Sprachen lernen ohne Vokabeln pauken

Started by Passi, October 03, 2015, 08:10:48 AM

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Passi

Kaltxì

Ich bin durch einen Kumpel auf einen Vortrag bei Youtube gestoßen, der wie ich finde, recht interessant ist.
https://youtu.be/6B7-OfLOgPI?list=RD6B7-OfLOgPI

Vokabeln lernen überflüssig? Grammatik braucht man nicht?  ;)

Sicherlich ist das Ganze nicht so einfach, aber diesen Effekt hat man wenn man einfach in das Land fährt, dessen Sprache man lernen möchte.
Das ist jetzt mit Na'vi etwas schwierig.....noch.  ;D

Könnte man jemanden Na'vi bei bringen, ohne Na'vi-Vokabeln pauken zu müssen? Käme dann die Grammatik durch das freie sprechen ganz automatisch?
Würde diese Art zu lehren schneller gehen, als das konventionelle Lernen?  :-\

Passi

Plumps

Da müssen wir wohl auf das erste Kind warten, dessen Eltern sich entscheiden, es einsprachig in Na'vi aufzuziehen  ;D

Das ist das schöne Beispiel von der Art und Weise, wie Kinder eine Sprache lernen. Sie hören ja auch etwa ein Jahr nur zu und beginnen dann, langsam Laute nachzuahmen und Wort für Wort dazuzusetzen. Es ist genau das Phänomen, das du besprochen hast: man befindet sich täglich in der Umgebung dieser Sprache, hört sie usw. Ob man das immer noch als ,,Pauken" bezeichnen kann, weiß ich nicht. Letztlich macht man aber auch nichts anderes. Das Gehirn wird die Begriffe immer wieder aufrufen und die Laute dem zuordnen. Klar ist es ein natürlicheres Lernen.

Ich würde es gern noch mal testen, sich nur in Na'vi zu verständigen, über ein Wochenende, Intensivkurs oder so... Meistens liegt es eher an den Leuten :P Die Frustrationsschwelle ist da, glaub ich, sehr hoch. ;D

Die Frage der Grammatik ist da schon schwieriger... Letztlich machen Kinder beim Sprechen auch Fehler. Nur durch ständiges Wiederholen und sich dem ganzen tagtäglich auszusetzen, lernen sie die richtigen Verbformen, Satzstellung usw. Mich würde interessieren, wie das bei Sprachen, nicht wie das Deutsche, mit keiner festen Wortstellung funktioniert.

Ich denke nicht, dass es 'schneller' per se geht, aber das Konzept von immersion (was Tirea schon lange versucht, durchzusehen), d.h. dem Eintauchen in eine Sprache und Kultur ist auf lange Sicht sicher effektiver, als sich 2-3 Wochen alles reinzupauken...

Passi

Quote from: Plumps on October 03, 2015, 09:56:51 AM

Ich würde es gern noch mal testen, sich nur in Na'vi zu verständigen, über ein Wochenende, Intensivkurs oder so... Meistens liegt es eher an den Leuten :P Die Frustrationsschwelle ist da, glaub ich, sehr hoch. ;D

Die Frage der Grammatik ist da schon schwieriger... Letztlich machen Kinder beim Sprechen auch Fehler. Nur durch ständiges Wiederholen und sich dem ganzen tagtäglich auszusetzen, lernen sie die richtigen Verbformen, Satzstellung usw. Mich würde interessieren, wie das bei Sprachen, nicht wie das Deutsche, mit keiner festen Wortstellung funktioniert.

Ich denke, das die Leute, oder das Kind den SatzKlang der Anderen/Mutter übernimmt, bei der freien Wortstellung.
Bei mehreren Soundbeispielen setzt sich das durch, was cooler klingt, oder der Sache dienlicher klingt.
Dann könnte sich eine neue Gesprächskultur entwickeln, und die Sprache lebt.  ;)

Passi

´eveng te atan

Ich stimme Plumps zu. Wobei Passis Ansicht auch nacvollziehbar ist.
Aber ich denke, es hat weniger mit "cool anhören" zu tun, mehr dagegen mit "lässt sich leichter sprechen".
Wir erleben das z.T. gerade wieder in der LG. Eine unserer Schülerinnen spricht einige Worte, bzw. deren Endungen ganz anders aus, als wir "alten hasen".

Aber das macht es auch wieder für uns interessanter. Man muss z.T. 2-3x hinhören, um zu erkennen, was sie sagt.

Das "Freie Sprechen" ist, auch da stimme ich Plumps zu, sicherlich eine Hürde, die jeder einzelne für sich nehmen muss oder nicht. Man muss schon den "inneren Schweinehund" etwas überlisten. Aber auch das geht, wenn man es mal durchzieht, von mal zu mal besser.