die kleinste von allen.'
Ke sunu oeru rimpin. 'Ich mag die Farbe gelb nicht.'

Bedenkt, dass wenn eine Farbe auf ein -n endet, dass das n als m ausgesprochen wird vor dem p von -pin (Linguisten würden diesen Vorgang ,,regressive Assimilation" nennen). Gleichzeitig ändert sich damit auch die Buchstabierung des Wortes um das zu reflektieren. Also haben wir ,,tumpin", ,,eampin", ,,neympin" und ,,layompin". Dies passiert auch an anderen Stellen in Na'vi (Beispiele: txampay 'Meer, Ozean', eine Zusammensetzung von txan 'viel' und pay 'Wasser') und natürlich auch in 'Rrtan Sprachen.

Um genauere Farben zu bilden, benutzt man in Na'vi na- Konstruktionen (na = wie), um die Farbe bekannter Objekte mit der gemeinten Farbe zu vergleichen. Um beispielsweise zu verdeutlichen, dass ihr mit ean das Blau wie die Haut eines Na'vi meint, sagt ihr: ean na ta'leng oder ta'lengna ean ,,Hautfarbendes blau" (Hinweis: Das ,,modifizierende a" findet normalerweise keine Anwendung zwischen na und der Grundfarbe).

Der Satzbau ist recht einfach. Um das Lesen zu vereinfachen, bringt man Bindestriche ein, wenn na-Farben etwas beschreiben (Vor oder hinter einem Substantiv). Beispiele:

Fìsyulang lu ean na ta'leng. ODER Fìsyulang lu ta'lengna ean. 'Diese Blume ist blau wie die Haut'

Wenn 'Diese Haut-blaue Blume ist sehr schön' sagen will, hat man die Wahl zwischen 4 Möglichkeiten:

1. Fìsyulang aean-na-ta'leng lor lu nìtxan.
2. Fìsyulang ata'lengna-ean lor lu nìtxan.
3. Ean-na-ta'lenga fìsyulang lor lu nìtxan.
4. Ta'lengna-eana fìsyulang lor lu nìtxan.

Die Anzahl der Farben, die mit na- gebildet werden, ist sehr ergiebig – Das heißt, dass der Sprecher auf Na'vi vollkommen frei ist mit den Vergleichen, zumindest so lange, wie es wahrscheinlich ist, dass der Zuhörer diesen Vergleich auch versteht und sich damit die Farbe vorstellen kann. Wenn man zum Beispiel eine genaue Farbnuance des Wortes ean meint, und diese genau wie die des Kinns eines »letzten Schattens« ist, so kann man sich auf dieses beziehen: ean na tsuksìm torukä. Hier nun weitere Beispiele:

Link zum Bild: http://naviteri.org/wp-content/uploads/2010/08/tikenong-hu-tsaliu-alu-na.jpg

º1: vawm na nikre – Die schwarze Farbe des Haares eines Na'vis
º2: 'om na mikyun – Die purpurne Farbe des inneren Ohres eines Na'vis
º3: layon – Beachtet, dass layon und teyr nur in der Poesie veränderbar sind.
Layon ist pechschwarz, das absolute nicht Vorhanden sein von Farbe; teyr ist pures Weiß.
º4: rim na nari (Auch wenn es viele verschiedene Arten von Augen auf Pandora gibt, nehmen wir an, dass mit 'nari' 'nari leNa'vi' gemeint ist [zumal es noch keine genaueren Spezifikationen gibt] )
º5: ean na ta'leng – Haut-blau
º6: ean na pil – Gesichtsstreifen blau
º7: neyn na txärem – Der helle Farbton eines Knochens
º10: tun na eyktan – "Anführer-rot", die rote Farbe, die einen Anführer der Na'i als solchen kennzeichnet
º11: ean na rìk – Blatt-grün (Genau wie auf der Erde sind nicht alle Blätter grün, aber die meisten sind es dennoch. Ean na rìk und ean na ta'leng sind die meist benutzten Phrasen, um grün von blau zu unterscheiden)
º12: neyn na yapay – Die leichte, unbestimmte Farbe von Dunst oder Rauch.
º13: vawm na uk – Die Farbe eines dunklen Schattens
º14: ngul na tskxe – Die düstere Farbe eines Steines

Wir ihr euch vielleicht schon denken könnt, sind manche na- Vergleiche sehr spezifisch, wohin gegen andere eher alltäglich und vielseitig sind. Einige der häufig benutzten haben sich zu ein-Wort Formen entwickelt, welche auch im Lexikon zu finden sind. Beispiele:

ta'lengna ean > ta'lengean
rìkna ean > rìkean
kllna vawm > kllvawm 'braun'

Ich werde bald mehr über diese erzählen – genauso wie über die anderen – in einem späteren Eintrag.

Danke an alle, die mir Referenzen und Links übermittelt haben zu vielen faszinierenden wissenschaftlichen Arbeiten über die Farbsysteme von verschiedenen irdischen  Sprachen. Und besonders möchte ich Prrton für die traumhaften Bilder. Irayo nìtxan ayngaru nìwotx!

Neue Vokabeln

Hier nun eine Liste von (meistens) neuen Wörtern, die, so hoffe ich, euch von nutzen sein werden. Es gibt keinen besonderen Bezug zu den anderen von Oben, außer dass einige von ihnen uns helfen werden, uns leichter über Avatar zu unterhalten:
'evan (n.)   Junge (ugs.)
'eve (n.)   Mädchen (ugs.)
'evengan   Junge
'evenge (n.)   Mädchen
fkio (n.)      ein Tetrapteron
kenten (n.)   ein Fan Lizard
lì'upam (n.)   Aussprache
nìwä (adv.)   hingegen, im Gegensatz, umgekehrt
pil (n.)      Gesichtsstreifen
pìwopx (n.)   Wolke
ramtsyìp (n.)   Hügel
syaksyuk (n.)   Prolemuris
tor (adj.)   letzte(-r/-s), zuletzt, endgültig, abschließend
txärem (n.)   Knochen
uk (n.)      Schatten
yapay (n.)   Dunst, Nebel, Dampf

Anmerkung: tor und syen bedeuten beide ,,letzte(-r/-s)", sie überschneiden sich auch ein wenig. Der Unterschied ist, dass syen sich normalerweise auf das letzte Element in einer Aufzählung bezieht: tìpawm asyen: Die letzte gefragte Frage (zB: Frage #5 in einer Serie von 5); tor bezieht sich auf Etwas, dass etwas endgültiges ausdrückt: tìpawm ator: Die abschließende Frage, dessen Antwort die Unterhaltung, Debatte oder die Betrachtung beenden wird.

Txo mipa Uniltìrantokxit ayngal tsìyeve'a fìtxon fu trray, ma eylan, sìlpey oe tsnì sivunu ayngaru nìwotx!

Wie unschwer zu erkennen ist, gibt es dieses mal wieder neue Vokabeln, endlich können wir auch die Tiere richtig
benennen – wurd ja auch mal Zeit :D

Edit: Schreibfehler

Irayo ma karyu ulte
kìyevame

Plumps

Quote from: xMine on August 27, 2010, 09:51:13 AMBedenkt, dass wenn eine Farbe auf ein -n endet, dass das n als m ausgesprochen wird vor dem p von -pin (Linguisten würden diesen Vorgang ,,rückläufige nasale angleichung" nennen). Gleichzeitig ändert sich damit auch die Buchstabierung des Wortes um das zu reflektieren. Also haben wir ,,tumpin", ,,eampin", ,,neympin" und ,,layompin".

Es nennt sich auch in der Linguistik: antizipative (oder regressive) Assimilation :P – damit ist dem Laien nicht wirklich geholfen, was? :D
Achtung: kleiner Tippfehler: es ist layompin, nicht *layopin ;)

xMine

Quote from: Plumps on August 27, 2010, 01:09:47 PM
Es nennt sich auch in der Linguistik: antizipative (oder regressive) Assimilation :P – damit ist dem Laien nicht wirklich geholfen, was? :D
Achtung: kleiner Tippfehler: es ist layompin, nicht *layopin ;)


Habs auch nach einer Googlesuche nicht rausfinden können, was das heißen soll während der übersetzungs Arbeit, aber
fpi Eywa das sein soll ... Naja, zumindest steht davor, was Frommer von uns will ... :D

Oh, doof, der Tippfehler könnte sich sogar als Fatal für den Leser herausstellen, danke :)

Nun, dann geh ich wieder zurück in den Editor *ralpengmitdenneuenvokabelnfütter* ;)

Kìyevame

Plumps

Quote from: xMine on August 27, 2010, 01:18:53 PM
Quote from: Plumps on August 27, 2010, 01:09:47 PM
Es nennt sich auch in der Linguistik: antizipative (oder regressive) Assimilation :P – damit ist dem Laien nicht wirklich geholfen, was? :D
Achtung: kleiner Tippfehler: es ist layompin, nicht *layopin ;)


Habs auch nach einer Googlesuche nicht rausfinden können, was das heißen soll während der übersetzungs Arbeit, aber
fpi Eywa das sein soll ... Naja, zumindest steht davor, was Frommer von uns will ... :D

Es gibt in der Linguistik eine Unterscheidung, ob sich der Laut am vorigen oder nächsten Laut angleicht...
Hier angesprochenes Beispiel wäre ähnlich wie das Deutsche ,,sinken" (was wir ja als /sing-ken/ aussprechen) gleicht sich das n an das k an und wird nasal /ŋ/

zineketaye

Kaltxì!

Ich möchte vorsichtig auf eine Ungenauigkeit hinweisen, die mir in den aktuellen Übersetzungen aufgefallen ist. Die linguistisch richtige Erläuterung vermag ich zwar nicht zu geben (ma Plumps?), aber es erscheint mir wichtig, bevor hier bestimmte Mitteilungen als vermeintliche Randbemerkungen untergehen:

Quote
Hier werde ich nun den ersten Punkt besprechen, welcher der ergiebigere ist. Die Anderen beiden werde ich dann später mal behandeln.
(...)
Die Anzahl der Farben, die mit na- gebildet werden, ist sehr ergiebig – Das heißt, dass der Sprecher auf Na'vi vollkommen frei ist mit den Vergleichen, zumindest so lange, wie es wahrscheinlich ist, dass der Zuhörer diesen Vergleich auch versteht und sich damit die Farbe vorstellen kann.

Es geht um das Wort ergiebig. Diese Bedeutung ist nach meiner Überzeugung von Frommer überhaupt nicht gemeint. Aus seiner Verwendung von "productive" sehe ich, dass dies nichts mit mengenmäßiger Produktionsrate oder -kraft zu tun hat, sondern mit Funktionsfähigkeit und Regelhaftigkeit.

In dem Sinne ist eine Adposition "productive", wenn sie bei jeder regelgerechten Anwendung in jedem Fall das vorhergesehene und gewünschte Ergebnis liefert. Das ist hier eben für die na-Konstruktionen der Fall, während die beiden anderen angekündigten Methoden der Farbbeschreibung voraussichtlich mit Sonderregeln und Ausnahmen belegt sein werden (und deren Beschreibung hebt sich PF halt für später auf ...).

Deshalb kann jeder ohne weiteres mit na-Konstruktionen arbeiten.

Wir kennen das bereits von den tì-Konstruktionen. Diese sind schlichtweg "nicht produktiv", das heißt, das Ergebnis kann nicht mit Sicherheit vorhergesehen werden. Wer eine erstellt, wir meist Glück haben. Manchmal mag aber auch ein Veto von PF folgen ...

Eywa ngahu!
Projektprozente:
1 (aU): 5,0; 2: 0,0; 3: 26,3 (31,0; 26,3; 32,4)